2024-04-20T08:00:28.265Z

Turnier
Der Moment, der den zweiten Sprendlingen-Cup entschied. Leon überraschte für die U11 der TSG 1899 Hoffenheim Assan im Tor des FSV Frankfurt, ließ ihm keine Chance. 	Foto: Jochen Werner
Der Moment, der den zweiten Sprendlingen-Cup entschied. Leon überraschte für die U11 der TSG 1899 Hoffenheim Assan im Tor des FSV Frankfurt, ließ ihm keine Chance. Foto: Jochen Werner

Hohes Niveau für einen guten Zweck

Zweite Auflage des Benefiz-Turniers wird zur rundum gelungenen Sache

SPRENDLINGEN. Michael Honig und seine Helfer von der TSG Sprendlingen waren rundum glücklich. Der zweite ,,Sprendlingen-Cup" wurde zu einer von allen Beteiligten gelobten Sache, von der nicht nur die Deutsche Duchenne Stiftung zur Erforschung von Muskelschwund profitierte. Honigs Sohn Patrick war der heimtückischen Krankheit erlegen. Um Geld für die Erforschung der Krankheit und möglicher Therapien zusammen zu bekommen, stellte Michael Honig im Vorjahr gemeinsam mit der TSG das Benefiz-Turnier für D- und E-Jugendliche auf die Beine.

Absagen gab es erfreulich wenige. Nur die U 11-Mannschaft von Fortuna Köln konnte am Sonntag nicht antreten. Für die Südstädter sprang die Spvgg. Wiesbaden-Igstadt in die Bresche. Zudem musste 05-Stadionsprecher Klaus Hafner wegen Krankheit passen. Turnierpate und 05-Profi Yunus Malli spielt mit der deutschen U 21-Nationalmannschaft in Tschechien um den EM-Titel, hatte aber Ali Cakici, dem Trainer der Oberligamannschaft des TSV Schott Mainz, ein signiertes Trikot zur Versteigerung mitgegeben.

Profi-Nachwuchs im Vorteil

,,Schon der Samstag war top", blickte TSG-Jugendleiter Frank Eifler auf faire Begegnungen vor weitaus mehr Zuschauern als vor Jahresfrist bei der ersten Auflage des Cups zurück. Mit der U 11-Jugend des SC Staaken Berlin, die im Halbfinale gegen die U 10 der TSG 1899 Hoffenheim und im Endspiel gegen die U 10 des VfL Bochum gewinnen konnten, gab es einen etwas überraschenden Sieger. Im Turnier trafen am Samstag die U 10-Teams der Profis auf die U 11-Mannschaften der Region, am Sonntag analog dazu die U 11-Teams der Profis auf die U 12er der kleinen Vereine.

Ein besonderer spielerischer Höhepunkt war am Sonntag das Halbfinale zwischen Hoffenheim und dem 1. FC Kaiserslautern. Nach einer absolut ausgeglichenen Begegnung auf sehr hohem technischen und taktischen Niveau mit zahlreichen gut durchdachten Spielzügen, der nur die Tore fehlten, musste das Achtmeterschießen die Entscheidung bringen. In dem sorgte Jermaine mit seinem Treffer zum 3:2 für den Einzug der Kraichgauer ins Finale. Deren Trainer Paul Tolasz ließ keinen Zweifel daran, dass man nach den ersten Erfahrungen im vergangenen Jahr gerne wieder nach Rheinhessen kam: ,,Eine solche Aktion muss man unbedingt unterstützen!"

,,Besonderes in der Luft"

Auch Daniel Wilde war vom Auftritt seiner kleinen Roten Teufel und dem Turnier an sich mehr als angetan. ,,Alles muss human und machbar bleiben", lobte der 27-jährige Lauterer die Atmosphäre. Im Gegensatz zu internationalen Turnieren, bei denen es oft verkrampft zugehe, gehe es in Sprendlingen sehr nett, entspannt und keineswegs gestresst zu. Etwas, was sich auch auf die Jungs übertrage. ,,Wir haben ihnen den Hintergrund des Turniers erklärt. Dann merkt man, dass etwas Besonderes in der Luft ist", so der FCK-Trainer.

Michael Honig freute sich, dass die Vereine aus der Region richtig gut mithalten konnten. Die eigene Truppe unterlag am Samstag Hoffenheim nur 0:1, Nieder-Olm konnte gegen den späteren Sieger aus Berlin ein 3:3 erreichen, gegen den FCK sogar 1:0 gewinnen, genauso wie die Spvgg. Ingelheim gegen Hoffenheim. Bei durchgehend hohem Niveau konnten sich am Ende jedoch fast immer die großen Clubs mit ihren breiten Kadern durchsetzen. Wie knapp es zuging, zeigten die Ergebnisse am Sonntag. Beide Halbfinals wurden im Achtmeterschießen entschieden, und in den Platzierungsspielen konnten sich unter den ersten Acht nur die Jungs von Wehen Wiesbaden mit 1:0 gegen den FCK ohne das finale Shootout behaupten.

Das Endspiel zwischen dem FSV Frankfurt und Hoffenheim bildete auch dabei den Höhepunkt. Erst der 20. Schuss brachte die Entscheidung. Nach dem zweiten Fehlschuss eines Frankfurters nutzte Leon im beginnenden Regen die Gunst der Stunde und überraschte Assan im Tor mit einem knallharten Schuss in die Tormitte. ,,Es ist einfach schön, wenn sich die Jungs für ein wirklich gutes Turnier mit einem Sieg belohnen", atmete Tolasz auf und versprach, natürlich gerne wiederkommen zu wollen.



INFOKASTEN

- U10/U11, Finale: VfL Bochum U10 - SC Staaken Berlin U11 0:2. - Um Platz 3: Spvgg. Neckarelz U11 - TSG Hoffenheim U10 1:0. - Um Platz 5: FSV Nieder-Olm U11 - VfB Ginsheim U11 4:1. - Um Platz 7: Fortuna Köln U10 - SV Gonsenheim U11 1:2

- U11/U12, Finale: FSV Frankfurt U11 - TSG Hoffenheim U11 8:9 im Achtmeterschießen. - Um Platz 3: SV Wehen Wiesbaden U11 - 1.FC Kaiserslautern U11 1:0. - Um Platz 5: Eintracht Frankfurt U11 - TSV Schott Mainz U12 5:4 im Achtmeterschießen. - Um Platz 7: Spvgg. Eltville U12 - TuS Frei-Laubersheim U12 10:9 im Achtmeterschießen. - Um Platz 9: TSG Sprendlingen U12 - Spvgg. Wiesbaden-Igstadt U12 3:0.

Aufrufe: 021.6.2015, 22:45 Uhr
Jochen WernerAutor