2024-04-25T14:35:39.956Z

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MVP Julian Küssler von SK Rapid Wien ist einer von fünf Spielern, die man im Auge behalten sollte. Foto: Lommel
MVP Julian Küssler von SK Rapid Wien ist einer von fünf Spielern, die man im Auge behalten sollte. Foto: Lommel

#MBJC16: Fünf Spieler, die man im Auge behalten sollte

Die fünf auffälligsten Talente des Junior Cups 2016

Beim Mercedes Benz Junior Cup 2016 im Sindelfinger Glaspalast bekamen die Zuschauer an beiden Tagen wieder tollen Budenzauber geboten. Mit dabei: Fünf Talente, die besonders herausstachen und die man im Auge behalten sollte.

Mehrere Tausend Zuschauer an zwei Turniertagen, 26 spannende Spiele, 91 Treffer und jede Menge Budenzauber - beim 26. Mercedes Benz Junior Cup 2016 bekamen die Zuschauer wieder einiges geboten. Auch wenn das Niveau nicht unbedingt mit den Vorjahren mithalten konnte und der Lokalmatador VfB Stuttgart weit unter seinen Möglichkeiten blieb, so fielen dem aufmerksamen Betrachter dennoch fünf Toptalente auf, die man im Auge behalten sollte. Wir stellen sie vor.



1. Der MVP - Julian Küssler, SK Rapid Wien

Der SK Rapid Wien war zum ersten Male beim Cup dabei und zeigte schon am ersten Tag, dass mit ihm zu rechnen ist. Die Mannschaft spielte wie aus einem Guss und holte zehn Punkte aus den ersten vier Spielen, blieb ungeschlagen. Dazu legte man in Sachen Trefferquote die Messlatte hoch - elf Tore erzielten die Österreicher bereits am ersten Turniertag. Einer stach aus der Mannschaft besonders heraus: Julian Küssler. Der österreichische Juniorennationalspieler erzielte insgesamt sechs Turniertore und schaffte das Kunststück, gleich zwei Titel auf einmal einzuheimsen. So wurde er Torschützenkönig und gleichzeitig auch zum "MVP" gewählt, zum wertvollsten und besten Spieler des Turniers. Der wendige Angreifer zeichnete sich nicht nur durch unbändigen Willen, tollen Einsatz und einen absoluten Torriecher aus, sondern zeigte auch etwas, was für einen Torjäger nicht immer selbstverständlich ist: Er war äußerst mannschaftsdienlich. Immer wieder setzte er seine Kameraden geschickt in Szene oder band Verteidiger, um Räume zu schaffen. Der beste Beleg dafür: Mit zwei Vorlagen war er gleichzeitig auch der beste Assistgeber des Turniersiegers.

FuPa-Spielerprofil Julian Küssler


2. Die Wand - Phillip Menzel, VfL Wolfsburg

Der Keeper der Wölfe wurde zu besten Torhüter des Turniers gewählt - und das zu Recht. Zwar gab es auch andere Kandidaten - Fabian Buntic vom VfB etwa, der beim Spiel um Platz fünf gleich zwei Neunmeter vereitelte, oder Matthias Köbbing von 1899 Hoffenheim dem das Kunststück gelang, aus dem Spiel ein Tor zu erzielen. Doch Menzel war der Beste. Mit viel Übersicht, starken Paraden und gutem fußballerischen Können dirigierte er seine Vorderleute und nahm selbst als erster den Spielaufbau in die Hand. Menzel war hauptverantwortlich dafür, dass Wolfsburg die wenigsten Gegentore aller Teilnehmer hinnehmen musste und sorgte immer wieder mit blitzschnellen Reflexen und starken Paraden im Eins-gegen-Eins dafür, dass die gegnerischen Angreifer ein ums andere Mal an ihm verzweifelten. Diese Qualitäten zeigt er übrigens auch auf dem großen Feld. Der deutsche U18-Nationaltorhüter, der erst 2014 von Holstein Kiel zu den Wolfsburgern wechselte, musste in 14 Ligaspielen in der U19-Bundesliga Nord/Nordost erst zehn Gegentreffer hinnehmen.

FuPa-Spielerprofil Phillip Menzel


3. Der Antreiber - Johannes Bender, TSG 1899 Hoffenheim

Immer wieder, wenn Johannes Bender am Ball war, ging ein Raunen durch die Halle. Der drahtige Mittelfeldantreiber des Finalisten aus dem Kraichgau hat alles, was ein moderner Mittelfeldspieler benötigt. Ein gutes Auge für den Mitspieler, ein feines Füßchen für den Schnittstellenpass, unbändigen Kampfeswillen, Durchsetzungsvermögen und Leadermentalität. Stand Bender auf dem engen Kunstrasenviereck, dann war Hoffenheim eine Klasse besser. Bender kurbelte an, setzte in Szene, lenkte, dirigierte und variierte Tempi - kurzum: Er hat sämtliches Rüstzeug, das man im modernen Fußball auf der Position im zentralen Mittelfeld benötigt. Der Juniorennationalspieler (U18), der mit erst 17 Jahren auch in der Juniorenbundesliga Süd/Südwest der Chef auf dem Platz beim aktuellen Tabellenzweiten ist, könnte eine gute Profikarriere hinlegen - wenn er an seiner großen Schwäche arbeitet: Dem Torabschluss. Bender brachte sich selbst in Sindelfingen immer wieder in exzellente Abschlussposition, konnte aber lediglich zwei Treffer erzielen.

FuPa-Spielerprofil Johannes Bender


4. Der Sturmführer - Leandro Putaro, VfL Wolfsburg

"Who is that Guy?" fragte ein englischer Scout den anderen auf der Haupttribüne, als Leandro Putaro mal wieder auf dem Platz für Aufsehen sorgte. Soeben hatte der aus Göttingen stammende Deutsch-Italiener zwei Schalker geradezu vernascht, um dann den Keeper zu düpieren und trocken mit links ins Eck abzuschließen - sein insgesamt vierter Turniertreffer, erzielt im Spiel um Platz drei. Der bullige, 187cm große Angreifer hat alles, was man als Stürmer braucht. Schnelligkeit, Körper, Riecher, Abschluss. Kein Wunder, dass er mit seinen 18 Lenzen bereist ein fester Bestandteil der deutschen U19-Nationamannschaft ist. Auch im Feld sind seine Statistiken einfach nur beeindruckend. 13 Spiele in der Juniorenbundesliga Nord/Nordost, 14 Tore, vier Vorlagen. Im Schnitt benötigt Putaro nur 77 Minuten für ein Tor. In der UEFA Youth League, der Champions League für U19-Junioren, konnte er in sechs Einsätzen fünfmal treffen und ein Tor vorlegen, benötigte 81 Minuten für einen Treffer. Es muss schon mit dem Teufel zugehen, wenn Putaro nicht bald fester Bestandteil der U23 der Wölfe ist und ab und an bei den Profis unter Dieter Hecking reinschnuppern darf.

FuPa-Spielerprofil Leandro Putaro


5. Der Straßenfußballer - Alessandro Fiore Tapia, Schalke 04

Immer wieder lassen so genannte Experten wissen, im deutschen Fußball gebe es keine "echten Straßenfußballer" mehr. Doch das stimmt so nicht ganz - in Alessandro Fiore Tapia gibt es zumindest einen. In Radolfzell am Bodensee geboren begann der Deutsch-Spanier beim FC Singen mit dem kicken, landete dann aber schnell in der berühmten Nachwuchsakademie des SC Freiburg, bei den "Breisgau-Brasilianern". Dort wirbelte der 172cm große Angreifer drei Jahre, bevor er vor der Saison in die Knappenschmiede des FC Schalke 04 wechselte. Zu Trainer Norbert Elgert, der schon Weltmeister wie Manuel Neuer und Mesut Özil zu Profis formte. Fiore Tapia besticht durch seine Wendigkeit, ist dank seines niedrigen Körperschwerpunkts kaum zu verteidigen und sorgte in Sindelfingen mit seinem Tricks und dem Torriecher in jedem Spiel für mächtig Alarm in den gegnerischen Abwehrreihen. Insgesamt vier Turniertreffer gehen auf sein Konto und von den FuPa-Usern wurde er mit 5,34 Prozent aller abgegebenen Stimmen zum Spieler des Turniers gewählt - noch vor Johannes Bender (Rang zwei, 3,56 Prozent), Leandro Putaro (Rang vier, 1,77 Prozent) und MVP Julian Schüssler (1,77 Prozent). Man darf gespannt sein, wo der Weg des 18 Jahre alten Angreifers noch hinführt.

FuPa-Spielerprofil Alessandro Fiore Tapia

Aufrufe: 07.1.2016, 10:00 Uhr
Philipp MaiselAutor