2024-04-16T09:15:35.043Z

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Sieht die Möglichkeit eines Aufstiegs in die Regionalliga kritisch: Andreas Reich.	Archivfoto: rscp
Sieht die Möglichkeit eines Aufstiegs in die Regionalliga kritisch: Andreas Reich. Archivfoto: rscp

Reich gibt grünes Licht bis Rundenende

SVW: Präsident und Hauptsponsor kann Zahlungen wie vereinbart nachkommen +++ Ungewissheiten für 2016/17 +++ Allianz für Reich unverändert das Maß aller Dinge

Wiesbaden. Aufatmen beim Fußball-Hessenligisten SV Wiesbaden: Hauptsponsor Andreas Reich, zugleich amtierender Präsident des Traditionsklubs, kann die vertraglich zugesicherten Mittel wie vereinbart bis zum Ende der laufenden Spielzeit einbringen, nachdem die Sperrung der Geschäftskonten seines Unternehmens Kartina TV aufgehoben wurde. ,,Das gilt mindestens bis zum Saisonende, danach sehen wir weiter", bestätigt der 44-Jährige.

Reich: Mein Wunsch ist es, dass Dr. Zerbe übernimmt

Mit Blick auf die Jahreshauptversammlung am 10. Februar sagt er: ,,Ich werde mich höchstwahrscheinlich nicht mehr wählen lassen. Es wäre mein Wunsch, dass Dr. Rainer Zerbe wieder den Verein führt." Zerbe fungierte bis zu Reichs Wahl zum Präsidenten im Dezember 2014 als Chef des Sportvereins. Während seiner Amtszeit gelang es, sämtliche Altlasten abzubauen. Sollte Zerbe erneut das Zepter übernehmen, wird er darauf achten, dass der SVW schuldenfrei bleibt.

Aufstieg bei Meisterschaft unwahrscheinlich

Im Strudel finanzieller Ungewissheiten mit Blick auf die nächste Runde hat sich die Mannschaft in der Hessenliga auf Platz drei katapultiert, lediglich vier Zähler hinter Spitzenreiter Teutonia Watzenborn/Steinberg. ,,Wir hätten die Möglichkeit, Meister zu werden und aufzusteigen", sagt Reich, der den Verein seit nunmehr dreieinhalb Jahren im großen Stil unterstützt. Gleichzeitig sieht er es als unwahrscheinlich an, eine sportlich errungene Aufstiegsoption auch umzusetzen: ,,Das wäre nur möglich, wenn weitere Sponsoren kämen. Nach jetzigem Stand werden wir keinen Antrag für die Regionalliga stellen. Wir haben kein entsprechendes Stadion und ein Ausweichen in die Brita-Arena wäre zu kostspielig. Außerdem müsste der Etat in der Regionalliga um 50 Prozent und mehr angehoben werden." Sollte das ehrgeizige Team dennoch den Titel einfahren, gilt für Reich: ,,Prämie zahlen und weiter Hessenliga spielen." Danach würde er sich als Hauptsponsor zurückziehen, aber weiterhin die Nachwuchsabteilung des SVW unterstützen.

Neue Sponsoren finden und mit abgespecktem Kader Hessenliga spielen

Somit gilt es für die SVW-Führungsriege neue Sponsoren zu gewinnen, um künftig auf möglichst hoher Liga-Ebene zu spielen. Sollte für die Spielzeit 2016/17 aber lediglich ein ganz schmales Budget verfügbar sein, ist ein freiwilliger Rückzug in untere Klassen nicht auszuschließen. Geschäftsführer Alexander Seitz will die Spielebene Hessenliga aber keinesfalls kampflos aufgeben. Mit einigen Gestandenen als Gerüst und darüber hinaus im Gros mit jungen Spielern könne man vielleicht auch die Zugehörigkeit zu Hessens Beletage stemmen, glaubt er.

"Allianz wäre perfekt für alle"

Für Andreas Reich bleibt derweil eine Allianz zwischen dem SVW und dem Nachbarn SV Wehen Wiesbaden die Ideallösung. Ende September 2015 hatten beide Vereine entsprechende Denkmodelle öffentlich gemacht. Im Zuge der geschäftlichen Turbulenzen bei Kartina TV ruhten die Gespräche auf offizieller Ebene zwischenzeitlich, doch der Kontakt von Andreas Reich zu SVWW-Präsident Markus Hankammer ist nie abgerissen: ,,Mit ihm verstehe ich mich. Eine Allianz wäre perfekt für alle. Das ist die einzige Chance, in Wiesbaden im Fußball etwas Vernünftiges auf die Beine zu stellen." Gleichwohl weiß Reich auch um die Widerstände im SVW-Lager. Um die Mitglieder, die einen Zusammenschluss kritisch sehen.



Aufrufe: 08.1.2016, 18:00 Uhr
Stephan NeumannAutor