2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht

SVS bleibt und will jetzt wieder den Ton angeben

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Die Akteure des Straelener Vereins müssen sich gefühlt haben, wie in einem schlechten Hollywoodfilm. Die letzten Sekunden auf dem Display einer Bombe ticken, und in allerletzter Sekunde wird diese noch entschärft. Auch das Insolvenzverfahren bezüglich des Wuppertaler SV ist quasi in letzter Sekunde eröffnet worden.

Bis zum letzten möglichen Tag vor dem Fristende für das Fußballspieljahr 2012/13 – eigentlich sogar einen Tag darüber hinaus – mussten die Straelener ausharren. Doch jetzt steht fest: Der SV Straelen bleibt in der Fußball-Landesliga. Per Relegation hatten sich die Grün-Gelben gegen Eller 04 und Burgaltendorf durchgesetzt. Zudem steigen der TuS Bösinghoven und der Uedesheimer SV nicht aus der Oberliga ab.

"Das ist eine tolle Nachricht", sagt Stefan Janßen, der die Elf ab März als Interimscoach übernommen hatte und sie letztlich zum Klassenverbleib führte. "Somit hat sich die ganze Arbeit gelohnt. Und ich gönne es den Jungs und dem Verein von ganzem Herzen. Die Truppe hat sich nach Kräften bemüht und bis zuletzt gekämpft." Für seinen Co-Trainer Stefan Post war es gleich eine doppelte Freude. Denn Post feierte am Sonntag Geburtstag. "Dass wir in der Landesliga bleiben, war das schönste Geschenk für mich. Jedoch hätte es ruhig früher abgegeben werden können", sagt der Co-Trainer. "Es sind mir regelrecht Steine vom Herzen gefallen."

Die Erleichterung ist groß. Das ist nicht nur dem Trainergespann, sondern auch den Spielern anzumerken. "Rückwirkend hat die Saison keinen Spaß gemacht, aber letztlich zählt nur das Ergebnis", sagt Torhüter Marian Gbur. "Nach dem ,wie' fragt morgen keiner mehr. Wir haken die Saison nun ab und schauen nach vorne." Somit müssen die Grün-Gelben doch nicht in die Bezirksliga absteigen, in der sie seit 34 Jahren nicht mehr gespielt haben. "Das wäre wirklich krass gewesen, aber auch dort hätte ich für den SVS gespielt. Das ist mein Verein, auch wenn ich schon viel mit ihm mitgemacht habe", betont Gbur.

Somit hat der SV Straelen am Ende doch noch viel Glück gehabt, bleibt aber in einer Liga, in die der Klub auch gehört. Zwar war davon in der abgelaufenen Saison selten etwas zu sehen, doch nun soll ein Neuanfang her – mit vielen neuen Akteuren und alten Bekannten. "Der Umbruch ist nötig", betont Post. Zehn Abgänge und zehn Zugänge werden wohl ein neues Team formen, auch wenn die fünf A-Jugendlichen zum größten Teil bereits seit Monaten mit in den Kader aufgenommen worden sind. "Ihnen ist ein großes Kompliment zu machen. Wochenlang haben sie sowohl für die Erste als auch für die A-Jugend gespielt und gekämpft", sagt Janßen. "Und ohne sie hätten wir den Klassenerhalt auch nicht geschafft."

Aufrufe: 01.7.2013, 23:50 Uhr
Rheinische Post / Christina WagemannsAutor