2024-04-25T14:35:39.956Z

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Seit 2012 spielt Nils Krämer (links, hier im Duell mit Nelson Kari-Kari) für die TSG Bretzenheim.	Archivfoto: hbz/Kristina Schäfer
Seit 2012 spielt Nils Krämer (links, hier im Duell mit Nelson Kari-Kari) für die TSG Bretzenheim. Archivfoto: hbz/Kristina Schäfer

Aus der Hölle wieder auf den Rasen

NILS KRÄMER Der Bretzenheimer hatte keine Lust mehr auf Fußball – auf den Ironman aber noch weniger

Bretzenheim. Als Nils Krämer aus seinem Erasmus-Jahr in Spanien wiederkam, hatte er erstmal genug vom Fußball. „Ich habe überlegt, aufzuhören und mir neue Herausforderung zu suchen“, sagt der Vize-Kapitän des Fußball-Landesligisten TSG Bretzenheim. Der 29-Jährige fand eine neue Herausforderung – und was für eine. Er trainierte für den Ironman, ging in Frankfurt sogar an den Start und sagte danach: „Einmal und nie wieder!“ Das war 2012. Fünfeinhalb Jahre später spielt Krämer wieder Fußball. Hoffentlich auch am Sonntag (15 Uhr) für die TSG im Heimspiel gegen TuS Altleiningen, wenn es die leichte Zerrung zulässt, die sich der Mittelfeldmann am Mittwoch im Nachholspiel gegen Schifferstadt holte.

Ein Training, keine Spiele

Krämer ist einer der Erfahrensten im Bretzenheimer Kader. Nach dem Ironman nahmen den gebürtigen Kölner die Kumpels von der Uni mit zur TSG. „Ich hatte einen Deal mit dem Trainer: Ich komme einmal in der Woche zum Training, spiele aber nicht.“ Je mehr die Hölle des Triathlons in Vergessenheit geriet, desto größer wurde wieder die Lust aufs Kicken. „Ich habe mich immer wohler gefühlt“, sagt Krämer und spielte wieder mit. Es folgten zwei Aufstiege – aus der A-Klasse ging es in die Landesliga – und seine Mitspieler wählten ihn sogar zum Kapitän. „Es ist der ganze Verein“, erklärt Krämer, warum er so gerne in Bretzenheim spielt. „Dass man mit den Jungs, mit denen man auf dem Platz steht, auch privat befreundet ist, ist ein großes Plus.“ Der 29-Jährige merkt das vor allem sonntags bei den Heimspielen, zu denen immer mehr Leute kommen. „Das gibt einen positiven Push“, sagt Krämer. Kein Wunder also, dass er und seine Teamkollegen in dieser Saison zu Hause noch ohne Niederlage sind.

Krämer kommt nicht nur zum eigenen Training auf die Bretzenheimer Bezirkssportanlage. Vor vier Jahren fragte ihn der Jugendleiter, ob er nicht Lust hätte, die C 2-Jugend zu übernehmen. Der Lehramtsstudent (Sport und Spanisch) hatte Lust und rückte schon ein Jahr später zu den A-Junioren auf. Und bei denen freut er sich immer montags, dienstags und donnerstags über 20 Nachwuchskicker im Training. „Ich habe riesiges Glück mit den Jungs“, sagt Krämer. „Sie sind sozial, harmonisch und homogen. Ich kann sie erreichen und mache das Training nicht für mich, sondern für sie.“

Jetzt auch noch Futsal, aber der Fußball geht vor

Damals in Spanien fand Nils Krämer auch zum Futsal. Da kam die Anfrage von TSGler Christian Wölfelschneider einst natürlich sehr gelegen, ob Krämer nicht auch bei den Bretzenheimer Futsalern mitspielen wolle. Im Moment sind das für ihn zusätzlich zu den Englischen Wochen in der Landesliga noch ein paar Spiele mehr. „Aber Fußball geht vor“, sagt Nils Krämer. Die Lust ist wieder da.



Landesliga kompakt

SV Geinsheim TuS Marienborn (So-, 15 Uhr): „Es lag an uns“, sagt Marienborns Trainer Ali Cakici über den unglücklichen Start in die Partie beim SV Horchheim. Zwar gewann der Tabellenführer noch 3:0, aber Cakici sagt auch: „Die Teams haben immer einen Grund, uns das Leben schwer zu machen.“ So auch der Tabellenelfte SV Geinsheim. „Sie wollen in der Tabelle nicht abrutschen und das ist ein guter Motivationsgrund für sie. Den müssen wir umwandeln in einen Stressfaktor.“ Gelingen könnte das mit einer gehörigen Portion Pressing. „Da werden wir uns eine Taktik ausdenken“, sagt Ali Cakici. (fv)

Fortuna Mombach SV Horchheim (So., 15 Uhr): An die 2:0-Hinspielniederlage der Mombacher in Horchheim erinnert sich Fortuna-Coach Oliver Schmitt ungern. „Das war unsere schlechteste Saisonleistung“, sagt Schmitt. Zu defensiv, keine Zweikämpfe und auch läuferisch schwach. „Da war Angst dabei“, sagt er. „Aktuell haben wir viel mehr Selbstvertrauen.“ Das zeigten die Mombacher vor einer Woche beim 2:2 in Grünstadt, obwohl es nicht zum ersten Sieg in diesem Jahr reichte. Der soll und muss nun gegen Horchheim her, um am Konkurrenten vorbeizuziehen und mit Rang 14 womöglich die Klasse zu halten. Schmitt: „Eine Niederlage wäre extrem schlimm.“ (fv)

VfB Bodenheim FSV Offenbach (So., 15 Uhr): Der kleine Umbruch beim VfB Bodenheim hat sich ausgezahlt. „Die Stimmung ist gut, es macht im Moment einfach verdammt viel Spaß“, sagt VfB-Trainer Jürgen Collet. Und natürlich kamen schon die Fragen, ob der Coach seinen Abschied im Sommer nicht überdenken möchte. Aber die Entscheidung steht. „Offenbach ist mit uns auf Augenhöhe. Wir wollen den Abstand zu ihnen vergrößern“, sagt Collet und findet dann doch noch eine Sache, die den Spaß gerade etwas trübt: Personell sieht es beim VfB nicht all zu gut aus. Die Einsätze von ein paar kranken und verletzten Spielern stehen auf der Kippe. (fv)

Aufrufe: 016.3.2018, 15:30 Uhr
Frederik VossAutor