2024-04-25T08:06:26.759Z

Spiel der Woche

Tore zum Zunge schnalzen

Laufeld gewinnt Derby in Wittlich souverän mit 5:2

Die SG Wittlich II hat den Sprung raus aus den Abstiegsrängen verpasst. Das desaströse 2:5 gegen taktisch klug operierende Laufelder bringt den Vorjahresmeister weiter an den Rand eines möglichen Abstieges. In einem gutklassigen A-Ligaspiel zeigte vor allem ein Mann seine ganze Klasse: Laufelds Jeremias Schmitt legte mit einem lupenreinen Hattrick und Bilderbuchtoren den Grundstein für den Gästesieg.
Wittlich. Das ging gehörig in die Hose. Gemeint ist der arg diskrete Auftritt des Tabellenvorletzten aus Wittlich gegen eine taktische Meisterleistung vollbringende Elf aus Laufeld. Nach guten Auftritten gegen Türkgücü Wittlich im Pokal und den beiden Remis gegen Kröv und Morbach erwischte Wittlich am Freitag den 13. einen rabenschwarzen Tag und lud den Gegner geradezu zum Toreschießen ein. "Wir haben heute die allerletzte Scheiße gespielt", fand Spielertrainer Oleg Tintor klare Worte. Noch einen Tag danach ist vielen im Wittlicher Lager eine derart schlechte Leistung rätselhaft. Immerhin las sich die Aufstellung der Säubrenner richtg gut. Mit Oleg Tintor, Johannes Krebs, Christoph Krähling, Hendrik Könemann und Christoph Kleifges standen gestandene Spieler auf dem Platz, die im Vorjahr noch den Meistertitel einfuhren bzw. noch in der Rheinlandliga kickten. Beinahe wäre Wittlich auch in Führung gegangen, als Könemann mit feinem Pass Julian Lames bediente, dieser aber am guten SGL-Schlussmann Marcel Eis scheiterte. Dann war Laufeld an der Reihe: Erst verfehlte Patrick Rieder mit einem Heber das leere Tor, anchließend hatte Juian Burch die Riesenchance auf dem Fuß. Beide Mannschaften zeigten eine engagierte, schnelle und vertikale Spielweise - doch mit einem Unterschied: Laufeld hielt die Abwehr dicht und Wittlich eben nicht. So spazierte Jeremias Schmitt in der 20. Minute durchs Wittlicher Mittelfeld und zog einfach mal ab, weil ihn keiner angriff. Der haltbar erscheinende Ball schlug zur Gästeführung ein. Laufeld presste früh, machte die Räume zu und kam dann zu überfallartigen Kontern. Ein Schuss der Marke Traumtor ließen selbst die Wittlicher Spieler in Ehrfurcht erstarren. Schmitt hatte diesmal aus 35 Metern abgezogen und traf hart unter die Latte - 0:2 (31.). Doch den Schusskünsten des Laufelder Stürmers nicht genug: kurz vor der Pause traf der Kunstschütze per Freitstoß nochmals unter die Latte. Sein Flatterball war nicht zu halten. Im zweiten Abschnitt investierte Wittlich mehr, brachte mit Kleifges mehr Wucht ins Angriffsspiel. Christian Dreis setzte die Kugel aus spitzem Winkel ins lange Eck - 1:3 (70.). Doch Laufeld blieb die Antwort nicht schuldig: Jonas Weinand zirkelte den Ball halbhoch ins lange Eck zur Entscheidung - 1:4 (71.). Die Gäste spielten kombinationsstark, variabel und leichtfüßig, Wittlich blieb zu starr in seinen Aktionen. Tintor versenkte zwar einen Foulelfmeter zum 2:4 (86.), doch erneut schlugen die Eifeler prompt zurück. Rieder krönte mit dem 5:2 eine herausragende Leistung des Tabellensechsten. "Wir sind weite Wege gegangen, haben ein aufwendiges Spiel betrieben, uns aber dafür belohnt. Die aggressive Spielweise war der Schlüssel zum Erfolg. Ein dickes Lob geht da an Jere, der auch Spiele allein entscheiden kann", freute sich Laufelds Coach Hein Carl über einen Sieg der richtigen Taktik. (L.S.).
Aufrufe: 014.3.2015, 12:03 Uhr
Lutz SchinköthAutor