2024-04-25T10:27:22.981Z

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Foto: Fingerhut
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»Ich kenne dort jeden Grashalm«

RL SÜDWEST +++ Steinbachs Johannes Bender stellt 1899 Hoffenheim U 23 vor +++

Haiger. Von seinem Jubiläum wusste Johannes Bender am vergangenen Samstag gar nichts. Beim 5:0 des TSV Steinbach Haiger in Pirmasens stand der 21-Jährige zum 50. Mal in einem Spiel der Fußball-Regionalliga auf dem Platz. „Das habe ich gar nicht auf dem Schirm gehabt“, sagt der defensive Mittelfeldspieler des aktuellen Tabellenzweiten, der am Freitag (19 Uhr) die nächste Auswärtshürde zu nehmen hat.

Fennell ist der Defensivchef und Szarka der Taktgeber

Im kleinen, aber feinen Dietmar-Hopp-Stadion wartet die U 23 von 1899 Hoffenheim auf die Steinbacher. Für Bender ein ganz besonderes Duell, ging er doch vor seinem Wechsel in diesem Sommer in den Lahn-Dill-Kreis sechs Jahre lang bei den Kraichgauern auf die Jagd nach Toren und Punkten. Anlass genug, dass der aus Buchen im Neckar-Odenwald-Kreis stammende „Jo“ den kommenden Gegner seines neuen Vereins näher vorstellt.

DIE MANNSCHAFT: „Stefan Drjaca ist im Tor gesetzt, ein Keeper mit super Reflexen auf der Linie und einer meiner besten Kumpels, mit dem ich nach wie vor regelmäßig telefoniere. Defensiv ist Royal-Dominique Fennell der Chef, der kam im Sommer vom VfR Aalen. Taktgeber im zentalen Mittelfeld wird Robin Szarka sein, und vorne hat die TSG mit Chinedu Ekene einen dynamischen Stürmer sowie mit Jan Ferdinand einen aufstrebenden Spieler. Ich persönlich habe mir gemeinsam mit Freunden das Heimspiel der TSG gegen Pirmasens angeschaut. Das 2:2 und die Ergebnisse der vergangenen Wochen dürften meinem ehemaligen Verein allerdings nicht so gut geschmeckt haben.“

DER TRAINER: „Marco Wildersinn ist ein ruhiger, sachlicher Typ. Ein akribischer Coach, der detailliert arbeitet. Er kann aber auch mal laut werden, wenn ihm etwas nicht passt. Co-Trainer Ralf Kettemann ist neu, den kenne ich nicht.“

DAS STADION: „Der Platz im Dietmar-Hopp-Stadion ist top in der Regionalliga. Ich kenne dort noch jeden Grashalm. Die Bedingungen kommen natürlich auch uns entgegen, weil wir ja einen technisch gepflegten Ball bevorzugen. Ein paar mehr Zuschauer am Freitagabend wären schön, obwohl die Hoffenheimer U 23 auch zu Hause ja nicht als Publikumsmagnet gilt. Für mich ist es egal, vor 100, 1000 oder 10 000 Fans zu spielen. Ich werde jede Minute an alter Wirkungsstätte genießen. Vor dem Spiel sicher in einigen lockeren Gesprächen mit den ehemaligen Teamkollegen, in den 90 Minuten aber voll konzentriert auf die drei Punkte, die ich mit Steinbach unbedingt holen will.“

DER VEREIN: „Die Hoffenheimer setzen mit ihrer U 23 darauf, Talente zwei Jahre Spielpraxis auf höherem Niveau sammeln zu lassen, um sie an den Bundesliga-Kader heranzuführen. Der Sprung nach oben ist allerdings sehr schwer, das habe ich selbst zu spüren bekommen. Jetzt fühle ich mich beim TSV Steinbach Haiger pudelwohl und genieße es, mehr Spielanteile als zuletzt bei der TSG zu haben. Die Stimmung bei uns ist top, nicht nur, wenn wir gewinnen. Dieser Teamgeist zeichnet uns aus und macht uns stark.“

DIETMAR HOPP: „Ich habe ihn während meiner Zeit in Hoffenheim leider nie persönlich kennengelernt, würde das aber gerne irgendwann mal nachholen. Dietmar Hopp ist ein bemerkenswerter Mensch, der diesen Club aufgebaut hat und auch sonst so viel für die Region macht – zum Beispiel zu wohltätigen Zwecken.“



„grosse taktische herausforderung“

Die Chance, im Rennen um die Spitzenposition der Fußball-Regionalliga Südwest vorzulegen, ist am Freitag (19 Uhr) erneut da für den TSV Steinbach Haiger- Sollte der Tabellenzweite bei der U 23 von 1899 Hoffenheim mit zwei oder mehr Toren Unterschied gewinnen, zöge die Mannschaft von Trainer Adrian Alipour zumindest für eine Nacht an Tabellenführer 1. FC Saarbrücken (am Samstag zu Hause gegen Aalen) vorbei. „Hoffenheim ist nicht Pirmasens“, sagt der TSV-Coach, für den das 5:0 in der Pfalz längst abgehakt ist. „Wir müssen bodenständig bleiben und hart arbeiten, damit wir unsere Position erfolgreich verteidigen. Hoffenheim spielt mit viel Tempo, hat klasse Kicker. Das wird eine große taktische Herausforderung“, weiß Alipour. Sein Trainerkollege Marco Wildersinn, der mit den Kraichgauern in den vergangenen fünf sieglosen Punktspielen nur drei Zähler einfuhr, sieht das ähnlich: „Wir werden alle Hände voll zu tun haben, haben aber auch unsere Qualitäten und müssen uns vor niemanden verstecken.“ (vsch)

Aufrufe: 010.10.2019, 08:00 Uhr
Volkmar SchäferAutor