2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Herr der Lage: TSB-Schlussmann André Hagge (grünes Trikot) boxt den Ball nach einer Kieler Standardsituation aus der Gefahrenzone. Foto: Nawe
Herr der Lage: TSB-Schlussmann André Hagge (grünes Trikot) boxt den Ball nach einer Kieler Standardsituation aus der Gefahrenzone. Foto: Nawe

Abgeklärter TSB Flensburg gewinnt bei Holstein-Reserve

Holstein Kiels U23 schlägt sich selbst

Die personell geschwächte U23 hat das letzte Heimspiel vor den Aufstiegsspielen verloren. Gegen den am Ende abgeklärteren TSB Flensburg schlugen sich die Nachwuchskicker nach der Pause fast selbst, wie Coach Ole Werner befand: „Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt und hätten da auch in Führung gehen müssen. Der Unterschied in der zweiten Halbzeit war, dass wir katastrophale Fehler vor den Toren machen. TSB hatte einen Abschluss – und das war das zweite Tor. Ansonsten haben wir die Dinger selbst aufgelegt.“

Die Anfangsphase dominierte der Gastgeber. Viel Ballbesitz und die erste Chance durch Philipp Sander (6.) zeigten, dass die „Jungstörche“ den starken Gegner als Vorbereitung auf die Aufstiegsspiele nutzen wollten. Der Flensburger Spielaufbau litt zu Beginn unter dem Kieler Pressing und einigen Ungenauigkeiten im eigenen Passspiel. Die nächste Torchance hatte Kiel aber erst in der 18. Spielminute in Person von Maurice Knutzen, der aus aussichtsreicher Position im Strafraum das Tor allerdings deutlich verfehlte.

Nach einem Doppelpass mit Jan Butzek hatte Timo Carstensen aus 15 Metern die erste Torgelegenheit der Gäste (20.). Bernd Schipmann im Tor wehrte zum Eckball ab, an dessen Ende Arne Ingwersen die zweite Chance vergab. Im direkten Gegenzug schob Tjorve Mohr nach einer Ecke den Ball am Tor vorbei. Das Spiel war jetzt ausgeglichen, weil der TSB konsequenter im Spiel nach vorne agierte. Butzek nach 22 Minuten und Tom Warncke eine Minute später zwangen Schipmann durch gefährliche Fernschüsse zu weiteren Paraden.

Mitte der ersten Hälfte übernahm die U23 dann wieder die Spielkontrolle, ohne dabei selbst zu vielen Abschlüssen zu kommen. Fernschüsse von Sander (32.) und Niebergall (37.) sowie von Butzek auf der anderen Seite (34.) waren die wenigen Höhepunkte. Kurz vor der Pause schoss Kevin Ferchen knapp drüber (43.).

TSB-Trainer Jan Hellström stellte zur zweiten Halbzeit um. Für „Sechser“ Mats Möller kam Tanju Hassanoglou und rückte als Innenverteidiger in die neue Viererkette. Mit dieser Formation war das Team gleich erfolgreich: Ingwersen vergab die erste Chance nach 48. Minuten noch, aber nur um knapp zwei Minuten später aus ähnlich zentraler Position doch zum 0:1 zu treffen.

Auch danach drängte Flensburg: Eine Freistoß-Flanke von Lasse Sohrweide segelte beinahe ins Tor (52.). Holstein fand erst einmal gar nicht statt und kam erst in der 53. Minute zum ersten Vorstoß. Die steile Hereingabe von Knutzen klärte Janek Schmeling mit Cleverness und dem nötigen Quäntchen Glück zur Ecke. Spielbestimmend waren aber weiter die Gäste. Einen Konter spielten Carstensen und Laß per Doppelpass perfekt aus – 0:2 nach 56 Minuten. Kiel versuchte zu antworten, Flensburg stand defensiv aber gut und ließ wenig zu. Auch die nächste Möglichkeit hatten die Gäste durch Sohrweides direkten Freistoß (70.).

Fünf Minuten vor Spielende schien die Partie schon entschieden, als der eingewechselte Nico Bruns per Freistoß auf Sander flankte, der den Ball über Andre Hagge ins Tor schoss. Jetzt wollte Kiel natürlich noch den Punkt und ermöglichte dadurch einen Konter über Sohrweide und Marten Köhler. Letzterer verpasste sein Jokertor und die Entscheidung (87.), überließ dadurch allerdings nur seinem Mitspieler Carstensen die Bühne.

Sein ansehnlicher Heber in der Nachspielzeit war das Tor des Tages und stellte den Endstand her. Hellström war mit seinem Team am Ende „rundum zufrieden“: „Tolle Mannschaftsleistung. Absolut jeder wusste genau was er zu tun hatte und hat sich an die Vorgaben gehalten. Kiel ist eine Top-Mannschaft, aber wir haben ganz wenig zugelassen und vorne sehr offensiv und aggressiv gespielt und dann auch unsere Torchancen genutzt.“

Holstein Kiel II:
Schipmann – Born, Foit, T. Mohr, Gürntke (76. Bruns) – Spohn (56. Härter) – Sander, Alt, Knutzen, Niebergall (63. Braun) – Ferchen.

TSB Flensburg:
Hagge – Schmeling, Vosgerau, Ingwersen – Möller (46. Hassanoglou) – Laß, Sohrweide, Warncke, Brix (72. Puttins) – Butzek (79. Köhler), Carstensen.

SR:
Kohn (Husum).
Zuschauer:
90.
Tore: 0:1 Ingwersen (50.), 0:2 Carstensen (56.), 1:2 Sander (85.), 1:3 Carstensen (90.+2).
Aufrufe: 013.5.2018, 17:53 Uhr
SHZ / Marius HeydenAutor