Euskirchen läuft als Favorit auf
Gegner Merten kommt mit bekannten Gesichtern in die Kreisstadt
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Während die Gastgeber sowohl beim Erfolg zu Hause gegen Herkenrath (4:2) als auch am vergangenen Sonntag in Vichttal (2:2) in vielerlei Hinsicht überzeugten, setzte sich der extreme Negativlauf des Kontrahenten weiter fort. Seit dem letzten Punktgewinn Anfang Oktober bei Blau-Weiß Friesdorf gab es für das Team aus dem Vorgebirge fünf Pleiten am Stück — und ein Dreier ist dem Tabellenletzten in dieser Saison noch gar nicht gelungen.
Wie bedrohlich die Situation für den Aufsteiger ist, registrierten auch die Verantwortlichen und griffen zu einer in der Branche üblichen, für Mertener Verhältnisse jedoch geradezu revolutionären Maßnahme: Man trennte sich nach 13 Jahren von Coach Frank Pleimes, der den Klub aus der Kreisliga A bis in die Mittelrheinliga geführt hatte. Die Erfolge der Vergangenheit wirkten aber offenbar nicht stark genug nach, um dem Übungsleiter das Erreichen des Klassenerhalts zuzutrauen.
Das angestrebte Saisonziel soll jetzt der bisherige Co-Trainer Alexander Halfen in die Tat umsetzen, dessen Amtsübernahme mit zwei Niederlagen zumindest von den Ergebnissen her noch keinen Umschwung brachte. Für seinen Euskirchener Kollegen Frank Molderings sind die schwachen Resultate der Gäste kaum der Rede wert. „Wer glaubt, dass es in der Liga einen Gegner gibt, der außerhalb der Konkurrenz spielt, der begeht einen großen Fehler. Wir wissen, wie Merten unter seinem neuen Trainer agiert und erwarten im Erftstadion eine mannschaftlich geschlossene, diszipliniert auftretende Elf.”
In deren Reihen steht gleich eine Hand voll bekannter Fußballer, die schon im Kreis Euskirchen höherklassig aktiv war. Neben den ehemaligen Nierfeldern Daniel Jacoby und Ahmet Smajli wird Molderings mit Torhüter Yannik Bültena, René Ebersbach und Jeancy Esamangua auch drei frühere Weggefährten aus der ETSC-Jugend wiedersehen. „Das ist ja fast ein Drittel der Mannschaft, das ich in seiner Laufbahn begleitet habe. Der Kontakt besteht nach wie vor und ich denke, dass wir irgendwann noch einmal zusammenfinden werden”, glaubt der sportliche Leiter.
Der prominenteste Akteur beim SSV ist allerdings Ex-Profi Rolf-Christel Guie-Mien (u. a. Eintracht Frankfurt, 1. FC Köln), der mit vier Treffern auch der beste Torschütze ist. Obwohl der Kongolese — seit Januar 2014 im Klub — mittlerweile 40 Jahre alt ist, kann sich seine Bilanz absolut sehen lassen: In 72 Partien erzielte der Nationalspieler stolze 45 Treffer.
Von solchen Werten ist Euskirchens junger Angreifer Mohamed Dahas noch weit entfernt, doch mit vier erfolgreichen Abschlüssen aus den beiden jüngsten Begegnungen in bestechender Form. „Dank seiner unglaublichen Schnelligkeit ist er häufig nur mit unfairen Mitteln zu stoppen. Wenn er seine Qualität auf den Platz bringt, ist er für jeden Gegner ein echtes Problem”, lobt Molderings.
Ebenso wohlwollend fiel das Gesamturteil des Übungsleiters über die Vorstellung von Mahmud Bashite aus, der im Sommer aus der eigenen A-Jugend in den Kader des Mittelrheinligisten aufgerückt war und jüngst beim Unentschieden gegen Vichttal sein Startelfdebüt gab.
