Taktische Regeln für perfektes Kombinationsspiel (2)

Regeln 11 bis 20 für ein perfektes Direkt- und Kombinationsspiel

1. Spielsituationen antizipieren: Die Spieler müssen Spielsituationen in kürzester Zeit erfassen, blitzschnell bewerten (analysieren) und dann so schnell wie möglich entscheiden.
2. Riskante Dribblings im Abwehr- und Mittelfelddrittel vermeiden: Riskante Dribblings im Abwehr- und Mittelfelddrittel sind wegen möglicher Ballverluste und daraus resultierender Kontergefahr zu vermeiden. Dribblings sollten in freie Räume und niemals in eine mit Spielern überfüllte Zone führen.
3. Überzahl durch 1 gegen 1 Duelle schaffen: Nur mit Kombinationsspiel lassen sich gegen kompakte Abwehrblöcke Überzahlsituationen schaffen. Dazu sind Spieler erforderlich, die das offensive 1 gegen 1 beherrschen.
4. Gruppentaktische Mittel beherrschen: Das Beherrschen aller wichtigen gruppentaktischen Mittel wie Doppelpass, Spiel über den Dritten, Übergeben und Übernehmen des Balles, Kreuzen und Hinterlaufen ist Voraussetzung für den erfolgreichen Positionsangriff.
5. Spieler oder Mannschaftsreihe überschlagen: Beim Spiel in die Tiefe hat sich als sehr effektiv erwiesen, einen Spieler oder sogar eine ganze Mannschaftsreihe zu überschlagen. Das bedeutet, mit weniger Pässen schneller in die Tiefe zu kommen.
6. Spielverlagerung durchführen: Um den Defensivblock des Gegners zu bewegen und zu Fehlern zu verleiten, muss der Ball schnell und sicher in den eigenen Reihen kreisen und das Spiel verlagert werden. Unter Spielverlagerung versteht man nicht nur einen Seitenwechsel durch lange diagonale Flugbälle, sondern auch durch schnelle Passfolgen. Je kürzer hierbei die Ballkontaktzeiten, desto weniger Zeit hat der Gegner, seine Stellung zu korrigieren und anzupassen.
7. Hohes Ausführungstempo bei Spielverlagerung anstreben: Spielverlagerungen haben nur Erfolg, wenn sie schnell und überraschend ausgeführt werden. Sie müssen so schnell erfolgen dass die Abwehrspieler die Positionen zu den Angreifern nicht mehr korrigieren können. Besonders wirksam ist das gegenläufige Spiel gegen den gegnerischen Verschiebe-verband.
8. In den Rücken der Abwehr gelangen: Besonders effektiv ist der lange Diagonalball in den Rücken der Abwehr.
9. Spieltempo wechseln: Es empfiehlt sich, von Zeit zu Zeit einen Rhythmuswechsel vorzunehmen, denn ein taktisch starker Gegner stellt sich auf das durchschaubare Tempobolzen ein. Rhythmuswechsel bieten die Gelegenheit, sich kurzzeitig zu erholen und die Konzentration des Gegners zu schwächen.
10. Direkt spielen: Die schnellste Art der Ballberührung ist das direkte Weiterleiten des Balles, weil es gleichzeitig Ballkontrolle und Zuspiel ist. Eine zweimalige Ballberührung erfordert nicht etwa das Doppelte, sondern ein Vielfaches dieser Zeit. Deswegen muss das direkte Weiterleiten des Balles zu einem festen Bestandteil des Spiels nach vorne werden. Das Risiko eines Ballverlustes ist zwar zu minimieren, doch ohne Risikobereitschaft in bestimmten Situationen ist ein erfolgreicher Angriff gegen eine gut organisierte Abwehr kaum möglich.