2024-03-18T14:48:53.228Z

Interview
Andreas Klan gehört seit Jahren zu den Leistungsträgern der TSF Heuchelheim.	Archivfoto: Bär
Andreas Klan gehört seit Jahren zu den Leistungsträgern der TSF Heuchelheim. Archivfoto: Bär

"Kluft zwischen Gruppenliga und Verbandsliga ist erheblich"

GL GI/MR: +++ Andreas Klan über Heuchelheimer Ambitionen und die Partie gegen Watzenborn II +++

HEUCHELHEIM (thos). Mit seinen inzwischen 29 Jahren gehört Andreas Klan zu den erfahrensten Spielern beim Gruppenligisten TSF Heuchelheim. Im Interview spricht Klan, der im offensiven Mittelfeld der TSF die Fäden zieht, über Ambitionen seines Clubs und das anstehende Derby des Tabellenfünften gegen den Rangzweiten SC Teutonia Watzenborn-Steinberg II.

Herr Klan, ein 3:0-Erfolg bei der SpVgg Leusel und ein 4:2 beim FSV Schröck: Wie bewerten Sie den Saisonstart der TSF?

Aus meiner Sicht ist der Start optimal verlaufen, das waren keine leichten Spiele. Leusel war als Aufsteiger mit der Euphorie ein unangenehmer Gegner, Schröck zähle ich zu den Mannschaften, die oben mitspielen werden. Dort haben wir zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht, besser konnte es nicht laufen.

Heuchelheim wurde in den Vorjahren Vierter und Fünfter. In dieser Saison gibt es keine „Übermannschaften“ wie den FSV Fernwald und den VfB Marburg, sodass viele Liga-Kenner Ihrem Club fast schon folgerichtig den Aufstieg zutrauen. Ihr Trainer Patrick Schreiter äußert sich dazu eher zurückhaltend. Welche Meinung haben Sie als erfahrener Spieler zu den Chancen, die diese Saison ohne klare Favoriten für die TSF bietet?

Wir haben zwar mit Heinz Stehle und Nicklas Mattig zwei namhafte Spieler dazubekommen, aber unser Trainer schraubt die Erwartungen zurecht ein bisschen runter. Wir wollen die Platzierung aus der Vorsaison bestätigen. Was sonst möglich ist, muss man sehen. Obwohl es eine Phrase ist, sage ich: Wir schauen von Spiel zu Spiel. Im Moment läuft es, aber die Frage ist auch, wie sich die Mannschaft verhält, wenn sie zwei-, dreimal verliert, denn unser Kader hat sich mit rund zehn Neuzugängen doch verändert.

Als der Verein in der Spielzeit 2015/16 auf die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Verbandsliga Mitte verzichtete, haben Sie diese Entscheidung unterstützt. Sie meinten damals, der Aufstieg komme vielleicht zu früh für das Team. Hat sich an Ihrer Meinung inzwischen etwas geändert?

Das ist schwierig. Die Kluft zwischen der Gruppenliga und der Verbandsliga ist doch erheblich. Die Gruppenliga hat in diesem Jahr in der Spitze definitiv nicht diese Qualität wie in der Vergangenheit. Und man muss nur schauen, mit wie vielen Punkten Vorsprung Kinzenbach aufgestiegen ist. Danach haben sie den Kader noch verändert und haben aktuell einen Punkt auf dem Konto. Sollte bei uns der Fall des Aufstiegs eintreten, würden wir komplett gegen den Abstieg spielen. Aber so weit möchte ich zu diesem frühen Zeitpunkt gar nicht denken.

Prägende Figuren bei Watzenborn sind nicht zuletzt die Verstärkungen aus dem Hessenliga-Kader. Werden Sie morgen beim Warmmachen zuerst darauf schauen, wer beim Gegner aus der Ersten Mannschaft mit dabei ist?

Natürlich guckt man sich vorher an, wer da von „oben“ kommt. Die Watzenborner haben dadurch noch einmal eine ganz andere Qualität. Aber das gehört dazu, wir machen es mit unserer „Zweiten“ genauso. Das darf auch nicht als Entschuldigung gelten, zumal wir ohnehin in jedem Spiel nur etwas holen können, wenn wir an die 100-Prozent-Grenze gehen. Wir werden darauf schauen, dass wir unseren Plan durchziehen.

Trauen Sie den Teutonen eine Spitzenplatzierung zu?

Auszuschließen ist das nicht, von der A-Klasse sind sie schließlich bis in die Gruppenliga durchmarschiert und sind sicherlich nicht zu unrecht Zweiter.

In der Saison 2011/12 spielten Sie ein Jahr in der Verbandsliga für Watzenborn zu lange her, damit die Partie morgen noch eine besondere ist?

Es ist insofern ein besonderes Spiel, als dass ich auf meinen alten Weggefährten Dennis Schlecht treffe. Dennis ist wie ich 1988er Jahrgang und ich habe mit ihm in der Jugend bei der TSG Wieseck gespielt. Außerdem sind wir gemeinsam mit Wieseck 2009 aus der Gruppenliga in die Verbandsliga aufgestiegen.

Aufgebote: TSF Heuchelheim: Kottek, Kolb; Baier, Kauss, Kiesswetter, Klan, Launert, Mattig, Mengeler, Pfeiff, Schmitt, Siering, Stehle, Tejerina. - Es fehlen: Auriga, Imhof, Siakiroglou, Lotz (alle verletzt), Berghaus (privat verhindert), Weiser (im Aufbautraining). - SC Teutonia Watzenborn-Steinberg: Nigbur, Gros; Korkmaz, Guzu, Celik, Dzemaili, Feriduni, Toprak, Güngör, Schlecht, Mazitov, Celik, Taskin, Neubert plus Spieler aus dem Hessenliga-Kader.

Aufrufe: 026.8.2017, 08:00 Uhr
Gießener AnzeigerAutor