Dabei hatte es gut begonnen. Marco Grüttner, der den Vorzug vor Cacau erhalten hatte, brachte den VfB vor 503 Zuschauern bereits nach vier Minuten in Führung, allerdings glich der Mainzer Lucas Höler nach 20 Minuten aus. Das 2:1 des FSV durch Julian-Maurice Derstroff (61.) war der Knackpunkt der Partie. „Dem Gegentor geht ein klarer Stellungsfehler voraus und entscheidet das Spiel, denn bis dahin war es ein Spiel auf Augenhöhe“, ärgerte sich Thomae. Das 1:3 in der Nachspielzeit durch Benedikt Saller tat da nicht mehr wirklich weh.
Der Coach hatte seine Mannschaft direkt nach der Partie und gleich noch einmal am Sonntagmorgen ins Gebet bestellt – was dem 49-Jährigen beim Auftritt in Mainz ganz und gar nicht passte, war die Einstellung einiger Akteure. Namen nannte er öffentlich keine, aber Thomae kritisierte, dass „ich es nicht akzeptieren kann, wenn man im Kampf gegen den Abstieg in einem Spiel derart nachlässt und nicht alle Möglichkeiten abruft, die einem zur Verfügung stehen“. Anders ausgedrückt: Er erwartet einen Einsatz bis an die Erschöpfungsgrenze. Der Coach stellte aber klar, dass er keine wortgewaltige Brandrede hielt, sondern einen nachdrücklichen flammenden Appell an seine Mannschaft richtete. Denn die Lücke des VfB ans rettende Ufer beträgt bereits fünf Punkte. „Es ist dringend nötig, den Anschluss wieder herzustellen“, mahnte Thomae, „deshalb ist es wichtig, aus jeder Partie etwas Zählbares mitzunehmen.“
Das gilt nun für das Heimspiel am nächsten Freitag (19 Uhr) im Gazistadion gegen den Halleschen FC. „Wir müssen den Bock endlich umstoßen“, fordert der Trainer nach fünf Spielen ohne Sieg für den VfB II.