2024-04-23T13:35:06.289Z

Allgemeines
Sebastian Niebauer (re.) ist nicht mehr Spielertrainer des TB Roding F: Tschannerl
Sebastian Niebauer (re.) ist nicht mehr Spielertrainer des TB Roding F: Tschannerl

Roding entlässt Niebauer und holt Schmidhuber zurück

Landesligaanwärter stellt Spielercoach frei +++ TB-Boss Lehner: »Das Verhältnis zwischen dem Trainer und ein paar Spielern war einfach nicht mehr so, wie es sein sollte«

Paukenschlag beim amtierenden Bezirksliga-Vizemeister TB 03 Roding: Spielertrainer Sebastian Niebauer wurde am Dienstagabend von seinen Aufgaben entbunden. Einen Nachfolger hat der ambitionierte Verein bereits gefunden: Horst Schmidhuber übernimmt bis zum Saisonende das Coaching. Der 66-jährige Trainerfuchs tritt damit bereits seine dritte (!) Amtsperiode am Esper an.
Der in der Sommerwechselperiode namhaft verstärkte Klub startete als Topfavorit, musste sich im bisherigen Saisonverlauf aber bereits dreimal geschlagen geben und rangiert derzeit mit fünf Zähler Rückstand zum Leader SpVgg Lam auf Tabellenplatz vier. "Die Mitteilung kam für mich sehr überraschend. Wir haben letzte Saison überragende 75 Punkte geholt, den Aufstieg am letzten Spieltag unglücklich verpasst und sind dann erst in der zweiten Relegationsrunde an Ettmannsdorf gescheitert. Die Erwartungshaltung vor der Saison war dementsprechend hoch und mir war auch klar, dass bei Rückschlägen schnell Unruhe aufkommen wird. Auch bedingt durch zahlreiche Ausfälle haben wir leider nicht die Konstanz im Vergleich zur Vorsaison auf den Platz gebracht. Letztendlich ist es dann wohl einigen Führungsspielern, durch meine zuletzt schärfere Kritik mehr Verantwortung zu übernehmen, zu ungemütlich geworden und das hat bei der Entscheidung wohl eine Rolle gespielt“, meint Niebauer, der dennoch ein positives Fazit zieht: "Ich sehe mich bei meiner ersten Trainerstation nicht als gescheitert und blicke auf eine erfolgreiche, intensive und vor allem lehrreiche Zeit zurück. Der Mannschaft traue ich den Aufstieg auf alle Fälle zu und wünsche ihr dabei alles Gute. Ich gehe ohne großen Groll und denke, zum Großteil der Mannschaft nach wie vor einen guten Kontakt zu haben“, sagt der langjährige Kapitän der DJK Vilzing, der dem Verein als Spieler nicht mehr zur Verfügung stehen wird. "Wir haben unter Basti eine überragende Vorsaison gespielt und es war extrem bitter, dass wir trotz einer bärenstarken Punkteausbeute nicht direkt aufgestiegen sind. Aktuell läuft es nicht ganz rund, das war aber nicht der ausschlaggebende Grund für unseren Entschluss. Das Verhältnis zwischen dem Trainer und ein paar Spielern war einfach nicht mehr so, wie es sein sollte und deshalb ist es für alle Beteiligte besser, einen Schlussstrich zu ziehen. Trotzdem gehen wir nicht im Bösen auseinander, denn Sebastian hat einen tollen Job gemacht“, betont Rodings Klubchef Markus Lehner.

Niebauer: »Letztendlich ist es dann wohl einigen Führungsspielern, durch meine zuletzt schärfere Kritik mehr Verantwortung zu übernehmen, zu ungemütlich geworden und das hat bei der Entscheidung wohl eine Rolle gespielt.«


Die Niebauer-Nachfolge tritt ein alter Bekannter an: Horst Schmidhuber, der die Rodinger Fußballer vor etlichen Jahren bereits in die damalige Bezirksoberliga führte, übernimmt den TB bereits zum dritten Mal in seiner langen Trainerlaufbahn. "Für uns ist das eine Top-Lösung. Horst ist ein absoluter Fachmann, der Verein und Mannschaft in- und auswendig kennt. Eine andere Option gab es für uns nicht, denn uns war klar, dass wir einen Trainer brauchen, der keine Anlaufzeit benötigt und das Team nicht erst kennenlernen muss. Vor uns stehen richtungsweisende Wochen und wir dürfen keinen weiteren Boden verlieren. Wir haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass wir am Saisonende einen der ersten beiden Tabellenplätze belegen wollen und natürlich auch gerne aufsteigen möchten“, erklärt Markus Lehner. "Eigentlich wollte ich nichts mehr machen und habe alle Anfragen, die ich in den letzten eineinhalb Jahren hatte, abgesagt. Aber Roding ist für mich eine Herzensangelegenheit. Ich bin gebeten worden, zu helfen und werde alles daran setzen, dass wir die vor der Saison ausgegeben Ziele erreichen werden“, erklärt der 66-Jährige, dem aber bewusst ist, dass er die Truppe um die Gebrüder Kufner in keiner einfachen Situation übernimmt: "Es herrscht sicherlich eine gewisse Unruhe und in meinen Augen gibt es in der ganzen Sache keine Gewinner. Wir müssen versuchen, uns schnellstmöglich auf das Wesentliche zu konzentrieren, denn es wird enorm wichtig sein, die nächsten Spiele positiv zu gestalten.“ Ein längerfristiges Engagement am Esper schließt der Rentner aus: "Ich habe keine Ambitionen, über das Saisonende hinaus Trainer zu bleiben. Wer mich kennt, weiß allerdings, dass ich die Aufgabe mit großer Motivation in Angriff nehme und bis zum letzten Tag vollen Einsatz zeigen werde.“ Sebastian Niebauer wird die kommenden Wochen eine Zwangspause einlegen und dann im neuen Jahr wieder angreifen: "Ich habe aktuell keine Pläne und jetzt erst einmal Zeit, meiner Frau an den freien Wochenenden etwas für die letzten Monate zurückzugeben. Grundsätzlich kann ich mir vorstellen, weiter als Spielertrainer zu arbeiten oder vielleicht auch wieder im höherklassigen Bereich als Spieler anzugreifen. Ich lasse das in aller Ruhe auf mich zukommen“, sagt der 28-jährige Defensivspieler, der in seiner Nachwuchszeit beim SSV Jahn Regensburg ein fester Bestandteil der damaligen A-Juniorenbundesligamannschaft war.
Aufrufe: 026.9.2018, 14:48 Uhr
Thomas SeidlAutor