2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Rinke
F: Rinke

Trotzt der TuS Hartenholm erneut den Prognosen?

"Nehmen die Herausforderung an"

Weil der Schleswig-Holstein-Liga-Meister SV Eichede den Aufstieg in die Regionalliga Nord schaffte, genügte dem TuS Hartenholm der 14. Platz in der Schleswig-Holstein-Liga zum Klassenerhalt. Aufgrund der im kommenden Sommer anstehenden Strukturreform wird es, das ist klar, am Ende der Saison 2016/17 mindestens sechs Absteiger geben – somit genügt bestenfalls der zwölfte Rang zum Klassenerhalt. Daran, deshalb die Flinte ins Korn zu werfen, denkt in Hartenholm aber niemand. „Wir wissen, dass wir vielerorts wieder einmal als Abstiegskandidat Nummer eins gelten, aber wir nehmen die Herausforderung natürlich trotzdem an“, sagte Dr. Olaf Rosenthal, Sportlicher Leiter der TuS-Kicker.

Intern seien sechs Gegner ausgemacht worden, die der Dorfverein aus dem Kreis Segeberg mindestens hinter sich lassen wolle. „Diese Teams werde ich natürlich nicht öffentlich benennen ‒ aber wir möchten am Ende zumindest Zwölfter werden“, erklärte Rosenthal. Den Hartenholmern ist allerdings auch bewusst, dass sie keine allzu großen Sprünge machen werden: „Wir haben uns bisher immer mehr oder weniger knapp gerettet ‒ teilweise auch mit Hilfe Anderer – und verstehen uns selbst als eine Mannschaft, die wieder in den unteren Tabellenregionen zu finden sein wird“, sagte Dr. Rosenthal zu diesem Umstand.

Das langfristige Ziel der TuS-Verantwortlichen sei es, als kleiner Verein auch weiterhin zu Schleswig-Holsteins Beletage und den dann 16 besten Teams des Bundeslandes zu gehören. „Es wäre für Hartenholm eine großartige Sache, wenn wir uns dort positionieren könnten“, so Rosenthal, der vermutet, dass die TuS-Spieler aus dem vermehrten Abstieg „sogar noch eine zusätzliche Motivation ziehen“. Der Sportliche Leiter selbst sieht die Verkleinerung der Liga dagegen kritisch: „Den Gedanken, unter der Schleswig-Holstein-Liga wieder eine zweigleisige Landesliga einzuführen, kann ich nachvollziehen. Aber mir leuchtet nicht ein, dass in den höchsten Klassen nicht weiterhin 18 Teams spielen sollen.

“Die Hartenholmer müssen erneut schmerzhafte Abgänge verkraften. Kapitän Martin Genz, der zusammen mit seinem Vater Heinrich-Wilhelm, dem langjährigen TuS-Liga-Obmann, zum VfR Neumünster ging, wird im Mittelfeld ebenso fehlen wie Kjell Brumshagen, den es zum Hamburger Landesligisten TuRa Harksheide zog. Stürmer Christian Jaacks versucht sich nun beim Lokal- und Liga-Rivalen SV Todesfelde, während Chalton Boakye Heston, der mit seinen starken Leistungen im Frühjahr großen Anteil am Klassenerhalt hatte, nach nur einem halben Jahr zum WSV Tangstedt weiterzog.

„Wir sind nun einmal ein kleiner Verein, dessen Spieler mit guten Leistungen automatisch interessant werden für andere Klubs“, sagte Rosenthal, der sich aber im Gegenzug auch „sehr zufrieden mit den Neuzugängen“ zeigte. So hätten sich die neuen TuS-Spieler in der bisherigen Saisonvorbereitung als „noch stärker“ erwiesen als sie vorab eingeschätzt worden waren. Und auch der neue Trainer Sönke Pries, der auf Jörg Schwarzer folgte, füge sich „sehr gut ein“, so Rosenthal, der vermutete: „Die neue Ansprache und die Vermittlung anderer Aspekte tun unserer Mannschaft gut.“Als Titel-Favorit Nummer eins steht Eutin 08 auf dem Zettel. „Den TSV Schilksee kann ich schwer einschätzen, möchte ihn aber auch nennen“, so Rosenthal, der es zudem einem der Neulinge zutraut, „so wie in der letzten Saison TSB Flensburg zur Überraschungsmannschaft zu werden“.
Aufrufe: 029.7.2016, 22:00 Uhr
SHZ / johannes specknerAutor