TSB Flensburg unterliegt Holstein Kiel II

Der war auch nach dem Spiel sichtlich angefressen: „Viele unserer Leistungsträger blieben weit unter ihren Möglichkeiten. Das trifft ausdrücklich nicht für Tanju Hassanoglou und Nicolai Vosgerau zu. Ich hoffe, dass die Gemeinten so selbstkritisch sind, um daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.“

In der Tat war nichts von dem in den letzten Wochen gewonnenen Selbstbewusstsein zu spüren. Zu deutlich bestimmten die „Jungstörche“ die Szenerie. Die technisch sehr gut geschulten Kieler, die mit den Zweitliga-Profis Luca Dürholtz und Atakan Karazor antraten, ließen in der ersten halben Stunde Ball und Gegner laufen.

Zudem standen sie gut in der Defensive und ihre geordnete Rückwärtsbewegung ließ den Platzherren kaum Raum für den eigenen vernünftigen Spielaufbau. Dadurch produzierte der TSB viele Fehlpässe. Hinzu kamen falsche Laufwege und fehlendes Spielverständnis. Ein einziges Manko hatte Gäste-Coach Ole Werner bei seiner Elf gesehen: „Wir haben im letzten Drittel zu wenige Torchancen erspielt.“

Nach einer halben Stunde ließen es die Kieler es etwas ruhiger angehen. Werner: „Anfangs haben wir viele Dinge gut gemacht, aber gegen Ende sind wir nicht mehr so aggressiv angelaufen.“ Der TSB kam etwas besser ins Spiel und auch zu Chancen. Nachdem Arne Ingwersen aus aussichtsreicher Position einen Freistoß weit verzog (34.) und Björn Laß aus kurzer Entfernung zu wenig Druck hinter den Ball brachte (36.), folgte die beste Chance für die Flensburger.

Über den starken Tanju Hassanoglou und Timo Carstensen wurde Malek Fakhoury freigespielt, aber der zielte zu hoch (41.). Das machten die Gäste nur drei Minuten später besser. Einen schulmäßig vorgetragenen Konter schloss Miguel Coimbra Fernandes nach Zuspiel von Maurice Knutzen erfolgreich ab, sodass die Kieler mit einer 1:0-Führung in die Pause gingen.

Es schien so, als würden die TSBer mit Beginn des zweiten Abschnitts etwas mutiger agieren. Aber ihr Spiel in die Spitze blieb fehlerhaft. Gleichwohl war auch Werner nicht mit seiner Truppe zufrieden, „weil wir nicht so gut gegen den Ball gearbeitet haben“.

Doch auch während der zweiten Halbzeit entstand nie der Eindruck, der TSB könnte das Spiel noch drehen. So kam das 0:2 durch Knutzen per Kopfball nach maßgerechter Braun-Flanke auch nicht überraschend (60.). Den Schlusspunkt nach weiteren ungenutzten Möglichkeiten setzte der kurz zuvor eingewechselte Julius Alt mit dem 0:3 (83.).

Kommentar von TSB-Coach Press: „Holstein hat hoch verdient gewonnen. Allerdings waren alle drei Tore durch individuelle Fehler begünstigt. Wir müssen in den nächsten Spielen zeigen, dass wir nicht nur eine Jubeltruppe bei Siegen sind. Vom Verhalten, wie Stehenbleiben oder Kopfschütteln bei Ballverlusten, müssen wir ganz schnell wegkommen.“

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.

TSB Flensburg: Darwish – Eglseder (80. Petersen), Vosgerau, Holland, Hassanoglou – Laß, Ingwersen, Warncke (81. Thomsen), Sohrweide – Fakhoury (68. Kamuhanga), Carstensen.

Holstein Kiel II: Schipmann – Braun, Foit, Mohr, Gürntke – Karazor – Dürholtz (70. Spohn), Sander (80. Alt), Knutzen, Fernandes – Barendt (86. Ayyildiz).

SR: Deeg (TuS Hartenholm).
Zuschauer: 125.
Tore: 0:1 Fernandes (44.), 0:2 Knutzen (60.), 0:3 Alt (83.).