Das war gut Stark war, wie die Mannschaft als Aufsteiger die Landesliga angenommen hat. Sie präsentiert sich als Einheit, die auch schwierigen Phasen die Ruhe bewahrt. Die Trainingsbeteiligung war vor dem Lockdown durchgehend sehr hoch. „Wir schaffen es auch in der Liga, die Spiele offen zu gestalten. Das hat uns niemand zugetraut. Mit der Mannschaftsleistung kann ich zufrieden sein“, sagt Norbert Müller. Wegen des Abgangs von Robin Wolf zum Oberligisten Union Nettetal hat der Trainer sein Team defensiver ausgerichtet, was bislang auch gut funktioniert. Mit zehn Gegentoren, davon vier auf einen Schlag in Süchteln, gehören die Kleinenbroichern zu den besten Defensiven der Liga.
Das war schlecht Allerdings zahlen die Teutonen für die verstärkte Defensive auch einen Preis. Sie sind vorne viel ungefährlicher als in der Aufstiegssaison. Vier Tore nach sieben Spielen sind Negativrekord der Liga. „Weil ich Robin Wolf nicht 1:1 ersetzen kann, musste ich seine Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen“, erklärt Müller. So müssen jetzt zum Beispiel auch Patrick vorm Hüls und Philipp Richter mehr nach hinten arbeiten, Goalgetter Dominik Klouth läuft die gegnerischen Spieler schon in vorderster Linie an und lässt dabei Kräfte. „Da fehlt dann oft die letzte Konzentration vor dem Tor“, sagt Müller. Dringlichste Aufgabe für den möglichen Neustart im neuen Jahr: „Wir müssen die Balance zwischen Defensive und Chancenverwertung besser hinbekommen.“
Personalien Wie Ostern und Weihnachten zusammen war es für die Kleinenbroicher, als sich Nico Clasen bei ihnen meldete und fragte, ob er die Corona-Pause an seinem US-College in Las Vegas bei ihnen im Landesliga-Team überbrücken könnte. Bei Teutonia hatte Clasen mit Fußballspielen begonnen, ehe er in die Jugend zu Borussia Mönchengladbach wechselte. Doch der 23-Jährige machte in Kleinenbroich nur ein Spiel, weil es Zweifel an seiner Spielberechtigung gab. Just als die Vorlag, verkündete er, dass er ein tolles Angebot von Alemannia Aachen habe, was er wahrnehmen wolle. Tatsächlich heuerte er dann aber beim Bezirksligisten SF Neuwerk an. „Das war besonders ärgerlich, da sind wir richtig veräppelt worden“, findet Müller deutliche Worte.
Ausblick Die Kleinenbroicher Spieler halten sich individuell fit, um am Tag x auf den Trainingsplatz zurückkehren zu können. „Ich kontrolliere das nicht, ich habe erwachsene Spieler“, sagt Norbert Müller, der über eine WhatsApp-Gruppe in Kontakt mit seinen Schützlingen steht. Er rechnet nicht damit, dass der Lockdown schon am 10. Januar endet. Dementsprechend hält er es auch für unwahrscheinlich, dass die Saison, wie bisher geplant, Ende Januar fortgesetzt werden kann. Müller geht davon aus, dass nur die Hinrunde gespielt und danach gewertet wird. Kommt es so, lägen noch sieben Partien vor der Teutonia. „Dann müssen wir schnell die Punkte holen, um die Konkurrenz hinter uns zu lassen. 2021 feiern wir 100-jähriges Bestehen. Es wäre toll, wenn wir dann noch in der Landesliga wären“, sagt Müller.