Klose, ein besonderer Trainertyp

Optimale Bedingungen

Auf der Suche nach einem neuen Klub ging es Klose vor allem um zwei Dinge: Ein eingespieltes Trainerteam und Jugendarbeit. "Ganz wichtig ist mir, dass das Drumherum stimmt. Ein funktionierendes Ehrenamt um den Trainerposten und wenn möglich eine Jugendarbeit sollten vorhanden sein. Die Ligazugehörigkeit ist mir dabei nicht so wichtig. Mir geht es darum, dass der Verein, die Spieler und insbesondere der Abteilungsleiter das Ganze mit einer Ernsthaftigkeit betreiben, wie ich es tue." Diese Vorrausetzungen scheint die TSG Planig erfüllt zu haben. "Es wurden für meine Zusage optimale Bedingungen geschaffen, um die Mannschaft erfolgreich trainieren zu können", schwärmt Klose in einem vorherigen FuPa-Interview über seinen neuen Verein.

Kein Fan von Hütchen und Mini-Toren

"Ich bin an einem Punkt, an dem ich meine Vorstellung eines Trainings- und Spielkonzepts in einem anderen Verein einbringen will", so Klose. Bei seinem Spielkonzept geht es Klose vor allem darum, nicht einem starren Konzept hinterherzulaufen, sondern gemeinsam mit der Mannschaft eine Spielidee zu erarbeiten. Die Spieler sollen sich mit dem Spielkonzept wohlfühlen und nicht den Rasen vor lauter Hütchen und Mini-Toren nicht sehen können. Für den neuen TSG-Coach haben ein spielnahes und möglichst ballkontaktreiches Training absolute Priorität: "Die Jungs merken, dass sie es mit den Dingen, die wir ihnen im Training an die Hand geben dann auch im Spiel einfacher haben und es dem Gegner schwerer gemacht wird."

Neue Spielzeit

Nun steht die neue Saison schon wieder vor der Tür und die "Ära Klose" bei der TSG Planig kurz vor dem Beginn. Wie viele andere Vereine hat die TSG noch mit einigen Urlaubern zu kämpfen. Doch obwohl David Klose einen Teil der Mannschaft noch gar nicht zu Gesicht bekommen hat, kann er bisher durchaus zufrieden sein. Die Testergebnisse können sich mit drei Siegen und einem Unentschieden aus vier Spielen (8:1 ; 1:1 ; 3:1 ; 2:0) durchaus sehen lassen. Mit Blick auf die neue Saison geht es dem 39-Jährigen vor allem um die Entwicklung seiner Mannschaft: "Wir wollen uns von Spiel zu Spiel verbessern. Natürlich will man jedes Spiel gewinnen, primäres Ziel ist es jedoch die Spieler kontinuierlich Woche für Woche zu verbessern. Gelingt das, dann ist der Erfolg vorprogrammiert. Aber ob der Erfolg so dann schon diese oder erst in der nächsten Saison eintritt, ist mir so gesehen eigentlich egal."

Der Fußballtrainer, der kein Fußball schaut

Auf die Frage, wie ihm die WM gefallen habe, antwortet Klose überraschend: "Um ehrlich zu sein habe ich kein Spiel der WM komplett geschaut", gibt Klose zu und ergänzt: "Seitdem ich Trainer bin, kann ich keine Fußballübertragung mehr genießen. Auch die Bundesliga oder andere Ligen gucke ich nicht, aber natürlich verfolge ich alles und lese diverses, was es um den Fußball zu lesen gibt oder gucke mir die Highlights und Zusammenfassungen an."

Jürgen Klopp der Nahe? Nein, eher Thomas Tuchel!

Einige sehen aufgrund Klose´s lockerer, aber zugleich ehreizigen Art eine gewisse Ähnlichkeit zu Jürgen Klopp, dem Trainer des FC Liverpool. Doch wenn es um den Trainerposten geht, würde Klose eher jemand anderen als Vorbild bezeichnen: "Wenn ich da einen Trainer nennen muss, dann ist es Thomas Tuchel. Ich habe ihn damals in Mainz erlebt und er hat eine unglaubliche Aura und unfassbares Charisma. In Bezug auf die Trainingsmethodik orientiere ich mich da nicht an anderen Kollegen, aber von der Ausstrahlung her ist Thomas Tuchel schon ein Vorbild, wobei Jürgen Klopp ja auch nicht die schlechteste haben soll", erzählt Klose.