Tommy Stroot nimmt Abschied beim SV Meppen

Als er der Mannschaft seinen Abschied im Sommer verkündete, erlebte der 27-Jährige „hoch emotionale Momente. Das ist mir nicht leicht gefallen.“ Schließlich hat er einige Spielerinnen schon seit Jahren auf dem Weg in den Leistungsfußball begleitet. Doch jetzt ist der Emsländer gespannt auf seine neue Herausforderung.

FC Twente eine große Nummer

Denn die Fußballerinnen des FC Twente sind nicht irgendwer, sondern ein Maßstab nicht nur in den Niederlanden. 2013 und 2014 holten sie den Titel in der Liga mit niederländischen und belgischen Spitzenklubs. In der Champions-League setzte sich Twente aktuell gegen den deutschen Meister Bayern München durch, schied dann aber gegen den FC Barcelona aus. Das Heimspiel gegen die Katalanen verfolgten 16 000 Zuschauer.

Vertrag bis 2018

„Ich will mich weiter entwickeln. Das ist für mich eine persönliche Perspektive“, macht Stroot sein Hobby künftig zum Beruf. Der A-Lizenz-Inhaber betrachtet den zunächst bis Juni 2018 gültigen Vertrag mit Twente als Auszeichnung. Die Niederländer wurden im Sommer auf ihn aufmerksam, als Meppen einen Test gegen Enschede in Sögel überraschend mit 2:0 gewann. Jetzt fragte der Klub, dessen Trainer Arjan Veurink sich nach acht Jahren verabschiedet, bei Stroot an, der leidlich niederländische spricht und in der Jugend auch bei VV Schoonebeek/NL spielte.

Seit drei Jahren verantwortlich

Meppens Sportliche Leiterin Maria Reisinger hat er bereits beim Niedersächsischen Fußballverband unterstützt. Stroot trainierte zunächst die Reserve des SVM-Vorgängerklubs Victoria Gersten, die er in die Oberliga und zum Bezirkspokalsieg führte, und war unter Reisinger Kotrainer in der Zweiten Liga. Danach schaffte er mit den B-Juniorinnen den Sprung in die Bundesliga. Seit 2013 zeichnet er für die Zweitligamannschaft verantwortlich, die zur Spitzengruppe zählt.

„Wir sind stolz"

„Wir hätten gern mit Tommy weitergemacht“, erklärt Reisinger, die allerdings auch den Ehrgeiz des Trainers kennt. „Wir sind stolz, dass er bei uns von der Pike auf gelernt hat. So eine Chance wie in Twente bekommt man nicht so oft.“ Mit Stroot hat die Ikone des emsländischen Frauenfußballs die Strukturen kontinuierlich verbessert und zuletzt einen mutigen Neuaufbau mit einer jungen Mannschaft gewagt.

Erste Gespräche mit potenziellen Nachfolgern

Reisinger, die vor Stroot zwölf Jahre das Traineramt inne hatte, weiß, dass es nicht leicht wird, einen Nachfolger zu finden. Dennoch hat sie bereits erste Gespräche geführt. Aber sie sieht den SVM nicht unter Zeitdruck. „Wir werden genau auswählen“, sagt sie, denn es muss alles passen. Dabei wird auch der Mannschaftsrat einbezogen. An der Meppener Philosophie jedenfalls soll sich nichts ändern. Auch nach Stroot nicht.