2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Rein ins Getümmel und in die Playoffs: Die U17-Kicker von Mainz 05 sind auch beim Jubeln eine verschworene Gemeinschaft. Foto: hbz/Jörg Henkel
Rein ins Getümmel und in die Playoffs: Die U17-Kicker von Mainz 05 sind auch beim Jubeln eine verschworene Gemeinschaft. Foto: hbz/Jörg Henkel

"Top-Teamgeist und Top-Leidenschaft"

U17-BUNDESLIGA. Mainzer Meisterschaft der "schlichten, einfachen, harten Arbeit"/ Leipzig oder Hertha?

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MAINZ.RasenBallsport Leipzig oder Hertha BSC Berlin heißt der Gegner, der am 18. Juni am Bruchwegstadion aufläuft. Durch den Titelgewinn in der B-Junioren-Bundesliga haben sich die U17-Fußballer des FSV Mainz 05 für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert, bei der es zunächst im Halbfinale in Hin- und Rückspiel gegen den Staffelsieger Nord/Nordost geht. Und das ist entweder Leipzig oder Berlin. Gesetzt den Fall, die Mainzer setzen sich in Hin- und Rückspiel (22. Juni) durch, würde am 28. Juni das große Endspiel steigen - am heimischen Bruchweg.

Rückschläge weggesteckt

„Das ist eine Meisterschaft, die hart erarbeitet wurde“, sagt 05-Trainer Meikel Schönweitz, „wir sind vor der Saison ja nicht unbedingt als Favorit gehandelt worden. Aber die Mannschaft hat einen Top-Teamgeist bewiesen, sich sehr viele Dinge mit viel Fleiß angeeignet.“ Auch die beiden Rückschläge zu Saisonbeginn, als gegen Fürth und bei Bayern München unglückliche Niederlagen kassiert wurden, brachten die Mannschaft nicht aus dem Rhythmus, im Gegensatz: Das Team, dem die herausragenden Individualisten fehlen, rückte noch enger zusammen. „Wir haben daraus Energie und Kraft gezogen“, resümiert Schönweitz, „die Athletik war in dieser Klasse außergewöhnlich. Das war eine Meisterschaft der schlichten, einfachen, harten Arbeit.“

Beim finalen 3:0-Sieg gegen den FSV Frankfurt war die Belastbarkeit der Spieler-Nerven noch einmal auf die Probe gestellt worden. Klar war: Beim Heimsieg gegen den Absteiger ist der Titel sicher. „Die Nervosität hat man den Spielern deutlich angemerkt“, betont Schönweitz, „aber es ist uns mehr und mehr gelungen, uns auf unsere Aufgabe zu konzentrieren. Die Mannschaft ist geduldig geblieben und hat auch unter den etwas seltsamen Umständen geschafft, ihr Spiel durchzubringen.“ Damit ist Schönweitz und den Seinen Historisches gelungen. Thomas Tuchels U19-Meisterteam war 2008/09 in der Liga mit 54 Punkten „nur“ Zweiter geworden, genauso wie beim Finalrunden-Einzug unter Stefan Sartori eine Saison später mit 53 Zählern. Meister und 55 Punkte, das war noch keinem Mainzer Junioren-Bundesliga-Team gelungen. „Die Saison ist noch nicht vorbei, wir wollen jetzt sehen, was wir im Halbfinale noch reißen können“, betont Schönweitz, „das Finale am Bruchweg wäre natürlich nochmal ein absolutes Highlight.“

Personelle Runderneurung

„Mit dieser Mannschaft ist wirklich alles möglich“, sagt Stefan Hofmann, der sportliche Leiter des Mainzer Nachwuchsleistungszentrums: „Das ist eine Top-Mannschaft mit Top-Charakteren, ein absolutes Team“, schwärmt Hofmann - und lenkt den Blick zwei Jahre zurück: Die damals als Problem-Jahrgang eingeschätzte U15 landete in der C-Junioren-Regionalliga nur auf Rang vier und wurde anschließend binnen zwei Jahren personell runderneuert. Mörschel, Kern, Kirchen, Andreas, Leinhos und Lüdecke kamen zur U16, Gansmann, Breitenbach, Knöll, Müller, Weißmann und Yüksel vor dieser Saison. Am letzten Spieltag der U15-Saison vor zwei Jahren standen aus dem jetzigen Team nur Herr, Serdar, Flühr, Mouhaman und Ech Chad auf dem Feld. „In diesem Ausmaß nach der U15 personell zuzulegen ist eigentlich untypisch“, betont Hofmann, „aber es war der Schlüssel dafür, dass die Mannschaft jetzt eine ganz andere Substanz hat.“ Trainer Schönweitz habe „aus dem vorangegangenen Jahr die Lehren gezogen und an den richtigen Stellschrauben gedreht“. Auf der wichtigsten steht: „Teamgeist“.

Aufrufe: 04.6.2014, 08:00 Uhr
Torben SchröderAutor