SVA zeigt zu viel Respekt

Zwei Tore gegen den FC Bayern zu schießen, das war in dieser Saison noch keiner Mannschaft gelungen. Dennoch stand Alberweiler am Ende mit leeren Händen da. "Wir haben heute leider nicht unser Leistungsvermögen auf den Platz gebracht. Warum auch immer hatten einige Spielerinnen zu viel Respekt vor dem Namen FC Bayern und wirkten gehemmt. Hinzu kamen noch individuelle Fehler bei den Gegentoren", sagte SVA-Trainer Dominik Herre nach dem Spiel. "Bei Erreichen der Normalform wäre heute deutlich mehr drin gewesen. Es war eine unserer schwächsten Saisonleistungen, wir haben uns heute selber geschlagen."

In der ersten Halbzeit trat der SVA taktisch sehr diszipliniert und kompakt auf und hatte drei gute Torchancen. Früh gab es den ersten Aufreger: Eine Bayern-Abwehrspielerin foulte eine SVA-Spielerin im Strafraumeck, doch Schiedsrichterin Miriam Dreher (SV Rohrau) hatte es anders gesehen und gab nur Freistoß (4.). "Es hätte Elfmeter für Alberweiler geben müssen", zeigte sich SVA-Trainer Dominik Herre später unzufrieden über diese Entscheidung. Laureta Temaj setzte den Freistoß schließlich an den Pfosten des von Katriina Talaslahti gehüteten FCB-Tors.

Wenig später sah Annika Enderle, dass Talaslahti zu weit vor ihrem Gehäuse stand (15.), und versuchte, den Ball über die FCB-Torhüterin zu lupfen – erfolglos, Talaslahti hielt das Leder fest. In der 22. Minute strich ein Schuss von Theresa Hauler knapp über das FCB-Gehäuse. Besser machte es auf der Gegenseite Andrea Gavric. Sie bestrafte gleich mehrere Fehler in der SVA-Abwehr und brachte München mit 1:0 in Führung (31.).

In Halbzeit zwei gab es bis zur 55. Minute keine nennenswerte Torchance auf beiden Seiten zu verzeichnen. Dann hatte der SVA Glück, dass Bayerns Maral Artin nur den Pfosten traf. Auf der Gegenseite entschärfte FCB-Torhüterin Talaslahti eine gute Flanke von Sarah Hagg. Es folgte das 0:2 aus SVA-Sicht (60.). Dies erzielte Maral Artin mit ihrem siebten Saisontreffer. Vorausgegangen war ein Abspielfehler in Alberweilers Defensivbereich. Danach hatte München das Spiel im Griff und drängte auf das 3:0. Das fiel in Minute 68: Nach einer schönen Kombination über den linken Flügel legte U16-Nationalspielerin Laura Donhauser für Artin auf, die den Ball aus kurzer Distanz einnetzte.

Svenja Kunz verkürzt zum 1:3

Der SVA schlug postwendend zurück. Nach einem gut getimten Pass tauchte Annika Enderle allein vor dem FCB-Tor auf und scheiterte noch an Talaslahti, den Nachschuss bugsierte schließlich die eingewechselte Svenja Kunz zum 3:1 über die Linie (70.). Nur sechs Minuten darauf schlug ein Freistoß von Laureta Temaj aus 35 Metern im FCB-Gehäuse ein – 3:2 (76.). Der Anschlusstreffer kam aber letztlich zu spät, eine weitere Torchance für den SVA gab es nicht. "Es war ein Spiel mit Lerneffekt für unsere Spielerinnen", so Alberweilers Trainer Dominik Herre. "Das Spiel werden wir gemeinsam analysieren und positiv in die Zukunft blicken."

FC Bayern München – SV Alberweiler 3:2 (1:0). SVA: Graf - Meyer (71. Rittlinger), Temaj, Daikeler, Hauler, Jerg, Stützle (45. Hagg), Weiß, Schlitter (58. Kunz), Seitz, Enderle. SR: Miriam Dreher (SV Rohrau). Tore: 1:0 Gavric (31.), 2:0, 3:0 Artin (60., 68.), 3:1 Kunz (70.), 3:2 Temaj (76.). Z.: 70.