2024-03-28T15:56:44.387Z

Halle
F: Patten
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Torreiches Turnierfinale

Hallenfußballturnier des Kinderschutzbundes: „Sterne aus Malente“ gewinnen Endspiel 5:2 gegen die Freiwillige Feuerwehr Zarnekau

Das Finale in der „Soccer-Halle“ in Grömitz bot alles, was das Fußballherz begehrt: Spannung, gelungene Spielzüge, Tempo, Einsatz und viele Treffer. Beim Hallenfußballturnier des Kinderschutzbundes Ostholstein setzte sich am Ende eines langen Fußballtages das Team „Sterne aus Malente“ gegen die Freiwillige Feuerwehr Zarnekau mit 5:2 Toren durch.

Schiedsrichter Ole Schöning leitete das emotional geführte Endspiel konsequent und mit Fingerspitzengefühl. Die Malenter traten mit Spielern an, die ihre Wurzeln in Afghanistan haben und in einer Wohngruppe leben. „Der besondere Reiz des Turniers besteht darin, dass hier junge Menschen miteinander Fußball spielen, die aus verschiedenen Ländern und Kulturen kommen“, sagte Helge Meier, der im Kinderhaus in Zarnekau arbeitet. Einen Eindruck vom Mix der Herkunftsländer gab der Blick auf die Reihe der Fahnen, die am Spielfeldrand aufgehängt waren.

„In diesem Jahr haben Spieler aus Afghanistan, Syrien, Eritrea, Somalia und Deutschland mitgespielt“, berichtet Ole Schöning. Für das Turnier hatten sich zwölf Mannschaften angemeldet, die in zwei Vorrundengruppen die Endrundenteams ermittelten. Alle Spiele dauerten zehn Minuten ohne Seitenwechsel. Das Endspiel begann mit stürmischen Malenter „Sternen“, die gegen die Freiwillige Feuerwehr aus Zarnekau zweimal in Führung gingen, jedoch beide Male den Ausgleich kassierten.

Als die „Sterne“ innerhalb von zwei Minuten nach einem sehenswerten Treffer über die rechte Seitenbande und einen blitzschnellen Konter das 4:2 vorlegten, schien die Partie entschieden, doch ein Platzverweis, den der Schiedsrichter gegen einen Malenter aussprach, ließ die Zarnekauer Chancen steigen. Letztlich nutzten die Sterne aus Malente ihren letzten Angriff zum 5:2. Mit dem entscheidenden Tor kannte der Jubel keine Grenzen, die Spieler feierten den Erfolg ausgiebig.

„Bei den Spielen geht es mit großem Ehrgeiz zur Sache“, sagt Ole Schöning, der sich auch im Finale ein paar Mal Spieler zur Brust nahm, die die Grenzen des Erlaubten im Eifer des Gefechts überschritten hatten. „Wir haben in diesem Jahr erstmals beschlossen, dass wir auch Zeitstrafen und Platzverweise aussprechen“, erläuterte Helge Meier. Bei der Siegerehrung gab es Beifall für alle Teilnehmer. Als bester und fairster Spieler wurde Marcel Kramp von der Freiwilligen Feuerwehr Zarnekau mit einem Erinnerungspokal und einen Paar Schienbeinschoner geehrt. Den Pokal und ein paar Torwarthandschuhe bekam Mirco Quest, der das Tor von „Rasen-Ballsport Eritrea“ hütete.

Das Hallenturnier beschert vielen jungen Menschen ein Wiedersehen. Einige sind als minderjährige unbegleitete Flüchtlinge nach Deutschland gekommen, bis zu ihrer Volljährigkeit vom Kinderschutzbund Ostholstein begleitet worden, haben ihre ersten Schritte, oft auch eine Berufsausbildung, absolviert und spielen als junge Erwachsene bei dem Fußballturnier mit. „Viele haben schon lange vor dem Turnier nach dem Termin gefragt, weil sie es auf gar keinen Fall verpassen wollten“, stellte Helge Meier fest.

Im August dieses Jahres soll es das traditionelle Sommerturnier in Zarnekau geben. „Da sehen wir uns alle wieder“, hofft Helge Meier.
Aufrufe: 026.2.2017, 15:00 Uhr
SHZ / Harald KlippAutor