2024-04-24T07:17:49.752Z

Interview der Woche
Michael Minke trainiert ab Sommer den Bezirksligisten SV Winterbach.
Michael Minke trainiert ab Sommer den Bezirksligisten SV Winterbach. – Foto: Ig0rZh - stock.adobe/ Gregor Wurdel

"Bundesliga muss Vorbildfunktion einnehmen"

Nachspielzeit mit Michael Minke +++ Der Trainer der SG Monzingen/ Meddersheim über seinen bevorstehenden Wechsel zum SV Winterbach und die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga

Monzingen. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Michael Minke. Der Trainer des A-Ligisten SG Monzingen/Meddersheim wird in der kommenden Saison zum Bezirksligisten SV Winterbach wechseln. Wir haben mit dem 49-Jährigen über die Gründe des Wechsels und seine sportlichen Zielsetzungen gesprochen.

FuPa: Herr Minke, seit einigen Tagen steht der Saisonabbruch fest. Wie bewerten Sie diese Entscheidung?

Michael Minke: Ich sehe das ähnlich wie viele meiner Kollegen und empfand den bis zuletzt anhaltenden Schwebezustand als sehr problematisch für die Saisonplanungen. Deswegen bin ich froh, dass es nun eine endgültige Entscheidung gibt. Ich bin allerdings gespannt, ob ein regulärer Saisonstart möglich sein wird.


Sie werden in der kommenden Saison den Bezirksligisten SV Winterbach trainieren. Wie kam es zu dem Wechsel?

Die Winterbacher wollten nach Absprache mit den Spielern weg vom Modell des Spielertrainers. Ich habe bereits Bezirksliga-Teams trainiert und wollte mich einer neuen Herausforderung stellen. Darüber hinaus gefällt mir das familiäre und harmonische Umfeld in Winterbach sehr gut.


Welche Ziele haben Sie sich für die kommende Saison gesetzt?

Das Maß aller Dinger ist erstmal der Klassenerhalt. Ich erachte die Bezirksliga als eine sehr ausgeglichene Liga, in der viel nach oben und unten möglich ist. Aus diesem Grund wird es für uns umso wichtiger sein, uns nach unten abzusichern. Des Weiteren geht es darum, die A-Jugendlichen, die in den Herrenbereich kommen, optimal einzubauen.


Sie haben als Trainer bereits viele Erfahrungen bei verschiedenen Vereinen sammeln können. Auf was legen Sie bei einem Vereinswechsel als Trainer besonders wert?

In erster Linie ist das Zwischenmenschliche entscheidend. Wenn man bei den ersten Gesprächen eine gute Chemie hat, ist das von entscheidender Bedeutung. Natürlich kann sich eine Bindung zwischen Trainer und Mannschaft erst im Laufe der Saison richtig entwickeln, aber man braucht die Rückendeckung vom Vorstand. Dazu kommt die sportliche Perspektive, die der Verein und der Kader bietet.


In den vergangenen Jahren haben Sie viel in der A-und B-Klasse gecoacht. Jetzt wechseln Sie in die Bezirksliga. Ändert sich nun Ihr eigener Anspruch bezüglich des Trainings und der Spielvorbereitungen?

Auf jeden Fall. Ich passe mein Training natürlich den Fähigkeiten des Kaders an. Wenn man eine Liga nach oben geht, dann steigen auch die Anforderungen an den Trainer. Letztendlich geht es aber immer darum seinem Stil als Trainer treu zu bleiben und die Mannschaft weiterzubringen.


Am vergangenen Wochenende nahm die Bundesliga ihren Spielbetrieb wieder auf. Wie stehen Sie zu dieser Entscheidung und glauben Sie, dass alle Beteiligten das Hygienekonzept umsetzen können?

Ich habe die Spiele am Wochenende natürlich eifrig verfolgt und habe es sehr genossen mal wieder Live-Fußball zu schauen. Trotzdem stehe ich der Wiederaufnahme mit dem Hygienekonzept eher skeptisch gegenüber. Die Spiele haben gezeigt, dass Menschen Fehler machen und dass es bei der Umsetzung des Hygienekonzeptes noch hapert. Die Bundesliga muss für den Amateurbereich als Vorbild agieren und hat kaum Spielraum für Fehler.

Aufrufe: 022.5.2020, 09:00 Uhr
Jakob BergerAutor