2024-05-10T08:19:16.237Z

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Letzte Trainerstation bei der SVW-Zweiten: Alfred Dingler (links) legte stets Wert auf Harmonie im Team. 	Foto: Archiv
Letzte Trainerstation bei der SVW-Zweiten: Alfred Dingler (links) legte stets Wert auf Harmonie im Team. Foto: Archiv

Die Glanzzeit des SVW mitgeprägt

Alfred Dingler im Alter von 91 Jahren verstorben +++ als Zweitligatorjäger und Trainer Spuren hinterlassen

Wiesbaden. Zu den Glanzzeiten des SV Wiesbaden in der 2. Liga Süd während der Ära um Rudi Stierstorfer, Fritz Aßmann und Max Schmid zählte auch Alfred Dingler zu den Eckpfeilern. „Er hatte einen gewaltigen Hammer“, erinnert sich Karlheinz „Schwabbel“ Schäfer in der Rolle des jungen Zuschauers noch genau an die Schussstärke und die Treffsicherheit des Torjägers und gelernten Zimmermanns, der auch als Freistoßschütze brillierte.

Später arbeiteten beide beim Sportverein quasi Hand in Hand. Schäfer als Abteilungsleiter, Dingler zum Abschluss seiner Trainerlaufbahn über eine lange Zeit hinweg als Co-Trainer der ersten und Coach der zweiten Mannschaft. „Ein wunderbarer Mensch. Eine Respektsperson mit natürlicher Autorität. Er konnte zuhören und auch gut auf die jungen Spieler eingehen“, würdigt Schäfer den im Alter von 91 Jahren verstorbenen langjährigen SVWler, dessen Söhne Horst und Alfred junior ebenfalls das Trikot des Traditionsvereins trugen.

Wohnung und Arbeitsstelle Voraussetzung für Wechsel

Ursprünglich stammte die Familie aus Birkenfeld in Württemberg. 1953, im Geburtsjahr von Horst Dingler, geriet sein Vater als dortiger Torschützenkönig ins Blickfeld des SVW. „Eine Voraussetzung für den Wechsel war, dass wir eine Wohnung bekommen. Etwas zeitversetzt hat der Verein meinem Vater außerdem eine Arbeitsstelle beim Hessischen Landesamt besorgt“, schildert Horst Dingler. So wurde die Familie im Wiesbadener Westend heimisch. Und Alfred Dingler rechtfertigte seine Verpflichtung als Vertragsspieler mit Toren und tollen Leistungen. „Mit Überblick hat er aus dem Mittelfeld die langen Bälle auf die Außen gespielt, etwa nach links auf Rolf Bertram. Dazu hat er aus dem Spiel heraus oft aus 20, 25 oder 30 Metern getroffen und bei den Freistößen hat das ganze Stadion immer ‚Dingler‘ gerufen“, blickt Horst Dingler gerne zurück.

Als Coach Wert aufs Spielerische gelegt

Als Trainer startete sein Vater beim FC Naurod. Der VfR, der SV Hallgarten und die Spvgg. Eltville waren weitere Stationen. Als die SG Germania Mitte der 1970er aus der Hessenliga abgestiegen war, übernahm Alfred Dingler das Zepter, auch seine Söhne kamen zum Waldstraßen-Klub. Der Vater als Coach, das war für Horst Dingler kein Problem: „Er war sehr offen und zugänglich. Ihm war immer die Harmonie in der Mannschaft wichtig. Und er legte Wert auf Technik und auf das Spielerische.“ Mit dem Engagement in der SVW-Zweiten schloss sich quasi der Kreis. „Ein super Typ mit väterlicher und kameradschaftlicher Ader, der oft bei Jugendspielen zugeschaut hat“, erinnert sich SVW-Vorsitzender Markus Walter an Alfred Dingler, der als Spieler und Trainer Spuren hinterlassen hat.

Aufrufe: 015.12.2020, 10:00 Uhr
Stephan NeumannAutor