2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
F: Lörz
F: Lörz

Ballermänner unter sich

Halbfinale um die Landesliga Rhein-Neckar +++ SV Rohrbach/S. gegen TSG Lützelsachsen

104:102. Wer beim Fußball gerne viele Tore sieht, sollte sich am Montagnachmittag auf den Weg nach Waldwimmersbach machen. Dort treffen mit dem Sinsheimer Kreisliga-Vizemeister SV Rohrbach/S. und seinem Pendant aus Mannheim, der TSG Lützelsachsen, wahrhaftige Ballermänner aufeinander.

In jeweils 30 Saisonspielen hat der SVR 104 Tore erzielt, die TSG deren 102. "Ich erwarte zwei Mannschaften mit Drang nach vorne, da wird sich keiner hinten reinstellen", prophezeit Rohrbachs Trainer Joachim Heger einen forschen Auftritt der beiden Kontrahenten. Wer das ganze Jahr über offensiv agiert, wird seine Spielweise für die Relegation ohnehin nicht umkrempeln.

Während offensiv wenig Unterschiede festzustellen sind, verfügen die Rohrbacher augenscheinlich über die bessere Defensive. 36 Gegentore sind der zweitbeste Wert aller Kreisligisten, in der Rückrunde bedeuten lediglich 13 Gegentreffer gar den Bestwert. Im Gegensatz dazu wirkt Lützelsachsen beinahe schon wie eine Schießbude. 58 Mal schlug es ein im Kasten des Vizemeisters, was einem Schnitt von beinahe zwei Treffern pro Partie entspricht. "Das ist ein enorm hoher Wert", erwähnt Heger, der sich die Mannheimer Kreisliga-Tabelle aber ganz genau angesehen und festgestellt hat, "dass dort tendenziell mehr Tore fallen und Lützelsachsen dennoch die fünftbeste Defensive besitzt." Zum Vergleich: Mannheims Meister FK Srbija Mannheim hat exakt doppelt so viele Tore (44) kassiert als der Sinsheimer Titelträger TSV Neckarbischofsheim (22).

Bei all der Statistik hat Heger einen emotionalen Wunsch: "Wir wollen den Sinsheimer Kreis, der von der Konkurrenz häufig als der schwächste belächelt wird, würdig vertreten. Der TSV Kürnbach ist dabei ein positives Beispiel, über dessen Klassenerhalt in der Landesliga ich mich sehr gefreut habe."

Personell ist die Lage in Ordnung in Rohrbach, mit Adrian Neuberger (Schulterbruch) und Matteo Francesca (Urlaub) stehen lediglich zwei Ausfälle fest. Fraglich sind hingegen Tim Hockenberger, Christian Flaig sowie Marvin Ziegler, die allesamt über muskuläre Probleme klagen. Rechtzeitig zurück aus dem Urlaub werden am Montag Dennis Bauer und Christian Heinlein sein. "Das gibt uns etwas mehr Optionen", erklärt Heger. Sollte ein Sieg und der Einzug ins Relegations-Finale gegen die FT Kirchheim oder den VfB Leimen gelingen, würden hingegen Francesca, Ziegler und auch der Kapitän Rico Unser definitiv nicht da sein. "Aber soweit denken wir noch nicht", versichert der SVR-Coach, dass der Fokus einzig und allein auf den Pfingstmontag ausgerichtet ist.

Die Vorbereitung darauf hätte jedoch professioneller ablaufen können. Aufgrund von Renovierungsarbeiten auf den beiden Rohrbacher Plätzen sind diese für den Trainingsbetrieb gesperrt. Die einzige Einheit der abgelaufenen Woche hat der Vizemeister daher im Sinsheimer Sportpark auf Kunstrasen absolviert. Angesichts des Naturrasens, auf dem in Waldwimmersbach gekickt wird, nicht die allerbeste Lösung.

Beim Gegner, der über eine durchweg junge Mannschaft verfügt, überwiegt die Vorfreude. "Solche Spiele sind nicht alltäglich, wir hoffen jedenfalls auf eine große Zuschauerkulisse", lässt Rick Hutter, der Trainer der TSG Lützelsachsen, verlautbaren. Vor zwei Wochen nutzte er den eigenen freien Sonntag, um sich die Rohrbacher bei ihrem 3:0-Heimsieg gegen den TSV Steinsfurt genauer anzuschauen. "Zu allererst müssen wir auf den Stürmer Robin Karolus aufpassen, der immer wieder auf Bälle in die Tiefe lauert", konstatiert Hutter nach seiner Spielbeobachtung und hofft darauf, "dass wir mit unseren schnellen Spielern häufig selbst zum Abschluss kommen."

Beim SV Rohrbach herrscht jedenfalls keinerlei Druck aufsteigen zu müssen, wie Heger versichert: "Wir haben einige Jungs dabei, die zum ersten Mal Relegation spielen. Wir müssen schauen, wie wir in die Partie reinkommen und dann nehmen wir mit, was geht."

Aufrufe: 09.6.2019, 11:00 Uhr
red.Autor