2024-04-23T06:39:20.694Z

Allgemeines
SVGG Hirschlanden-Schöckingen: In der Meisterschaftsrunde ganz vorne dran und auch beim Feiern kaum zu schlagen. Foto: Luca Kraus
SVGG Hirschlanden-Schöckingen: In der Meisterschaftsrunde ganz vorne dran und auch beim Feiern kaum zu schlagen. Foto: Luca Kraus

Nach dem Aufstieg muss der Trainer gehen

Stephan Güttler führt die SVGG Hirschlanden-Schöckingen in die A-Liga - der Verein beendet die Zusammenarbeit

Als Nachfolger übernimmt Gianni Bellarosa das sportliche Kommando
Endlich! Wenn dieses Wort die Lippen von Stephan Güttler verlässt, dann schwingt die ganze Erleichterung mit, dass es nun geklappt hat mit dem Aufstieg in die Kreisliga A. Die SVGG Hirschlanden-Schöckingenhat lange ­darauf hin gearbeitet. Mal scheiterte das Team in der Relegation, dann war es nur Platz drei. Doch das ist jetzt alles vorbei und vergessen. 18 Jahre ist es her, dass die Kicker der Sportvereinigung zum letzten Mal zum Kreis der A-Ligisten gehörten. Als ob sie den richtigen Zeitpunkt für die Meistersause haben abwarten wollen. Zum 70-jährigen Bestehen des Hauptvereins hat die Fußball-Abteilung nun das passende Präsent in Form des Meisterwimpels parat.

Und Stephan Güttler? Der Trainer sieht das Ganze mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Insgesamt sieben Jahre lang, unterbrochen von einem zweijährigen Gastspiel in Zuffenhausen, leitete der 46-Jährige die sportlichen Geschicke der ersten Mannschaft. Und hätte dies auch weiterhin gerne mit dem Team in der ­A-Liga getan. Anfang Mai wurde ihm ­jedoch mitgeteilt, dass der Verein in der kommenden Saison ohne ihn plant. „Wir haben da keinen Streit gehabt, sondern ­einfach die Entscheidung getroffen, nach ­sieben Jahren etwas anderes zu tun“, sagt der Abteilungsleiter Jochen Kremer. ­Gerüchten zufolge hat die Chemie zwischen Teilen der Mannschaft und dem Übungsleiter nicht mehr gestimmt.

Der Nachfolger steht bereits fest. Wenn am 8. Juli der Startschuss für die Vorbereitung fällt, dann gibt der ehemalige Coach der TSF Ditzingen, Gianni Bellarosa, die Kommandos. Ralf Kruwinnus wird ihm als Co assistieren.

Vierkampf an der Spitze

„Er wird eine ordentliche Mannschaft vorfinden, die, so denke ich, mit dem ­Abstieg nichts zu tun haben wird“, sagt ­Stephan Güttler. Eine Mannschaft, die in den vergangenen Jahren einen Reifeprozess durchgemacht hat. In schöner Regelmäßigkeit wurden die entscheidenden Spiele gegen die direkten Mitkonkurrenten verloren. Diesmal lieferte sich in der Kreisliga B 6 mit der SVGG, Enosis Leonberg, dem TSV Asperg und dem VfB Tamm II ein Quartett bis zum Schluss ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In den Duellen mit den anderen drei Spitzenteams ließ Hirschlanden nur gegen Tamm vier Punkte liegen. Dazu leistete sich der spätere Meister zwei ­weitere Niederlagen (gegen Türk Gücü Möglingen und SV Ditib Hemmingen) und ein 1:1 gegen den TV Möglingen II. Das war’s aber auch schon.

Die Fieberkurve




Mit einer Tordifferenz von 79:22 stellt der Aufsteiger den besten Sturm und die beste Abwehr. Dazu mit Florijan Cekada(36 Treffer) und Matthias Winker (27 Treffer) den Top-Torjäger der Liga sowie den Drittplatzierten in dieser Wertung. Und hätten nicht der TSV Schwieberdingen III und International Kornwestheim während der Runde zurückgezogen, es wären noch einmal 43:1 Tore aus diesen vier Partien hinzugekommen. Der mittlerweile Ex-Trainer Stephan Güttler sieht aber nicht nur in der individuellen Qualität den Schlüssel zum Erfolg, sondern auch in der verbesserten taktischen Variabilität.

Der Wimpel kommt ins Stammlokal

Und wenn es ums Feiern geht, dann macht den Hirschlandern sowieso keiner so schnell etwas vor. Erst wurde bis in den frühen Morgen im Sportheim im Seehansen getagt. Wenige Stunden später ging die Sause zunächst mit einem gemeinsamen Mittagessen weiter, bevor der Wimpel ­mitsamt der Mannschaft ins Hirschlander Stammlokal wanderte, dort wo auch .die anderen rot-schwarzen Fähnchen hängen. Stephan Güttler hatte zu diesem Zeitpunkt längst aufgegeben: „Ich habe ein paar Bilder und Videos gesehen. In meinem Alter ist es besser, da nicht mehr dabei zu sein.“

Aufrufe: 09.6.2017, 12:00 Uhr
Leonberger Kreiszeitung / Andreas KlingbeilAutor