2024-04-16T09:15:35.043Z

Allgemeines
Trainer Markus Lang (links) formte das Aufstiegsteam. F: Seeger
Trainer Markus Lang (links) formte das Aufstiegsteam. F: Seeger

Der Triumph der TSG Backnang im Zeitraffer

Fußballer aus den Etzwiesen haben Vereinsgeschichte geschrieben

Die TSG-Fußballer feiern den größten Erfolg seit über 25 Jahren. Neben dem Regionalligaaufstieg am 18. Juni 1967 und dem WFV-Pokalsieg am 20. Mai 1991 ist der Sprung in die Oberliga am 18. Juni 2017 in Freiburg die Sternstunde in der fast hundertjährigen Geschichte des Etzwiesenklubs. Was viele dabei schon vergessen haben: Die Backnanger Aufstiegssaison begann bei Weitem nicht so umjubelt, wie sie nun endete.

13. August

1. Spieltag, 1:2-Heimniederlage gegen Neuling VfL Pfullingen: Während gut zehn Monate später nach dem 4:1 beim Freiburger FC Riesenjubel und Begeisterung vorherrschten, gab es nach dem Saisonauftakt in den Etzwiesen lange Gesichter. 1:2 verloren Markus Lang und seine Elf die erste Partie. Und das zu Hause gegen Neuling VfL Pfullingen. Der Treffer von Marius Jurczyk (70.) war zu wenig, nachdem die Gäste aus der Reutlinger Ecke durch Kevin Haussmann (18.) und Dominik Früh (55.) vorgelegt hatten. Der Start der Etzwiesenelf blieb holprig. Auf ein furioses 5:1 bei den SF Schwäbisch Hall (Tore: Keven Schlotterbeck, Mario Marinic, Dominic Sessa, Benito Baez Ayala, Arda Cetinkaya sowie ein Gegentreffer von Serdal Kocak) folgte prompt die nächste Enttäuschung: 1:2 daheim gegen den TSV Essingen (Dominic Sessa/Stani Bergheim, Patrick Faber). Teammanager Marc Erdmann sagt heute: „Zwei Heimniederlagen trotz überlegenem Spiel und jeweils ein dummer Gegentreffer aus 50 Metern, das sah nach den ersten drei Spielen nicht so aus, als ob wir aufsteigen würden.“

17. September

7. Spieltag, 4:0 zu Hause gegen den späteren Absteiger Laupheim: Das Backnanger Team ist in Schwung gekommen, hat aus den nächsten vier Begegnungen zehn von zwölf Punkten bekommen und vor allem 15 Tore erzielt. Das 4:0 beim FC Wangen (Keven Schlotterbeck, Patrick Leyhr, Mario Marinic zweimal), das 6:0 beim ersten Heimsieg der Saison über den späteren Absteiger SV Zimmern (Sebastian Gleißner, Stephan Fichter, Mario Marinic, Dominic Sessa, Arda Cetinkaya, Athanasios Coutroumpas) und das 4:0 in den Etzwiesen gegen den FV Olympia Laupheim (Stephan Fichter, Arda Cetinkaya, Mario Marinic zweimal) katapultieren die TSG von Rang zwölf auf Platz zwei. Daran ändert auch das 1:1 zwischendurch bei Kellerkind FV Löchgau (Sebastian Gleißner und Philipp Sturm) nichts. Marc Erdmann und Trainer Markus Lang kommentieren: „Die Mannschaft hat diese Saison nach jedem Rückschlag eine Reaktion gezeigt. Sie hat immer an sich geglaubt.“

24. September

8. Spieltag, 0:3 im Topduell beim Spitzenreiter SGV Freiberg: Eine Niederlage, bei der der Topfavorit aus der Backnanger Nachbarschaft die Machtverhältnisse in der Verbandsliga klarstellt. „Wir haben in der ersten Viertelstunde gut mitgehalten“, erinnert sich Erdmann. Nach dem 1:0 für den SGV Freiberg durch Michael Deutsche (13.) entscheidet Freiberg die Partie dank weiterer Tore von Marcel Sökler (35.) und erneut Deutsche (39.) bereits bis zur Halbzeit. Die TSG purzelt in der Tabelle vom zweiten auf den achten Rang runter. Allerdings trenne die Backnanger lediglich drei Punkte von Neuling Calcio Leinfelden-Echterdingen und dem Relegationsrang. „Wir waren nach der schwierigen Startphase immer auf Tuchfühlung zu Platz zwei oder haben ihn selbst belegt“, erzählt das für die erste Mannschaft zuständige Vorstandsmitglied Erdmann.

12. November

15. Spieltag, 4:2 beim damaligen Zweiten VfL Sindelfingen: In den sieben Partien bis zum Ende der Rückrunde kommt die Etzwiesenelf zu fünf Siegen und zwei Niederlagen. Mit nur einem Punkt Rückstand auf dem Zweiten Sindelfingen und neun Zählern Rückstand auf den Ersten Freiberg ist Backnang Dritter (28 Punkte). Erfolgen gegen den FC Albstadt (2:1; Dominic Sessa, Stephan Fichter sowie Samed Akbaba), beim TSV Ilshofen (4:2; Mario Marinic/2, Athanasios Coutroumpas, Stephan Fichter sowie zweimal Andrey Nagumanov), gegen den TSV Berg (4:0; Keven Schlotterbeck/2, Mario Marinic, Julian Geldner) und den VfB Neckarrems (3:2; Oguzhan Biyik, Benito Baez Ayala, Keven Schlotterbeck sowie Tahir Bahadir, Gabriel Fota) sowie beim VfL Sindelfingen (4:2; Mario Marinic, Benito Baez Ayala/3 sowie Armin Zukic, Raphael Molitor) stehen zwischendurch ein 0:1 bei Normannia Gmünd (Christian Essig) und ein 1:2 bei Calcio Leinfelden-Echterdingen (Luca Jungbluth sowie Gökhan Gümüssu, Sidy Niang) gegenüber.

26. November

17. Spieltag, 2:1 gegen die SF Schwäbisch Hall: Bis zur Winterpause klettert die Elf von Markus Lang noch auf Rang zwei. Zuständig dafür sind ein fulminanter 7:1-Auswärtssieg bei der erfolgreichen Revanche gegen den VfL Pfullingen (Mario Marinic/3, Keven Schlotterbeck, Dominic Sessa, Stephan Fichter, Benito Baez Ayala sowie Dominic Früh) und ein 2:1 zu Hause gegen die SF Schwäbisch Hall (Mario Marinic, Julian Geldner sowie Ali Gökdemir). „Wir haben im Verlauf der Vorrunde eine unheimliche Offensivkraft entwickelt“, erklärt Erdmann. Am Saisonende weist die TSG mit 80:39 Toren den zweitbesten Angriff und die zweitbeste Abwehr nach Freiberg aus.

4. März

18. Spieltag, 1:1 beim TSV Essingen: Der Start ins zweite Halbjahr gelingt nur zum Teil. Am Remsursprung beim TSV Essingen schafft Backnang ein 1:1 (Oguz Dogan sowie Benjamin Schiele). Erdmann freut sich: „In der Rückrunde haben wir bis auf diese Partie sowie die Spiele gegen Löchgau und in Laupheim konstant gepunktet.“ Trotz des 1:1 gegen Löchgau (Dominic Sessa sowie Bashkim Susuri) und des 2:2 in Laupheim (Mario Marinic, Sebastian Gleißner sowie Ilir Tupella, Arne Kittel) geben Torjäger Mario Marinic und seine Mitstreiter den Rang hinter Tabellenführer Freiberg nicht mehr her. Auch weil es zwischendurch einen 3:2-Heimsieg gegen den FC Wangen (Mario Marinic/3 sowie Fabian Eninger, Thomas Maas) und ein 5:2 beim SV Zimmern (Mario Marinic/3, Julian Geldner, Tobias Kubitzsch sowie Tom Schmid, Jannik Thieringer) gibt.

29. April

25. Spieltag, 3:0-Heimsieg gegen Verfolger TSV Ilshofen: Die Elf aus den Etzwiesen ist nicht mehr aufzuhalten. Erst ein 2:1-Erfolg daheim gegen Spitzenreiter Freiberg (Julian Geldner, Stephan Fichter sowie Sebastian Bortel), dann ein 6:0 bei Kellerkind Albstadt (Athanasios Coutroumpas, Marius Jurczyk, Julian Geldner, Benito Baez Ayala, Stephan Fichter, Mario Marinic) und ein 3:0 über den härtesten Verfolger TSV Ilshofen (Keven Schlotterbeck, Mario Marinic, Julian Geldner). „Unsere Schlüsselspiele waren definitiv die Heimsiege gegen Freiberg und Ilshofen“, urteilt Marc Erdmann und weiß: Spätestens nach dem 2:1 daheim gegen Normannia Gmünd (Keven Schlotterbeck, Oguzhan Biyik sowie Dominik Knecht) und seinen neuen Trainer ist die Mannschaft aus den Etzwiesen im Kampf um den Relegationsplatz praktisch durch. Auch wenn Ilshofen bis zum Schluss alles tut, damit Freunde der Rechenspielereien noch was zu tun haben.

27. Mai

29. Spieltag, 3:2 beim VfB Neckarrems: Mit dem 3:2-Sieg gegen den einstigen Kontrahenten und späteren Fünftplatzierten aus Neckarrems (Marvin Schmid/2, Stephan Fichter sowie Asilhan Yilmaz, Tahir Bahadir) hat die Backnanger Elf allerletzte Zweifel beseitigt. Das 0:3 zuvor bei Angstgegner Berg (Bartosz Broniszewski, Silvio Battaglia, Taner Ata) tut nicht groß weh und der 2:0-Heimsieg über Leinfelden-Echterdingen (Athanasios Coutroumpas, Mario Marinic) hatte die Weichen in Richtung Aufstiegsrunde gestellt. Das 1:3 zum Abschluss gegen Sindelfingen (Luca Jungbluth sowie ein Eigentor und Endrit Syla/2) ist nur noch ein besseres Testspiel. „Wir haben gegen unsere direkte Konkurrenten vorne sehr gut gepunktet“, bilanziert der TSG-Teammanager zu Recht. Gegen Tabellenführer Freiberg, Ilshofen, Pfullingen und Neckarrems sammelte Backnang 18 von 24 möglichen Punkten. Ein Zeichen dafür, dass die TSG die Ruhe bewahrt, wenn es gilt.

18. Juni 2017

4:1-Auswärtssieg im Rückspiel der Aufstiegsrelegation beim Freiburger FC: Als Außenseiter an die Dreisam angereist, als neuer Oberligist ins Murrtal heimgekehrt. Nach der 3:2-Heimniederlage im Hinspiel (Mario Marinic, Stephan Fichter sowie Mike Enderle/2, Fabian Sutter) gegen den Freiburger FC gibt es nicht Wenige, die an einem Erfolg des Vizemeisters der württembergischen Verbandsliga im Vergleich mit dem südbadischen Zweiten zweifeln. Die Kicker selbst tun das nicht: „Wir waren uns immer sicher, dass es noch klappt“, sagen Torjäger Mario Marinic und Kapitän Oguzhan Biyik unisono und behalten recht. Trotz 0:1-Rückstands beim FFC (Joschua Moser-Fendel) schießen Sebastian Gleißner, Stephan Fichter, Oguzhan Biyik und Julian Geldner eine insgesamt bärenstarke TSG in die Oberliga. „Unfassbar“, sagt Erfolgtrainer Markus Lang nach seinem zweiten Aufstieg mit der Etzwiesenelf in vier Jahren und wird von Marc Erdmann unterstützt: „Wahnsinn.“

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Aufrufe: 020.6.2017, 09:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Uwe FlegelAutor