Und Stephan Güttler? Der Trainer sieht das Ganze mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Insgesamt sieben Jahre lang, unterbrochen von einem zweijährigen Gastspiel in Zuffenhausen, leitete der 46-Jährige die sportlichen Geschicke der ersten Mannschaft. Und hätte dies auch weiterhin gerne mit dem Team in der A-Liga getan. Anfang Mai wurde ihm jedoch mitgeteilt, dass der Verein in der kommenden Saison ohne ihn plant. „Wir haben da keinen Streit gehabt, sondern einfach die Entscheidung getroffen, nach sieben Jahren etwas anderes zu tun“, sagt der Abteilungsleiter Jochen Kremer. Gerüchten zufolge hat die Chemie zwischen Teilen der Mannschaft und dem Übungsleiter nicht mehr gestimmt.
Der Nachfolger steht bereits fest. Wenn am 8. Juli der Startschuss für die Vorbereitung fällt, dann gibt der ehemalige Coach der TSF Ditzingen, Gianni Bellarosa, die Kommandos. Ralf Kruwinnus wird ihm als Co assistieren.
„Er wird eine ordentliche Mannschaft vorfinden, die, so denke ich, mit dem Abstieg nichts zu tun haben wird“, sagt Stephan Güttler. Eine Mannschaft, die in den vergangenen Jahren einen Reifeprozess durchgemacht hat. In schöner Regelmäßigkeit wurden die entscheidenden Spiele gegen die direkten Mitkonkurrenten verloren. Diesmal lieferte sich in der Kreisliga B 6 mit der SVGG, Enosis Leonberg, dem TSV Asperg und dem VfB Tamm II ein Quartett bis zum Schluss ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In den Duellen mit den anderen drei Spitzenteams ließ Hirschlanden nur gegen Tamm vier Punkte liegen. Dazu leistete sich der spätere Meister zwei weitere Niederlagen (gegen Türk Gücü Möglingen und SV Ditib Hemmingen) und ein 1:1 gegen den TV Möglingen II. Das war’s aber auch schon.
Und wenn es ums Feiern geht, dann macht den Hirschlandern sowieso keiner so schnell etwas vor. Erst wurde bis in den frühen Morgen im Sportheim im Seehansen getagt. Wenige Stunden später ging die Sause zunächst mit einem gemeinsamen Mittagessen weiter, bevor der Wimpel mitsamt der Mannschaft ins Hirschlander Stammlokal wanderte, dort wo auch .die anderen rot-schwarzen Fähnchen hängen. Stephan Güttler hatte zu diesem Zeitpunkt längst aufgegeben: „Ich habe ein paar Bilder und Videos gesehen. In meinem Alter ist es besser, da nicht mehr dabei zu sein.“