2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Hebauf beim TKSV: Darauf stießen an: (von links) Tahir Yilmaz, Planer Ergin Muslum, Oberbürgermeister Armin Neudert und Vorsitzender Ayhan Bozaki.		F.: Helmut Bissinger
Hebauf beim TKSV: Darauf stießen an: (von links) Tahir Yilmaz, Planer Ergin Muslum, Oberbürgermeister Armin Neudert und Vorsitzender Ayhan Bozaki. F.: Helmut Bissinger

Ein neues Heim für den TKSV

Donauwörther feiert Hebauf für sein ehrgeiziges Projekt +++ Wie der Deal mit der Stadt aussieht

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Sportlich sind die Fußballer des Türkischen Kultur- und Sportvereins (TKSV) Donauwörth nach einer monatelangen Talfahrt aus dem Gröbsten heraus. Und auch beim zweiten „Großprojekt“ geht es jetzt an den Feinschliff: Der Rohbau für das neue Sportheim an der Augsburger Straße ist fertig. Im Rahmen einer Kermes wurde nun der Hebauf gefeiert.

Die Pläne lagen seit Jahren in den Schubladen, denn das alte Sportheim war in die Jahre gekommen. Ursprünglich hatte der TKSV ganz große Pläne, diese dann aber abgespeckt. „Jetzt passt es“, sind sich die Verantwortlichen einig. Und auch Oberbürgermeister Armin Neudert zeigte sich erleichtert, dass der Verein kein größeres finanzielles Risiko eingegangen ist.

Der TKSV wird das alte Gebäude abreißen lassen – aber erst, wenn der Neubau fertig ist. Wenn keine finanzielle Lücke auftritt, will man die Weihnachtsfeier schon in den neuen Räumen feiern. Für das Vorhaben bekommt der Verein Zuschüsse vom Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV). „Wir sind es unseren Kindern schuldig, ihnen einen funktionierenden Verein zu hinterlassen“, erklärte Vorsitzender Ayhan Bozaki. „Der TKSV, 1977 gegründet, ist einer der ältesten türkischen Vereine in der Region“.

Die 185 Mitglieder des Vereins haben sich schon bei den Arbeiten am Rohbau mächtig ins Zeug gelegt: Sie haben rund 50.000 Euro gespendet und wollen für den Wert der gleichen Summe mit Eigenleistungen mithelfen, ein Sportheim zu schaffen, das ein Vorzeigeprojekt über Donauwörth hinaus in ganz Schwaben werden soll.

Stadt und TKSV sind einen Deal eingegangen: Die Stadt überlässt dem Verein das Grundstück auf einer Erbrechtbasis von 66 Jahren, zwackt vom bisherigen Areal aber ein gutes Stück ab. Dort soll ein großer Parkplatz entstehen – nutzbar für Touristen wie TKSV-Besucher. „Das wird aber nicht mehr in diesem Jahr sein“, dämpfte OB Neudert die Erwartungen für eine schnelle Verwirklichung.

Was entsteht? Zum einen sind es neue Umkleidekabinen und Duschen, ein Sanitärbereich also, der heutigen Ansprüchen gerecht wird, zum anderen viel Neues: ein Gymnastik-, ein Kulturraum, ein Musikzimmer und Räumlichkeiten für Nachhilfeunterricht. Herzstück des Neubaus ist ein Saal, der abtrennbar sein wird. Dort können dann auch größere Veranstaltungen durchgeführt werden, wenn man die Zwischenwand, die einen Fitnessraum abtrennt, mit wenigen Handgriffen entfernt.

„Unser Sportheim ist nicht nur für die türkischen Mitbürger gedacht. Eingeladen sind auch die Deutschen, gerade weil der Saal viele Möglichkeiten bieten wird“, sagt Tahir Yilmaz, der sich seit vielen Jahren für das Miteinander der Kulturen engagiert und den Donauwörther Verein einst aus der Taufe gehoben hat. Er will dazu beitragen, dass Integration gelingt. Beim Hebauf sprach Zimmermeister Anton Brugger (Thierhaupten) im Beisein von Stadtratsmitgliedern und Vize-Landrat Hermann Rupprecht den Richtspruch. In den freudigen Rahmen mischte sich Trauer: Für die Toten des Grubenunglücks in der Türkei wurde eine Gedenkminute abgehalten.

Aufrufe: 019.5.2014, 15:35 Uhr
Donauwörther Zeitung / Helmut BissingerAutor