Ehemaligentreffen in Alfter - FÄLLT AUS

Was ist in dieser Saison bloß in der Liga los? Während der FC Hennef, der im vergangenen Jahr hauchdünn dem Abstieg in die Landesliga entronnen ist, nach neun Runden als Tabellenführer grüßt, läuft es für einige Topteams alles andere als erfreulich.
Gleich drei Vereine, die in der abgelaufenen Spielzeit ganz vorne mitmischten, hinken den eigenen Ansprüchen meilenweit hinterher. Neben dem SV Bergisch Gladbach, der durch das 1:1 im Nachholspiel gegen den ETSC am Mittwoch auf einem Abstiegsrang blieb, und dem FC Hürth zählt auch der VfL Alfter zu den großen Enttäuschungen der ersten Monate.
Der nächste Kontrahent der Kreisstädter hat genau wie die beiden anderen genannten Klubs ungewohnte Probleme in der Offensive. Stellte man in der Spielzeit 2016/17 gemeinsam mit Meister Wegberg-Beeck noch den torhungrigsten Angriff und mit Bayram Ilk (19 Treffer) den zweitbesten Scorer der Liga, ist die Elf aus dem Rhein-Sieg-Kreis im Spiel nach vorne derzeit wenig Furcht einflößend.
Acht erfolgreiche Abschlüsse aus acht Partien stehen für den Tabellendritten des Vorjahres zu Buche, Ilk hat die gegnerischen Torhüter erst ein einziges Mal bezwungen. Der schlechte Saisonstart hatte bereits einen Trainerwechsel zur Konsequenz. Deniz Bakir, der erst zu Saisonbeginn in die Fußstapfen von Jürgen Kohler – seines vorherigen Chefs – getreten war, machte Ende September nach nur fünf Begegnungen Platz für Hermann-Josef Werres. Der 59-Jährige Coach, davor beim Bezirksligisten SSV Bornheim an der Seitenlinie tätig, ist in Euskirchen bestens bekannt.
Ende der 90er Jahre schaffte er mit dem ETSC den Aufstieg in die damalige Oberliga Nordrhein (vierte Liga) und kehrte in der Saison 2013/14 als Trainer der B-Junioren noch einmal für zwölf Spiele zu den Kreisstädtern zurück. Nun soll es der erfahrene Übungsleiter also in Alfter richten, doch sein Start ging mit zwei Pleiten gründlich daneben – obwohl der VfL mit der Verpflichtung von Abwehrspieler Andreas Dick (zuvor beim Regionalligisten Bonner SC aktiv und zuletzt vereinslos) personell noch einmal nachgebessert hat.
Der neue Coach ist übrigens nicht der einzige mit einer ETSC-Vergangenheit: Jean-Pierre Schilling und Ioannis Foukis trugen noch vor einigen Monaten das Trikot des ETSC, ehe sie das Erftstadion in Richtung Vorgebirge verließen. Ein Wiedersehen auf dem Feld wird es aber nur mit Ex-Kapitän Foukis geben, der in allen acht Begegnungen mit dabei war und zwei Tore erzielte. Schilling dagegen handelte sich bereits im zweiten Einsatz wegen einer Unsportlichkeit eine Rote Karte ein und ist noch bis zum 10. Dezember gesperrt. Der Ausfall des Neuzugangs ist einer der Gründe, warum es in Alfter beim Toreschießen hakt – eine Problematik, die man mit der Elf von Frank Molderings teilt. Die Kritik ihres Trainers an den Offensivleistungen der letzten Wochen nahmen sich die Spieler offensichtlich zu Herzen und lieferten im Nachholspiel gegen Bergisch Gladbach eine sehr engagierte Vorstellung ab. „Die Jungs haben kämpferisch und spielerisch herausragend agiert, ich bin sehr stolz auf ihren Auftritt“, lobte Molderings.
Einzig das Endresultat fiel in Anbetracht der vielen Chancen nicht zufriedenstellend aus. Nach dem Rückstand durch Dion Wendel (6.) reichte es nur noch zum Ausgleich, erzielt von Kapitän Thomas Leßenich (35.).