2024-04-23T13:35:06.289Z

Spielbericht
Auch Bretzenheims Simon Höss (rechts) traf beim 4:2-Sieg gegen Daniel Evrard und FSV Offenbach doppelt. 	Foto:hbz/Jörg Henkel
Auch Bretzenheims Simon Höss (rechts) traf beim 4:2-Sieg gegen Daniel Evrard und FSV Offenbach doppelt. Foto:hbz/Jörg Henkel

Sie nannten ihn »Shinji«

TSG Bretzenheim überzeugt mit 4:2 gegen FSV Offenbach +++ Atsushi Kikutani glänzt erneut

Verlinkte Inhalte

Bretzenheim. Atsushi Kikutani war nur diesen einen Augenblick nicht ganz auf Ballhöhe. Als Timo Schmidt einen Ersatzball ins Feld kickte, traf der Trainer der TSG Bretzenheim seinen Stürmer fast ins Gesicht. 60 Zuschauer schmunzelten, Kikutani lachte, Schmidt lachte, ein kurzes „Sorry“ und am Ende der 90 Minuten ein dickes „Danke“. Zwei Tore, eine Vorlage – Atsushi Kikutani war beim Bretzenheimer 4:2 (2:1)-Sieg über FSV Offenbach der Spieler der Partie. Mal wieder.

„Shinji“ nennen sie ihn. Zumindest einige der Bretzenheimer Fußballer. Und es dauerte gerade mal sieben Minuten, ehe der Japaner seinem Spitznamen zum ersten Mal gerecht wurde. Nach einem Foul an Patric Komforth drehte Kikutani den Ball von der Strafraumgrenze an der Mauer vorbei zum 1:0 ins Tor. Eine gute Viertelstunde mussten beide Teams dann aber ihre Spielanlage erst wiederfinden. Ab der 20. Minute aber legten Kikutani und Kollegen richtig los. Immer wieder kam die TSG über die Flügel, zog die Gäste raus aus der Mitte des Spielfelds und erspielte sich so reichlich Platz für Passstafetten. Einzig der Torerfolg blieb aus. „Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht. Zur Halbzeit hätten wir 4:0 führen müssen“, monierte Timo Schmidt.

Während sich der Coach noch über die Chancenauswertung der Seinen ärgerte, glich Offenbach aus (30.). Die Halbzeitführung ließen sich die Hausherren dennoch nicht nehmen: Simon Höss nahm im Gegenzug einen langen Ball in Empfang, kämpfte sich an mehreren Gegnern vorbei und schob den Ball zum 2:1 ins Tor (31.).

Nach der Pause spielte Bretzenheim immer besser. Allen voran natürlich einer. In der 58. Minute wirbelte Atsushi Kikutani über seine linke Außenbahn, bediente Höss und der erzielte seinen zweiten Treffer. Kurz darauf landete ein langer Ball erneut beim Japaner. Diesmal zog er alleine in den Strafraum und traf zum 4:1 (61.). Offenbach musste reagieren und tat das auch umgehend. In der 62. Minute verkürzten die Gäste. Zu mehr reichte es jedoch nicht mehr. „Sie waren ziemlich enttäuschend“, sagte Schmidt nach der Partie. „Da erwarten uns noch andere Aufgaben.“

Für die scheint die TSG Bretzenheim mit ihren beiden Doppeltorschützen und der spielerischen Klasse gerüstet. Timo Schmidt machte die Forderung für die nächsten Partien schon mal klar. „Wir wollen so flexibel und variabel wie heute sein“, sagte der Trainer und dachte dabei vor allem an einen: Atsushi Kikutani. Schmidt indes nennt seinen Stürmer nicht „Shinji“, sondern nur kurz „Sushi“. „Aber der Name kommt ja nicht von ungefähr“, sagte der Trainer. „Ihm klebt der Ball am Fuß. Vielleicht ist er technisch sogar besser als der Okazaki.“

TSG Bretzenheim: Martin – Ohlef, Pfalzgraf, Scherer (70. Kohlbacher) – Szep (46. Yatrakis), Komforth, Lang, Pierrets (77. Kuntz) – Krämer, Höss, Kikutani.



Aufrufe: 010.9.2017, 19:45 Uhr
Frederik VossAutor