Höchberg verliert seine langjährige Lebensversicherung

Pascal Bloemer wird als Inbegriff eines Knipsers seinen Platz in den Analen der TG Höchberg finden. Der Mittelstürmer war fast ein Jahrzehnt die Lebensversicherung des Klubs aus dem Würzburger Vorort. Immer einsatzbereit, immer volles Risiko und im Abschluss eine klasse für sich. So kann man den Torjäger bezeichnen. "Pascal ist nicht nur menschlich und charakterlich in Ordnung. Er ist immer ein vorbildlicher Sportsmann gewesen. Es ist für ihn und den Verein sehr schade, dass seine Karriere zu Ende geht. Seine Tore werden wir vermissen", sagt Höchbergs Klubchef Konrad Harant, der ergänzt: "Ich möchte Pascal im Verein halten. Vielleicht gibt es für ihn eine Funktion, das würde mich freuen. Aber das wird man sehen, wie sich das entwickelt." Pascal Bloemer ist nicht nur ein bodenständiger Mensch, sondern hat auch in seiner Karriere nicht einmal eine Handvoll Vereine hinter sich. Die ersten zehn Jahre hat Bloemer, der im Höchberger Nachbarort Hettstadt wohnt, beim ETSV Würzburg gespielt. Es folgten sechs Jahre beim Würzburger FV. 2006 folgte der Wechsel zur TG Höchberg. Nur 2012/13 kickte Bloemer, der in einem Autohaus in Würzburg arbeitet, für ein Jahr beim Würzburger FV in der Bayernliga: "Ich wusste, dass ich Bayernliga spielen kann, wollte mir das aber beweisen." In diesem Jahr stieg die TG Höchberg aus der Landesliga ab. Bloemer kehrte zurück und schoss die TGH mit 26 Toren in 26 Spielen wieder zurück in die Landesliga. Im Folgejahr wurde der Center, der seit fünf Jahren verheiratet ist und zwei Kinder hat, mit 28 Treffern Torschützenkönig in der Landesliga Nordwest. "Ich war fast in jedem Jahr ganz vorne dabei, war unter den besten Schützen. Einmal habe ich sogar 32 Tore erzielt", erinnert sich Bloemer, der den Landesliga-Aufstieg 2014 ganz hoch einstuft. Das es nun mit der Karriere vorbei ist, trifft den Sportsmann, der seit zwei Jahren Probleme mit dem rechten Knie hat. Anfang 2018 soll es an der Uni-Klinik in Regensburg bei Professor Peter Angele eine eingehende Untersuchung geben. Bloemer, der dem Verein nach wie vor verbunden ist, beim Training und auch bei den Spielen vorbeischaut, möchte seine Karriere am Saisonende offiziell beenden. "Unser Trainer Thomas Kaiser hat mit angeboten, am Saisonende nochmal aufzulaufen. Auch wenn es nur fünf Minuten sind. Ich hoffe, dass wir dann schon gesichert sind und ich nichts mehr kaputtmachen kann. Aber ich werde ja ganz vorne stehen, weit weg vom eigenen Tor", grinst Bloemer, dem man anmerkt, dass es ihm schwer fällt nicht mehr aus dem Platz zu stehen. Dem Verein wird er aber die Treue halten. "Es sind in der langen Zeit in Höchberg viele Freundschaften entstanden mit Spielern und Funktionären", so Bloemer, der mit seinem sportlichen Erfolg zufrieden ist. "Es war eine sehr schöne Zeit. Ob ich mal eine Funktion im Klub übernehme, das muss man abwarten. Im Moment ist noch zu früh dazu, das wird sich zeigen", so der sympathische Unterfranke.