Déjà-vu-Erlebnis am Blumengarten

Bis dahin hatten es die Gastgeber versäumt, aus vielen guten Chancen wenigstens ein Tor vorzulegen. Vor allem in der ersten Hälfte dominierten die Rotweinstädter und vergaben aussichtsreiche Gelegenheiten. Im zweiten Spielabschnitt agierte der SVW auf Augenhöhe, auch wenn die besseren Einschussmöglichkeiten nach wie vor aufseiten der Gastgeber lagen. „Heute ging es Ingelheim so wie uns vergangene Woche gegen Altleiningen“, kommentierte SVW-Trainer Bert Balte. Aus seiner Sicht schien schon alles auf ein 0:0 hinauszulaufen, und deshalb räumte er gerne ein „dass der Sieg etwas glücklich ausgefallen ist.“ Tobias Lautz hingegen hatte sein Team während der kompletten 90 Minuten überlegen gesehen: „Wir waren die spielerisch bessere Mannschaft und hätten den Sieg verdient gehabt.“ Gegenüber der Auftakt-Niederlage (0:2) in Horchheim und dem Pokalsieg in Zornheim (4:2) hatte der 28-Jährige einen weiteren spielerischen Fortschritt im neu zusammengestellten Team beobachtet. Das war wenigstens ein positiver Aspekt, den er aus der Partie mitnehmen konnte.

Eine Auswahl der Ingelheimer Chancen in den ersten 45 Minuten. Jan Schießer schießt aus 18 Metern knapp am Tor vorbei (12.). Frederic Samtleben flankt von rechts, Nicolaj Simon und Schießer verpassen in der Mitte hauchdünn (24.). Julius Haas spielt steil auf Samtleben, der flankt von links in die Mitte, Simons Direktabnahme geht vorbei (32.). Luca Graffert tanzt drei Abwehrspieler aus, verpasst aber den richtigen Zeitpunkt für den Abschluss (36.). In dieser Phase lief Angriff auf Angriff auf das Weisenauer Tor.

In der zweiten Halbzeit waren bei hochsommerlichen Temperaturen die Spielanteile mehr verteilt, aber die Gastgeber hatten weiter die besseren Gelegenheiten. So landete ein abgefälschter Schuss von Florian Maaß am Pfosten (59.). Nach dem Rückstand hatte zuerst Simon die Chance zum Ausgleich für die nie aufsteckenden Ingelheimer. Nach einem langen Pass von Adrian Lieber in die Spitze kam er im Strafraum zum Abschluss, zielte aber direkt auf Torwart Axel Schulze. Liebers Distanzschuss eine Minute später ging am Tor vorbei.

Für die Ingelheimer Fans unter den 120 Zuschauern war es ein Déjà-vu-Erlebnis. Ihre mehr als gleichwertige Mannschaft stand am Ende mit leeren Händen da. Und doch: Insgesamt wirkte die Mannschaft stabiler und inspirierter, sowohl in der Offensive als auch in der Abwehr. Jetzt gilt es nur noch, die Treffsicherheit zu verbessern. Daran wird Trainer Lautz in dieser Woche arbeiten müssen. Denn sonst droht ein kompletter Fehlstart in die Runde: Am nächsten Sonntag erwartet die Spielvereinigung Tabellenführer FSV Schifferstadt, der nach dem 3:0 gegen die TSG Bretzenheim und dem 4:0 gegen Horchheim mit 6:0 Punkten und 7:0 Toren optimal aus den Startlöchern gekommen ist.