2024-04-23T13:35:06.289Z

Vereinstreue
Können nur für die TG Westhofen alles geben: Simon Schüle links und sein älterer Bruder Manuel sind ihrem Verein seit Kindheitstagen treu.
Können nur für die TG Westhofen alles geben: Simon Schüle links und sein älterer Bruder Manuel sind ihrem Verein seit Kindheitstagen treu.

Das TG Westhofen Trikot nie ausgezogen

Simon und Manuel kicken schon seit den G-Junioren bei der TG Westhofen +++ Bei der TGW halten die Schüle-Brüder die Abwehr zusammen +++ Simon lehnte interessante Angebote aus Herrnsheim und Gundheim ab

Meisterschaften, Aufstiege, Abstiege - es gibt nichts, was das Brüderpaar in Westhofen nicht hatte. Dort bei ihrem Heimatverein wollen sie auch die Karriere beenden. Vorher würden die ehrgeizigen Brüder gerne aber noch den Bezirksliga-Aufstieg anvisieren.

Westhofen. Das Trikot der TG Westhofen haben sie nie ausgezogen: Die Schüle-Brüder kicken schon seit den G-Junioren bei der TGW. Sowohl Simon (26) als auch Manuel (29) hat sich nie dazu durchgedrungen, den Verein zu wechseln. Simon lehnte unter anderem Angebote von Eintracht Herrnsheim und dem TSV Gundheim ab. Er begründete: „Ich wollte nicht wechseln, weil ich denke, dass ich nur für Westhofen alles geben kann. Das ist mein Verein, mein Heimatverein. Lieber spiele ich eine Klasse niedriger und bei der TGW, als eine Klasse höher bei einem anderen Verein“. Manuel verzichtete ebenfalls auf die sportliche Herausforderung, hielt Westhofen die Treue, blieb lieber „bei seinen Freunden“. Nun sind sich die Brüder einig: „Wir werden unsere Karriere bei der TGW beenden“. Beide Manndecker werden bis dahin versuchen hinten so oft es geht, die Null zu halten. Es ist ein Plus der Westhofener, hinten zwei sehr verschiedene Spielertypen zu haben. Simon, Fachkraft für Rohr-, Kanal und Industrieservice, sagte: „Es ist optimal von jedem einen zu haben. Jede Mannschaft hat unterschiedliche Stürmer, da können wir einen drauf abstellen“. Er selbst, der 1,83 Mann, ist eher der robustere Verteidiger, der seinen Gegenspieler lieber am Mann hat und hart zur Sache geht, während Manuel eher der laufstarke 1, 74 Meter Abwehrmann ist, der die Gegner gerne abläuft.

Viele Siege durch Zusammenhalt und Teamgeist

In Westhofen wurden sie auch immer von der Mannschaft gehalten. Durch die vielen Freundschaften untereinander stimmt es im Team. „Wir haben durch Zusammenhalt und Teamgeist schon viele Spiele gewonnen“, sagten die Schüle-Brüder. Nach dem Spiel sei es gängig sich mit der gesamten Mannschaft „ins Büdchen zu hocken, was zu trinken und was zu essen“. Zum Wohlfühlen trägt auch bei, dass Werte wie Kampfgeist und Siegeswille, die die FCK-Fans aus den großen Zeiten des 1.FC Kaiserslautern kennen, auch in Westhofen verkörpert werden. Nicht immer reichen diese Eigenschaften aber für einen Dreier oder großen Erfolg aus, was das Brüderpaar in den vergangenen Jahren erfahren musste: Dem Abstieg aus der Bezirksliga folgten nun einige Jahre in der A-Klasse im Abstiegskampf. Servicetechniker Manuel klagte: „Ich gehe immer auf den Sportplatz, um zu gewinnen. Mit der momentanen sportlichen Situation bin ich nicht zufrieden“. Hoffnung auf bessere Zeiten, auf Jahre ohne Abstiegssorgen in der A-Klasse gibt den beiden der neue Kunstrasen, der den 14 Jahre alten, knochenharten Kunstrasen vor paar Wochen ersetzte. „Es haben schon paar Spieler zu uns gesagt: Bei euch spiele ich gerne, aber nicht auf dem Platz. Der war schlechter als ein Hartplatz“, erklärte Simon, Kapitän der TGW. Vielleicht erfüllt sich ja dann mit guten Spielerverstärkungen noch der Wunsch der beiden: Noch einmal in die Bezirksliga aufsteigen. Diesen Aufstieg erlebten die Schüle-Brüder schon 2006, für Simon und Manuel war das der bisher größte Moment bei ihrem Heimatverein.

Größere TGW-Verbundheit beim jüngeren Simon

Insgesamt ist Simon etwas mehr verwurzelt mit dem Westhofener Fußballklub. Er sagte: „Es wäre zwar übertrieben, wenn ich sagen würde: Fußball, Westhofen ist mein Leben. Aber für mich ist das schon mehr wie ein Hobby“. Zwei Schals, eine Flagge und eine Kappe sind Ausdruck seiner Verbundenheit zur TGW. Nach seiner aktiven Laufbahn würde er auch gerne eine Position im Verein übernehmen, wenn es sein Beruf zulässt. Für ihn ist beides denkbar - Eine Jugend trainieren oder sogar in den Vorstand gehen. Manuel hingegen wird dem Verein nur noch als Zuschauer die Treue halten, wenn er als Spieler aufhört. „Das ist nichts für mich“, sagte er. Gemerkt hat er das, als er schon ein Jahr eine Westhofener Jugend betreute. Schon gar nicht verfügt der 29-jährige Familienmensch über so ein großes Repertoire an Fanartikeln wie sein Bruder. „Mein Sohn hat einen Aufkleber auf dem Bobbycar, das wars. Für mich ist Fußball nur ein Hobby“, so Manuel.

Aufrufe: 016.9.2014, 06:30 Uhr
Nico BrunettiAutor