Tipps für die fußballfreie Zeit

Es fühlt sich wieder an wie früher, wenn die Nachbarskinder und besten Freunde noch Hausaufgaben machen mussten oder mit der Familie in den Sommerurlaub gefahren waren und man plötzlich ganz allein dastand mit seinen abgewetzten Turnschuhen und dem offiziellen Ball der Fußball-WM 2002 (dem aus Preiskategorie zwei, nicht der teure). Dann blieb einem nur noch übrig, mit dem Bruder, der Schwester oder der Oma gegen das Garagentor zu bolzen und dabei jeden Fehlschuss mit einem Buchstaben zu versehen, bis einer der beiden Kontrahenten offiziell zum E-S-E-L geworden war. Doch weil beim Jonglieren im Hobbykeller damals wie heute viel zu viel kaputt gehen würde und sich nicht jeder Kreisligafußballer von seinem Verein mit einer eigenen Hantelbank versorgen lassen kann, wie das im Moment die Bundesligaprofis tun, muss diese Mal vielleicht doch die digitale Welt herhalten.

Highlight-Videos und Sport inside

Denn vielleicht ist es jetzt wirklich an der Zeit, seine große Karriere bei FIFA weiterzuverfolgen oder sich im Football Manager mit Pep, Kloppo und Peter Neururer zu testen. In jedem Fall bieten auch zahlreiche YouTube-Kanäle, wie der der Sportschau, ZDFsport oder die Angebote der Streamingdienste wie DAZN, Goal Deutschland und Sky Sport HD nahezu sämtliche Zusammenfassungen der Partien der letzten zwei bis drei Jahre, dazu interessante Dokumentationen über Fankultur, ausgestorbene Sportarten, Korruption in der Sportwelt oder sie erinnern an Pokalspiele, die Geschichte schrieben. Neben dem kompletten Spiel des VfR Aalen gegen die Kickers Offenbach vor etwa einem Monat finden sich also auch die fast 20-minütigen Highlights des Pokalfights der Heidenheimer in München aus der letzten Saison oder die 21-teilige Dokumentationsreihe „VfB Stuttgart – 10 Jahre Deutscher Meister 2007“.

#stayathomechallenge

Darüber hinaus sind auch in den sozialen Medien die Fußballer trotz oder gerade wegen dem derzeitigen Verlust ihres Hauptberufs sehr präsent. Bei der #stayathomechallenge versuchen Profis und Amateure gleichermaßen ihr Geschick beim Jonglieren mit einer Rolle Klopapier, wobei es oft schwerfällt, die Klassenunterschiede der Akteure festzustellen. Außerdem sieht man vielerorts Aufrufe von Fußballmannschaften, die sich organisiert haben, um die sogenannten Risikogruppen im Alltag zu unterstützen, etwa bei den Lebensmitteleinkäufen oder dem Gang zur Apotheke. Zwar ist der Fußball auch hier etwas in den Hintergrund getreten, doch werden seine verbindenden Werte wie Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft in diesen Situationen besonders deutlich gelebt.