2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligavorschau
F: Klipp
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TSB Flensburg: Press nimmt auf Namen keine Rücksicht mehr

"Alle, die im Training heiß sind und zeigen, dass sie wollen, die werden spielen.“

In der kommende Saison will Joachim „Jockel“ Press, Trainer von Oberligist TSB Flensburg, weg von dem Sicherheitsdenken: „Es wird ein Wandel stattfinden, da haben die Etablierten keine Aufstellungsgarantie mehr. All die Spieler, die im Training heiß sind und zeigen, dass sie wollen, die werden spielen.“ Mit anderen Worten: Auf Namen wird keine Rücksicht mehr genommen.

Eine Aussage des Coaches, bei der jeder Spieler im Kader hellhörig werden muss. Zumal es einen regen Wechsel in der Mannschaft gegeben hat. Acht Spieler haben den Club verlassen, acht Spieler sind neu verpflichtet worden. Wobei die Abgänge von André Kossowski, Marcel Cornils, Jan-Niclas Galke, Thorsten Schütt, Piet Gömpel und auch Thomas Lohner, der allerdings krankheitsbedingt nur wenige Einsätze hatte, schon gravierend sind. Der größte Verlust ist Offensivspieler Kossowski. Er war mit 15 Saisontreffern der Toptorjäger beim TSB.

„Aber nicht nur seine Gefährlichkeit vor dem gegnerischen Tor, sondern auch seine Ballsicherheit waren wichtig für unser Spiel“, so Press, der aber positiv nach vorne schaut: „Wir testen in der Vorbereitungsphase verschiedene Spieler, die diese Lücke schließen sollen. Marcel Hansen und Timo Carstensen sind da sicherlich personelle Alternativen.“ Aber auch Jan Ole Butzek, Lars Ole Puttins und der junge Malek Fakhoury sind auf dieser Position einsetzbar.

In den bisherigen Pokal- bzw. Testspielen hat sich gezeigt, dass die Neuzugänge, die überwiegend aus Verbandsligen kommen, großes Potenzial haben. Insbesondere Tom Warncke (23), der bei Holstein Kiel in der A-Jugend und U23 spielte, hat ein ausgeprägtes Spielverständnis und wird auf der Sechserposition eine feste Größe werden. Auch Mats Möller (22) überzeugte in der Defensive.

Aber Press will gar nicht so sehr den Einzelnen herausstellen, weil für ihn das Kollektiv im Vordergrund steht: „Ich erwarte von jedem Spieler, dass er mutig agiert. Grundvoraussetzung dafür ist, dass seine Fitness stimmt, für die jeder Spieler hauptsächlich selbst verantwortlich ist. Und er hat sein Ego zurückzustellen, weil nur die Mannschaft zählt.“

Deshalb fordert er auch von seinem Team: „Egal wie der Gegner heißt, Angst und Bange gibt es nicht. Ziel muss es immer sein, jedes Spiel gewinnen zu wollen.“Damit es für seine Mannschaft in der kommenden Saison gut läuft, fordert er von jedem Spieler: „Wer besser werden will, der muss wollen!“ Deshalb kann sich keiner auf seinen Lorbeeren ausruhen, sondern muss schon im Training alles geben. „Ich habe 24 Spieler, von denen können nur elf spielen und drei eingewechselt werden. Von den Ergänzungsspielern erwarte ich, dass sie Druck machen, um sich für die Anfangsformation zu empfehlen“, stachelt Press den Konkurrenzdruck an.

Zuletzt endeten die TSBer zwei Mal als Tabellenvierter. Auf die Frage nach der Saisonzielsetzung hält sich Press zurück: „Ich werde nicht sagen, dass wir wieder Vierter werden wollen. Wichtig ist, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen, um den größtmöglichen Erfolg zu erzielen.“

Neben den neuen Spielern ist zum TSB auch ein neuer Co-Trainer gekommen. Nachdem Hoymar Sörensen ausgeschieden war, wurde DFB-Stützpunkttrainer Bernd Ingwersen verpflichtet. Das Auftaktprogramm ist für den TSB anspruchsvoll. Arne Ingwersen (Operation nach doppeltem Nasenbeinbruch), Janek Schmeling (Schultereckgelenksprengung) und der erkrankte Torhüter Mats Hinrichs werden noch nicht einsetzbar sein. Teammanager Rainer Andresen strahlt dennoch Zuversicht aus: „Wir haben personell wie finanziell gute Rahmenbedingungen geschaffen, um mit unserer jungen Mannschaft eine erfolgreiche Saison zu spielen.“
Aufrufe: 03.8.2017, 10:05 Uhr
SHZ / W. SimonAutor