Ein kollektiver Blackout

Ein Blick auf die Startformation der SG Zell/Bullay-Alf überraschte am Freitagabend so manchen Anhänger der Moselaner, denn mit Peter Klaus, Ingo Berg, Jürgen Iancu und Sascha Schmitz standen gleich vier Spieler aus einst glanzvollen Rheinlandligazeiten auf dem Platz. Trainer Özgür Akin hatte das Quartett nach dem Ausfall mehrerer Spieler kurzfristig zu einer Rückkehr bewogen. Weil das Innenverteidiger-Duo Klaus/Berg fehlerfrei agierte, Schmitz nicht nur durch Freistöße glänzte und Iancu im defensiven Mittelfeld viele Räume zulief, lief das Zeller Spiel wie am Schnürchen. Es gab keinen einzigen Ausfall, auch weil Lorenz Budinger und Moritz Hoffmann einen Sahnetag erwischten und der junge Luca Burg enorm viel arbeitete.

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Früh die Lücke entdeckt

Nach elf Minuten fand Zell zum ersten Mal die Lücke, als Hoffmann zum 1:0 traf. Die Hausherren setzten auf Daueroffensive und belohnten sich nach 25 Minuten mit dem zweiten Tor. Ein Diagonalball von Schmitz erreichte Tim Kiesewetter, der aus Nahdistanz erfolgreich war. Als eine Vorlage von Burg wiederum Budinger erreichte und dieser eine super Kombination zum 3:0 abschloss, war die Partie bereits im ersten Durchgang entschieden. Thalfang hatte sich mit Beginn der zweiten Halbzeit viel vorgenommen, wollte durch ein frühes Anschlusstor neue Hoffnungen wecken, doch ein Doppelschlag innerhalb von 40 Sekunden beendete auch die letzten Diskussionen über den Sieger dieser am Ende einseitigen Partie. Schmitz per Foulelfmeter und Kiesewetter stellten das Zwischenergebnis auf 5:0. Der starke Thalfanger Torwart Niklas Bollig verhinderte mit zahlreichen Paraden ein zweistelliges Ergebnis. Schmitz scheiterte mit einem Freistoß am Lattenkreuz (54.). Nach Vorarbeit von Hoffmann machte Klaus das halbe Dutzend voll (65.), und Hoffmann traf mit einem Freistoß aus 18 Metern zum 7:0 ins Eck (66.). Zell war auch danach noch hungrig und legte zehn Minuten vor Schluss durch den fleißigen Burg das 8:0 nach. Kurz vor dem Abpfiff blieb Christophe Theis der Thalfanger Ehrentreffer nicht vergönnt, als er freistehend am gut reagierenden Zeller Keeper Pascal Fuhrmann scheiterte.

Das sagen die Trainer

„Das war ein richtig gutes Spiel von uns. Wir haben die zweiten Bälle bekommen, waren stets präsent und alles hat richtig gut ausgesehen. Nach dem 2:2 in Dörbach war einfach der größere Siegeswille entscheidend“, sah Zells Coach Özgür Akin einen furiosen Auftritt seiner Mannschaft. Thalfangs Trainer Stefan Jostock indes rang nach Erklärungen. „Keine Struktur, keinen Zugriff, kollektives Blackout. Anders kann ich diese Vorstellung nicht beschreiben. Wir rücken nicht schnell genug raus, waren defensiv vor allem mit dem Tempo überfordert und konnten die Positionen nicht halten.“ (L.S.).