2024-05-02T16:12:49.858Z

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Auch gegen die Spieler des großen FC Bayern hat Mia Büchele im Dress des SSV Ulm 1846 bereits gespielt.  Foto: privat
Auch gegen die Spieler des großen FC Bayern hat Mia Büchele im Dress des SSV Ulm 1846 bereits gespielt. Foto: privat
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Traumberuf: Profi-Fußballerin

Mia Büchele aus Riedlingen hat eine Einladung zur U15-Nationalmannschaft erhalten

Riedlingen - Mia Büchele hat einen Traum. Sie will Profi-Fußballerin werden. Bereits in Poesie-Alben hat sie dies als kleines Mädchen als Berufswunsch angegeben. Inzwischen ist sie ihrem Traum deutlich nähergekommen. Denn die 13-jährige Riedlingerin, die beim SSV Ulm 1846 kickt, wurde in den Kader der U15-Nationalmannschaft berufen.

Das Fußball-Gen liegt bei ihr in der Familie. Ihre drei Brüder spielen Fußball und auch ihr Vater hat Fußball gespielt. Und so war die kleine Mia schon von Kindesbeinen an auf Fußballplätzen unterwegs und hat gegen ihre Brüder oder andere Jungs gekickt. Das tut sie heute noch. Denn die zierliche 13-Jährige spielt nicht mit Mädels zusammen, sondern im Verein zusammen mit Jungs bei den C-Junioren. Regionalliga. Das ist die höchste Liga in dieser Altersklasse. Die gegnerischen Teams haben große Namen: SC Freiburg, KSC, VfB Stuttgart oder auch Frankfurt. Und Mia Büchele muss sich als Mädchen gegen die Burschen in ihrer Altersklasse behaupten.

Allein unter Jungs

Damit ist sie die Ausnahme. Beim SSV Ulm ist sie das einzige Mädchen. Wie das so ist allein unter den Burschen im Team? Das sei jetzt normal, sie "haben mich akzeptiert". Die 13-Jährige hat sich durch ihre Leistung durchgesetzt. Und von den Auswahltrainern des Verbands wird es auch gern gesehen, dass sie gegen Jungs spielen muss. Damit wird sie körperliches Spiel gewohnt. Die Technik hat sie allemal. Sie gilt als gute Technikerin; eine Spielerin mit dem Auge für die Mitspieler, mit guter Passtechnik. Häufig spielt sie als Ballverteilerin im Mittelfeld, wird aber auch im Mittelfeld auf der rechten Bahn aufgestellt.

Aber von nichts kommt nichts. Mia nimmt viel auf sich, um ihren Traum vorantreiben zu können. Drei Mal in der Woche ist sie im Training in Ulm. Dazu kommen Lehrgänge des Württembergischen Fußballverbands (WFV), Trainingslager, weitere Sichtungslehrgänge und nun auch die Einladung zum Kader der Nationalmannschaft. Seit 2014 war sie Auswahlspielerin im WFV, doch nun im Mai dieses Jahres kam dann der nächste Ritterschlag: Mit der WFV-Auswahlmannschaft hat Mia Büchele den Landespokal in Duisburg gewonnen. Dort wurde sie von der Nationaltrainerin gesichtet und bekam eine Einladung in den DFB-Kader. Der ist derzeit mit 30 Spielerinnen besetzt. Nun gilt es sich durchzusetzen, dass sie unter den 22 Nominierten für das nächste Länderspiel gegen die USA ist.

Aber alleine hätte sie das bei allem Ehrgeiz, trotz ihres Talents und ihres Trainingsfleißes nicht geschafft: Ohne die Unterstützung ihrer Eltern hätte sie es nicht so weit gebracht. Die Eltern fahren sie nach Ulm, sie fahren sie zu Spielen, sie begleiten sie, wo es nötig ist. "Wir sind fußballbegeistert", sagt denn auch die Mutter, die bereits die Söhne unterstützt hat. Aber ohne diesen Einsatz der Eltern und den Rückhalt würde die Entwicklung nicht gelingen.

Doch auch für Mia ist die Erfüllung ihres Traums mit viel Reisen verbunden. Für die WFV-Auswahlmannschaft trifft man sich in Ruit in der Nähe von Stuttgart, für die Nationalmannschaft muss sie zu den Trainingseinheiten in die Nähe von Duisburg reisen. Da bleibt nicht mehr viel an weiteren Hobbys neben der Schule. Eigentlich keine. Nur Sport. Denn zum Ausgleich und zum Stärken der weiteren Körpermuskulatur macht sie noch entsprechende Fitness.

Und wie geht es weiter? Mia tut alles dafür, dass sie zum Länderspiel berufen wird. Längerfristig hofft sie darauf, dass sie ein Fußball-Internat besuchen darf. Schon in wenigen Jahren sollten die an die Tür von Bücheles klopfen. Und Mia würde gehen. "Am liebsten nach Freiburg", weil sie dort die beste Ausbildung haben sollen. Aber später, als Profi-Fußballerin, würde sie gerne beim FC Bayern spielen. Denn das ist ihr Lieblingsverein. Aber am liebsten will sie natürlich in der Nationalmannschaft spielen.

Aufrufe: 022.8.2017, 21:36 Uhr
Bruno JungwirthAutor