2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
– Foto: Sportfoto Wolfgang Zink

Besmir Duraku: "Im Amateurbereich hat jede Sportanlage Charme!"

Der Co-Spielertrainer spricht im Interview über die Kapitänsbinde gegen den 1. FC Nürnberg und eine einwöchige Aufstiegsfeier mit Whirlpool.

Die Interview-Serie in Mittelfranken mit Torjägern, katzenartigen Schnappern, verrückten Typen und bekannten Gesichtern der Fußball-Kreise geht weiter. Heute erklärt Besmir Duraku von der TSG 08 Roth, wer sein bester Gegenspieler war.

Hier die Frage von Dominic Distler, der dich nominiert hat: Wo werden wir dich nächste Saison sehen?
Das weiß ich selbst noch nicht, aber gerne weiter in Roth. Ich habe Ende 2020 den ersten Lehrgang zur B-Lizenz in Oberhaching abgeschlossen und sehe mich in Zukunft als Trainer/Co-Trainer. Aktuell bin ich als „spielender“ Co-Trainer bei der TSG Roth tätig und lerne von Alberto Mendez.

Bei welchem Verein hattest du deine schönste Zeit?
Beim 1. FC Schwand und beim SC 04 Schwabach. Beide Male konnten wir einen Aufstieg feiern. In Schwand in die Bezirksliga und in Schwabach in die Landesliga. Tolle Kameradschaft, tolles Umfeld, sportlich erfolgreich – mehr kann man sich im Amateurbereich nicht wünschen.

Gibt es ein Spiel, das du nie vergessen wirst?
Das Freundschaftsspiel gegen den 1. FC Nürnberg mit 5000 Zuschauern im Jahr 2017 bleibt natürlich unvergessen. Ich durfte dann kurz vor Schluss auch die Kapitänsbinde von Lefti Sadikis übernehmen und im Mittelfeld gegen Kevin Möhwald, Hanno Behrens und Sebastian Kerk spielen. Ein absolutes Highlight. Im Amateurbereich gibt es viele Spiele, an die ich mich noch erinnern kann, das würde aber den Rahmen sprengen. Ein 3:3 gegen den SC Feucht nach 3:0-Führung ist noch bester Erinnerung. Das war das Auftaktspiel zur Landesliga-Saison 2017/2018 direkt nach dem Trainingslager mit dem SC 04 Schwabach. Wir haben losgelegt wie die Feuerwehr und 3:0 geführt. Torhüter Andreas Sponsel rettete mehrfach für den SC Feucht. Nach einer Stunde waren wir dann platt und Marco Christ drehte nochmal auf und führte seine Truppe zum 3:3. Gute Kulisse, hohes Tempo und viel Qualität auf beiden Seiten.

Die beste Mannschaftsparty, die du je erlebt hast?
Die Aufstiegsfeiern mit dem 1. FC Schwand und SC 04 Schwabach. In Schwand sind wir nach dem 4:0 Sieg gegen den TSV Greding mit dem Traktor durch die Nachbarorte gefahren und haben eine Woche lang durchgefeiert. Fast alle aus der Mannschaft haben sich die Woche freigenommen und wir waren jeden Tag feiern, sind auch häufig bei unserem Betreuer Peter Leykauf im Whirlpool neben dem Sportheim gelandet. In Schwand habe ich das richtige Feiern erst gelernt. In Schwabach war die Aufstiegsfeier auch unvergesslich. Wir mussten am letzten Spieltag nach Bad Windsheim und unbedingt gewinnen, da wir punktgleich mit dem SC Aufkirchen waren. Zur Halbzeit stand es noch 0:0, aber nachdem Kevin Kastl den Bann brach, konnten wir noch mit 5:0 gewinnen. Danach ging es mit einem Autokorso nach Schwabach zurück. Erst wurde im Sportheim auf der Terrasse gegrillt und gefeiert, danach ging es in einem Nürnberger Club mit Partyorganisator Baris Bulut bis zum nächsten Morgen weiter. Einige haben am nächsten Tag noch leicht betrunken bei der zweiten Mannschaft gespielt. Zumindest die, die noch in der Lage dazu waren.

Wer ist/war der beste Kicker, mit dem du jemals zusammen gespielt hast und warum?
Eine schwierige Frage, da ich mit vielen guten Kickern spielen durfte wie Sela Oktay, Lefti Sadikis, Martin Kirbach, Oliver Muschalik, Dominic Distler, Michael Weiß oder Florian Nißlein. Aber der Beste war vermutlich Andre Puscher bei SG Quelle Fürth, ein klassischer Zehner mit brutal viel Qualität. In diesem Zuge würde ich gerne meinen besten Gegenspieler erwähnen: Fabian Eberle vom VfB Eichstätt. Ein kompletter Stürmer, bei dem es mich nicht überrascht hat, dass er regelmäßig auch in der Bayern- und Regionalliga getroffen hat. Schnell, beidfüßig, kopfballstark, technisch gut, starke Mentalität und ein fairer Sportsmann.

Was ist deine größte Schwäche auf dem Fußballplatz?
Da stehe ich meinen Vorrednern Michi Lämmermann oder Patrick Pritschet in nichts nach. Ich bin und war nie der Schnellste und werde es auch nicht mehr.

Was nervt dich am Amateurfußball?
Mich nervt aktuell eher die Situation mit der Pandemie und dass wir nicht kicken können. Den Amateurfußball finde ich super und man vermisst ihn immer mehr. Ich glaube auch, dass wir in Mittelfranken gut geführte Vereine und eine tolle Kameradschaft in jeder Liga haben.

Das größte Feierbiest in eurem Kader?
Tim Schneider und Philipp Ludwig, beide lassen keine Feier aus und erleben meist das Ende nicht mehr bei vollem Bewusstsein.

Wer zahlt bei euch die meisten Strafen und warum?
Tim Wolfschläger und Semih Karakaya. Positiv ist, dass sie immer im Training sind, aber kassieren dafür regelmäßig Leos und Doppelrunden. Bisher haben es beide immer aufs Treppchen geschafft.

Was ist euer aktueller Trainer für ein Typ - eher Pep Guardiola, Werner Lorant oder Felix Magath? Oder ist er ganz anders?
Alberto Mendez ist ja Spanier und die Spielweise, die er spielen will, ähnelt der von Pep Guardiola. Das konnte man bereits in der kurzen Zeit sehr gut erkennen. Wobei er natürlich seinen eigenen Stil hat. Alberto macht das bisher super und erkennt auch, dass wir in der Bezirksliga spielen und keine Profis sind. Er ist bodenständig und begegnet jedem Spieler, Betreuer, Trainer auf Augenhöhe und mit Respekt. Ein sehr guter Fang für die TSG Roth.

Welche ist die schönste und welche die schlechteste Sportanlage bei euch im Kreis?
Ich hatte das Glück, auf zwei der schönsten Sportanlagen als Heimmannschaft spielen zu können. Die schönste Sportanlage ist die vom SC 04 Schwabach. Und auch die Atmosphäre bei den Freitagabendspielen war immer fantastisch. Die Anlage der TSG Roth steht dem in nichts nach, sehr schön und relativ neu. Tolle Plätze, großer und moderner Kabinentrakt. Mit dieser Anlage sollte in Zukunft mehr als Bezirksliga möglich sein. Eine schlechte Sportanlage gibt es aus meiner Sicht nicht. Jede Anlage im Amateurbereich hat seinen eigenen Charme.

Aufrufe: 010.2.2021, 07:13 Uhr
redAutor