Neumünster Allstars Ü 40 holen norddeutschen Meistertitel

Wenn Norbert Heitmann sich in Superlativen fast überschlägt, dann ist das absolut bemerkenswert. Denn dem Grantler fiel ob der eindrucksvollen Vorstellung seines Teams mehrfach die Kinnlade runter. „Es war der Hammer, was meine Mannschaft abgeliefert hat. Es gab überhaupt nichts zu meckern. Hut ab vor den Jungs. Da geht dir das Herz auf“, kommentierte der 64-jährige Trainer der SG geradezu überschwänglich den Auftritt in der Hansestadt.Der schleswig-holsteinische Landesmeister, der sich selbst den Namen „Neumünster Allstars Ü40“ verpasst hat, erwies sich als taktisch diszipliniertes und in allen Mannschaftsteilen überzeugendes Kollektiv. Ein Rad griff ins andere, die Spieler wussten, was zu tun war. Die Ausfälle von Volker Rehder (Urlaub) und Chris Zielinski (verletzt) wurden kompensiert. Und so ließen die entsprechenden Resultate nicht auf sich warten.

In der Vorrunde wurde der Hamburger Meister TSV Reinbek mit 2:0 bezwungen, Niedersachsens „Vize“ TSV Stelingen hatte beim 5:0 der SG Einfeld/Gadeland/PSV überhaupt nichts zu bestellen. Und auch in den K.o.-Spielen ging es souverän zu. Bremens Titelträger TSV Lesum-Burgdamm wurde im Halbfinale mit 2:0 eliminiert, das gleiche Resultat wurde im Endspiel gegen den Niedersachsen-Meister Viktoria Woltwiesche eingefahren. Ergo: Die beiden Kult-Torhüter der Neumünsteraner, Marco Jonton und Helge Wendt, mussten kein einziges Mal hinter sich greifen.

Einen aus seinem Team noch herausragenden Akteur wollte Heitmann nicht benennen. Gleichwohl attestierte er dem einstigen Flügelflitzer Dirk Slominski den „45. Frühling“. Ferner ließ der letzte SG-Treffer Heitmann mit der Zunge schnalzen: Kay Beuck überwand Woltwiesches Keeper per Fallrückzieher. „Da habe ich gerufen: ,Jetzt ist aber gut’“ verriet der Coach in gewohnt süffisanter Manier. Der frühere PSV-Trainer bekannte: „Ich bin selten euphorisch. Aber in Bremen war es so weit.“

Die Neumünster Allstars werden nun also vom 16. bis zum 18. September in Berlin beim DFB-Ü 40-Cup einen dritten Versuch unternehmen, in der Hauptstadt endlich einmal die Vorrunde zu überstehen. Unter anderem qualifiziert sind der FC Bayern München, die Altliga des einstigen Erstligisten Blau-Weiß 90 Berlin und der Traditionsclub Westfalia Herne. „Mal schauen, was uns dort erwartet“, blickte Heitmann voraus. Einen ähnlichen Satz hatte er auch schon vor der Abfahrt nach Bremen losgelassen ...

SG Einfeld/Gadeland/PSV (Neumünster Allstars Ü 40/Tore in Klammern): Marco Jonton, Helge Wendt - Norbert Heisch, Christoph Krüger, Kai Schilling, Carsten Dahmke, Kay Beuck (3), Christian Nordheim, Ronny Tschörner, Sven Timm, Volkmar Schnack, Sven Jahnsen, Martin Lütje (2), Torsten Petersen, Dierk Schröder (3), Stefan Meseberg (2), Dirk Slominski (1).