FuPa: Am vergangenen Wochenende gelang dir im Spiel gegen Viktoria Herxheim innerhalb der letzten 20 Minuten ein lupenreiner Hattrick, mit dem du das Spiel quasi fast im Alleingang entschieden hast. Was war das für ein Gefühl für dich?
Luca Scherer: Das war schon sehr nett und vor allem auch mega wichtig, denn wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Bis zum zweiten Tor konnte ich es noch glauben, aber beim Dritten war ich dann selber sprachlos (lacht). Eigentlich bin ich ja sonst eher für die Defensive zuständig. Dieses Mal war ich allerdings als Sechser aufgestellt und da geht man dann schon mal eher die Laufwege mit nach vorne.
Was sagst du nach deinem Hattrick zu deinem Titel als "Torungefährlichster Bretzenheimer"? Wie kam es überhaupt dazu und was ist tatsächlich dran an der Bezeichnung?
Wie der Titel genau zustandegekommen ist, weiß ich gar nicht so richtig. In der Jugend habe ich aber auf jeden Fall etwas offensiver gespielt und tatsächlich auch viele Tore erzielt. Im Herrenbereich habe ich dann allerdings einige Chancen vor dem Tor kläglichst vergeben und daher kam dann diese Bezeichnung. Ich selber würde mich aber übrigens nicht unbedingt so betiteln (lacht).
Na spätestens jetzt müsstest du den Titel ja eigentlich ein für alle Mal los sein, oder?
Ja, und das ist natürlich toll. Allerdings muss ich jetzt auch weiterhin abliefern, denn sonst kommt der Titel auch ganz schnell wieder zu mir zurück (lacht).
Mit dem 4:0 gegen Herxheim habt ihr euch selber aus der Krise geholt. Ist das jetzt der erhoffte Wendepunkt?
Das wäre natürlich zu wünschen. Die nächsten drei Spiele sind sehr wichtig für uns, vor allem die Partien gegen Mombach und Alzey. Daher hoffe ich schon, dass wir dadurch einen positiven Push erleben. Durch den letzten Endes doch recht klaren Sieg haben wir jetzt auch neues Selbstvertrauen getankt.
Wie schwer ist es als Spieler, eine wie in eurem Falle seit sechs Spielen andauernde Durststrecke zu überstehen? Leidet darunter auch die Stimmung innerhalb der Mannschaft?
Also es war bei mir jetzt nicht so weit, dass ich an meinen eigenen Fähigkeiten gezweifelt habe. Aber du machst dir natürlich trotzdem deine Gedanken, was man eventuell besser machen kann. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft war aber trotzdessen gut. Im Training war weiterhin genug Feuer, aber auch ausreichend Spaß vorhanden und eben weil das so war, hatten wir die Hoffnung, dass es definitiv besser wird, wenn wir dranbleiben.
Was lief am Wochende gegen Herxheim nun besser als in den Spielen davor?
Es war gut, dass es so lange 0:0 stand. In den letzten Spielen sind wir immer früh in Rückstand geraten und dann ging der Kopf dementsprechend nach unten. Gegen Herxheim hatten wir dann das Glück auf unserer Seite und das 1:0 war dann wie ein Dosenöffner. Danach lief es einfach. Bisher haben wir auch einfach zu viele Gegentore kassiert. Wenn man jedes Spiel drei bis vier Gegentreffer fängt, ist es natürlich schwierig zu gewinnen und dann verliert man natürlich auch mal Partien, bei denen man eigentlich auf Augenhöhe ist.
Welches Ziel hattet ihr vor der Saison ausgerufen und hat sich nach den jüngsten Entwicklungen etwas daran geändert?
Wir sind eigentlich erstmal ohne richtiges Ziel in die Saison gegangen, zumindest was jetzt einen genauen Tabellenplatz betrifft. Am Anfang lief es ja auch gut bei uns und da wollten wir dann oben dranbleiben. Nachdem es dann allerdings bergab ging, ging der Blick natürlich schon etwas nach unten. Man muss aber auch dazu sagen, dass wir im Sommer einen großen Umbruch hatten. Viele A-Jugendspieler sind dazugekommen, während einige Erfahrene gegangen sind. Das heißt, wir haben aktuell eine sehr junge Mannschaft. Allerdings wollten wir natürlich trotzdem nicht in den Abstiegskampf geraten. Unser Ziel ist es, jetzt erst einmal wieder Stabilität reinzubringen und uns von unten abzusetzen. Nach oben schaue ich momentan noch nicht, dafür ist der Abstand mittlerweile auch einfach sehr groß.
Was verbindet dich persönlich mit der TSG?
Ich habe schon immer hier gespielt. Dadurch habe ich natürlich gute Verbindungen zur TSG. Es ist einfach ein rundum cooler Verein und dadurch, dass ich ja schon so lange dabei bin, kennt man eigentlich jeden, wenn man sonntags auf den Sportplatz kommt.
Wo geht es mit der Mannschaft in dieser Saison noch hin und wie stehen eure Chancen im kommenden Spiel gegen Schifferstadt?
Ich denke, bei uns ist durchaus genug Potenzial für das obere Tabellendrittel vorhanden. Das wäre natürlich meine Wunschvortstellung. Sollte es am Ende aber nur ein Mittelfeldplatz werden, dann wäre das selbstverständlich kein Beinbruch. Gegen Schifferstadt wird es mit Sicherheit ein schweres Spiel, aber auch da sehe ich bei uns das Potenzial, zu gewinnen. Das Hinspiel war ja schon sehr eng und daher ist es definitiv unser Ziel, auch diese Partie zu gewinnen.