2024-04-16T09:15:35.043Z

Relegation
Grenzenlose Glückseligkeit herrschte beim SV Zinzenzell nach dem 2:1-Erfolg über den SV Niederpöring. F: Ritzinger
Grenzenlose Glückseligkeit herrschte beim SV Zinzenzell nach dem 2:1-Erfolg über den SV Niederpöring. F: Ritzinger

Nach 41 Jahren: Zinzenzell steigt auf - FCA bleibt drin

Relegation zu den Straubinger Kreisklassen: Straubinger A-Klassen-Vize nach 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen Niederpöring erstmals Kreisklassist +++ Alburg verhindert trotz desaströser Saison den Abstieg in die A-Klasse

Der SV Zinzenzell hat das erste von vier Spielen um die Qualifikation zu den Kreisklassen im Fußballkreis Straubing für sich entschieden und damit den erstmaligen Aufstieg perfekt gemacht. Im Duell zweier Vizemeister hatte die Zankl-Elf letztlich den längeren Atem und gewann durch einen Treffer in der 106. Minute nach Verlängerung mit 2:1 gegen den Osterhofener A-Klassen-Vize SV Niederpöring/Tabertshausen. Ein wahres Torfestival gab es am Sonntag in Parkstetten im Stadtduell zwischen dem FC Alburg und dem VfB Straubing II. Letztendlich hatte der Kreisklassist beim 5:3 das bessere Ende für sich und schaffte dadurch den Klassenerhalt. Sowohl Zinzenzell als auch Alburg gehen somit in der kommenden Saison in der Kreisklasse Straubing an den Start.


FC Alburg - VfB Straubing II 5:3 (5:1)
Ein spektakuläres Match bekamen die 567 Fans in Parkstetten geboten, an dessen Ende der FC Alburg nach einer katastrophalen Saison doch noch den Klassenerhalt feiern durfte. Das lag allerdings zum großen Teil an der katastrophalen Defensivleistung der Bezirksliga-Reserve, die vor allem in der ersten Halbzeit komplett neben sich stand. Bezeichnend dafür die Führung für den FCA, als Mario Jakovljevic eine Hereingabe von der linken Seite ins eigene Tor bugsierte (10.). Der VfB reklamierte hier zwar eine Abseitsposition, die auch vom Linienrichter angezeigt wurde. Allerdings überstimmte Schiedsrichter Markus Erndl seinen Assistenten und gab den Treffer. Zum Mann des Tages avancierte dann Alburgs Benjamin Freundorfer, der das Ergebnis mit drei Treffern innerhalb von 16 Minuten auf 4:1 stellte (15. 29. 31.). Allerdings hätte die Partie in dieser Phase auch kippen können, denn nach dem zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer durch Mato Marcinkovic (19.) hatten die Straubinger die Riesengelegenheit zum Ausgleich. Doch Spielertrainer Daniel Ertl scheiterte mit einem Foulelfmeter an FC-Schlussmann Andreas Hilgart (22.). Das war wohl der Knackpunkt in diesem Match, denn Nico Renner erhöhte mit einem schönen Schuss in den Winkel vor dem Seitenwechsel sogar noch auf 5:1 für Alburg (43.), das Geschehen also zur Pause quasi schon entschieden. Dennoch versuchte der VfB in Abschnitt zwei noch einmal alles und ließ bei zwei Treffern noch einmal seine Klasse aufblitzen. Erst verwertete Youssouf Dembele einen Eckball zum 2:5 (51.), dann sorgte Ivan Uvalic (77.) mit einem technisch sehenswerten Drehschuss unter die Latte noch einmal kurzzeitig für Spannung. Aber der FCA rettete den Vorsprung geschickt über die Zeit und wendete damit auch eine insgesamt völlig verkorkste Saison doch noch zum Guten. Die Bezirksliga-Reserve, bei der Andreas Henke in der Nachspielzeit noch die gelb-rote Karte sah, verpasst dagegen aufgrund einer desolaten Defensivleistung in Halbzeit eins den erhofften Sprung in die Kreisklasse.
Schiedsrichter: Markus Erndl (Künzing) - Zuschauer: 567
Tore: 1:0 Eigentor (10.), 2:0, 3:1, 4:1 Benjamin Freundorfer (15. 29. 31.), 5:1 Nico Renner (43.), 5:2 Youssouf Dembele (51.), 5:3 Ivan Uvalic (77.)
Gelb-Rot: Andreas Henke (90.+1)
Besonderes Vorkommnis: Daniel Ertl (VfB Straubing II) scheitert per Foulelfmeter an Torhüter Andreas Hilgart (22.)



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SV Zinzenzell - SV Niederpöring/Tabertshausen 2:1 n.V. (1:1, 0:1)
Der SV Zinzenzell ist erstmals in seiner Vereinsgeschichte Kreisklassist! Allerdings war der Erfolg im Duell der beiden Vizemeister der A-Klasse Bogen bzw. der A-Klasse Osterhofen ein ganz hartes Stück Arbeit. Niederpöring erwischte den besseren Start und ging durch einen abgefälschten Freistoß des tschechischen Abwehrchefs Tomas Broz in Führung (21.). Die hochgelobte Offensive des SVZ, die in der regulären Saison satte 93 Treffer fabriziert hatte, kam in der ersten Halbzeit gegen die aggressive SVN-Defensive überhaupt nicht auf Touren. Beinahe hätte Niederpöring die Führung sogar ausgebaut, allerdings schoss Martin Straka in der Nachspielzeit allein vor dem gegnerischen Tor an selbigem vorbei (45. +1). Nach Wiederanpfiff fand Zinzenzell jedoch besser hinein und kam nach einem schönen Spielzug und Vorarbeit von Michael Wolf durch Matthias Biendl zum verdienten Ausgleich (61.). Kurz vor Schluss hatte SVZ-Spielertrainer Stefan Zankl nach toller Einzelleistung sogar den Siegtreffer auf dem Fuß, scheiterte aber an Niederpörings Schlussmann Vaclav Fait (90. +2). So ging es also in die Verlängerung, wo zunächst die Reiter-Elf die Riesenmöglichkeit zum Lucky Punch hatte. Doch Kapitän Johannes Fröstl zielte völlig freistehend aus kurzer Distanz genau auf SVZ-Torhüter Manuel Hoppe (101.). Direkt nach dem erneuten Seitenwechsel war es dann der Torjäger Christoph Heubl höchstpersönlich, der nach Zuspiel von Biendl eiskalt ins lange Eck zum 2:1 abschloss (106.). Damit war die Partie entschieden, denn Niederpöring hatte nichts mehr entgegenzusetzen und verpasste somit den ersehnten Aufstieg. Zinzenzell dagegen schafft nach 41 Jahren erstmals den Sprung aus der A-Klasse in die Kreisklasse. "Der Verein war schon so oft kurz davor, aber dass es jetzt endlich geklappt hat ist einfach unbeschreiblich. Die Jungs haben in den letzten Wochen Unglaubliches geleistet und deshalb haben sie sich diesen Erfolg einfach verdient. Ich bin richtig stolz und ich befürchte, dass wir jetzt die ganze Woche feiern werden", berichtet ein glücklicher SVZ-Spielertrainer Stefan Zankl.
Schiedsrichter:
Willi Hagenburger (Eichendorf) - Zuschauer: 706
Tore:
0:1 Tomas Broz (21. Freistoß), 1:1 Matthias Biendl (61.), 2:1 Christoph Heubl (106.)

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Die Vorberichte:

SV Zinzenzell - SV Niederpöring/Tabertshausen (Sa., 18 Uhr) in Ittling
Zwei Vizemeister treffen am frühen Samstagabend auf der Sportanlage in Ittling aufeinander. Der SV Zinzenzell erscheint dabei leicht favorisiert, zumindest spricht der Trend klar für den Zweiten der A-Klasse Bogen. Neun der letzten zehn Partien konnte man für sich entscheiden, zudem ist der SVZ offensiv sowie defensiv hervorragend aufgestellt. 93 Einschüssen vorne stehen hinten lediglich 28 Gegentreffer gegenüber, womit man die beste Abwehr der Liga stellt. Besonders bemerkenswert: die Truppe um Torjäger Christoph Heubl (22 Saisontreffer) konnte den Meister Bogen II gleich zweimal besiegen und dabei insgesamt neun Tore erzielen. Nun will der SVZ der Bayernliga-Reserve unbedingt in die Kreisklasse folgen. "Unser junges Team hat sich den zweiten Platz aufgrund der gezeigten Leistungen in den letzten Wochen verdient. Am Samstag wartet nun ein völlig unbekannter Gegner auf uns, dem wir aber mit höchstem Respekt vor dessen Leistungen begegnen. Es wird ein Spiel auf Augenhöhe und in einem Relegationsspiel kann immer alles passieren, daher wird auch die Tagesform eine entscheidende Rolle spielen. Nichtsdestotrotz möchten wir die lange und harte Saison mit einem Sieg im Aufstiegsspiel abschließen und uns sowie unseren treuen und zahlreichen Anhänger einen erfolgreichen Saisonabschluss schenken", betont Zinzenzells Spielertrainer Stefan Zankl. Ein wahres Auf und Ab hat dagegen der SV Niederpöring/Tabertshausen hinter sich. In den entscheidenden Wochen schwankte man immer zwischen Rang zwei und drei hin und her, sicherte sich letztendlich jedoch am letzten Spieltag die Vizemeisterschaft. "Die Saison ist bisher optimal gelaufen. Wir haben das Bestmögliche aus dem kleinen Kader herausgeholt und ganz Niederpöring steht momentan auf dem Kopf. Wir wollen diese Saison mit einem Erfolg krönen und werden alles daran setzen, dass wir dieses Spiel gewinnen. Wir wissen um die Stärken und Schwächen des SV Zinzenzell. Sie sind offensiv sehr gut besetzt und das werden wir versuchen zu unterbinden. Wir haben den nötigen Respekt vor dem Gegner und dann schauen wir, was rauskommt. Die Chancen stehen bei 50:50", meint SV-Coach Christian Reiter, der in seinem letzten Spiel auf der Niederpöringer Kommandobrücke - er wechselt zum TSV Aholming - seine Bestbesetzung aufbieten kann.

FC Alburg - VfB Straubing II (So., 14 Uhr) in Parkstetten
Der FC Alburg hat eine wahre Katastrophensaison hinter sich. Über die gesamte Spielzeit der Kreisklasse Straubing hinweg belegte man immer einen der letzten beiden Tabellenplätze. Nur auf Grund der Tatsache, dass in der 13er-Liga lediglich das Schlusslicht direkt absteigt, bekommt die Prommersberger-Truppe nun doch noch die letzte Chance auf den Ligaverbleib. Der VfB Straubing II sicherte sich doch etwas überraschend die Vizemeisterschaft in der A-Klasse Straubing. Jedoch war diese letztlich verdient, holte man doch aus den 26 Saisonspielen 18 Siege, bei vier Unentschieden und nur vier Niederlagen. Im Stadtduell mit Alburg könnte die Bezirksliga-Reserve den erstmaligen Aufstieg in die Kreisklasse schaffen, sieht sich jedoch als klarer Außenseiter. "Wir freuen uns alle riesig auf dieses Spiel. Für die meisten meiner Spieler ist so ein Relegationsspiel absolutes Neuland. Aufgrund der Leistungen in der abgelaufenen Saison haben sich die Spieler aber dieses Zuckerl redlich verdient. Alburg mit seiner erfahrenen und eingespielten Mannschaft ist aber der klare Favorit. Meines Erachtens wurde Alburg in der abgelaufenen Saison oft unter Wert geschlagen und gehört eigentlich überhaupt nicht auf diesen Relegationsplatz. Jedoch können wir völlig unbelastet in das Spiel gehen und die Atmosphäre sowie die vielen Zuschauer wirklich genießen. Vielleicht erwischen wir ja einen sehr guten Tag und können Alburg so vielleicht sogar etwas ärgern und in Bedrängnis bringen. Wir werden auf alle Fälle alles geben und sehen dann mit dem Abpfiff, zu welchem Ergebnis unsere Leistung gereicht hat", sagt VfB-Spielertrainer Daniel Ertl, der allerdings auf Florian Gruber (Rotsperre) und Korbinian Sinzinger (Knöchelverletzung) verzichten muss.

Schiedsrichter: Markus Erndl (SpVgg Osterhofen-Altenmarkt)

Aufrufe: 028.5.2017, 22:48 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor