2024-04-22T13:47:39.148Z

Im Nachfassen
Sascha Hoffmann stand in Hohenlimburg zum ersten Mal in einem Punktspiel der aktuellen Saison in Tor und feierte mit seiner Elf beim 4:0 den ersten Saisonsieg. Foto: leem
Sascha Hoffmann stand in Hohenlimburg zum ersten Mal in einem Punktspiel der aktuellen Saison in Tor und feierte mit seiner Elf beim 4:0 den ersten Saisonsieg. Foto: leem

Sympathische Bodenhaftung statt grenzenloser Euphorie

Hünsborner wissen 4:0-Sieg in Hohenlimburg einzuordnen - Mit Braas und Hoffmann kehrt Erfolg zurück

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Hünsborn. Acht lange Spieltage musste Fußball-Landesligist RW Hünsborn warten, ehe der Knoten mit einem lauten Knall platzte. 4:0 beim SV Hohenlimburg – ein Ausrufezeichen! Der erste Saisonsieg war unter Dach und Fach, die lange Durststrecke beendet.

Doch statt grenzenloser Euphorie prägte den Klub nach diesem Befreiungsschlag der Güteklasse A eine sympathische Bodenhaftung, als wäre soeben ein kleines Licht im dunklen Keller erleuchtet worden. Nein, ins Schwärmen geriet niemand im Kirchenberg-Stadion. An der Trainerbank unten auf der Laufbahn versammelten sich die rot-weißen Kicker und genossen bei kühlen Getränken still und leise den süßen Triumph, während oben auf der Sitztribüne die 17 Schlachtenbummler tief durchatmeten.

Währenddessen stattete der Hohenlimburger Torwart Nils Langwald den Gästen einen Besuch ab und gratulierte zum verdienten Sieg. Eine nette Geste. Mehr aber nicht. ,,Wir dürfen nicht abheben, denn wir haben noch nichts erreicht“, warnte der Hünsborner Trainer Andreas Waffenschmidt. Immerhin: Der Klub hat seine rasante Talfahrt, die bis ans Ende der Tabelle führte, beendet. Es war eine schwere und ungewöhnliche Zeit, denn nach Tabellenrang vier der vergangenen Saison und den gezielten Verstärkungen konnte niemand mit einem derartigen Leistungstief rechnen.

,,So eine Phase hat RW Hünsborn in den letzten 20 Jahren nicht erlebt“, berichtete Marius Schneider, der Sportliche Leiter. Die Leistung in Hohenlimburg macht Hoffnung, dass die Elf vom Löffelberg nun die Wende schaffen kann. ,,Das war ein Anfang. Jetzt müssen wir Schritt für Schritt aus der gefährlichen Region herauskommen“, sagte Schneider, der wie alle Verantwortlichen ,,immer an die Mannschaft geglaubt hat“.

Die Zuversicht auf bessere Zeiten stützt sich aber nicht nur auf die starke Vorstellung in allen Mannschaftsteilen, sondern darf auch an zwei Namen festgemacht werden: Sascha Hoffmann und Sebastian Braas. Co-Trainer Hoffmann löste zum ersten Mal in einem Punktspiel der aktuellen Saison Stammtorhüter Tobias Wurm ab. Er dirigierte die Abwehr lautstark und agierte fehlerfrei. Als Wachablösung zwischen den Pfosten darf der Wechsel allerdings nicht gewertet werden. ,,Wir wollten neue Reizpunkte setzen und die Sicherheit in der Abwehr erhöhen“, erklärte der 38-Jährige. Die Maßnahme ging auf. Stammtorhüter bleibt aber Tobias Wurm. Doch der Zeitpunkt seiner Rückkehr steht noch nicht fest. Am Mittwoch (19 Uhr) im Pokal-Knaller gegen Westfalenligist SpVg Olpe steht wieder Hoffmann aktiv auf dem Platz, weil er in Pokalspielen ohnehin eingesetzt wird. So lautete die Abmachung vor Saisonbeginn.

Über das ganze Gesicht strahlte Sebastian Braas. Nicht nur wegen des erlösenden 4:0-Sieges, sondern auf Grund des Umstandes, dass er nach langer Verletzungspause ein gelungenes Comeback feierte. Zehn Minuten vor Spielende war er für Thomas Alfes eingewechselt worden. ,,Es ist schön wieder auf dem Platz zu stehen“, sagte er 30-Jährige. Kurios: Der Stürmer hatte sich am 20. März diesen Jahres beim 0:2 in Hohenlimburg einen Meniskusschaden zugezogen, jetzt, knapp sieben Monate später, feierte er an gleicher Stelle die Rückkehr ins Team. Wann aus dem kurzen Einsatz ein langer wird, steht nicht fest. Vielleicht, so mutmaßt Braas, könnte es am Mittwoch für eine Halbzeit reichen. Doch in diesem Fall hat der Trainer das letzte Wort.

Aufrufe: 011.10.2016, 09:00 Uhr
Werner LeemreizeAutor