Demirtas trifft, Pajic rettet

Schug trifft erneut

Um seine eigene Leistung wollte er keinerlei Aufheben machen. Doch sie war mitentscheidend, dass der Krimi auf dem Kunstrasen für den Sportverein glücklich endete. Nach tollem Pass von David Schug sorgte Younes Bahssou mit seinem Lattenkracher für den ersten Aufreger (9.). Zehn Minuten später wurde Demirtas mit exakter Flanke zum Initiator des 1:0. Schug, schon in Battenberg treffsicher, nahm im Strafraum auf, schmuggelte den Ball irgendwie an Keeper Damien Jaworowicz vorbei ins Netz.

Höchststrafe für Heupt

Wenige Minuten später (23.) nahm Trainer Djuradj Vasic Linksverteidiger Nico Heupt vom Platz. Für Heupt die Höchststrafe. Angesichts der frühen Verwarnung, die er sich nach ungestümer Attacke gegen den schnellen Tobias Leis eingehandelt hatte, aber eine zwingend notwendige Maßnahme. Der eingewechselte Mirko Dimter übernahm Demirtas‘ Posten auf der rechten Seite, während der Ex-Profi auf die linke Defensivbahn ging. Was nichts daran änderte, dass Seligenstadt auf die Tube drückte. Famos, wie Schlussmann Masar Qosa reflexartig gegen den überragenden Tim Franz rettete (30.). Auf der Gegenseite scheiterte Strahinja Pajic per Kopfball. Als Nebenmann des erneut sicheren Marko Kopilas kratzte Pajic später eine weiteren Versuch der Gäste mit letzter Energie von der Torlinie (67.), ebenete damit den Weg für das 2:0. Jonas Grüter leitete es ein und Dermitas veredelte das folgende Zusammenspiel mit dem eingetauschten Sascha Amstätter in wahrhaft profihafter Manier (77).

Zittern bis zum Schluss

Das Zittern im SVW-Lager hatte aber erst ein Ende, nachdem ein Leis-Knaller knapp das Ziel verfehlt hatte (81.). „Als Mannschaft haben wir schon gut zusammengefunden. Aber wir dürfen die beiden Siege nicht überbewerten. Abgerechnet wird erst am Schluss“, sagt Pajic im Wissen, dass auch am Samstag in Lehnerz Kampfgeist und taktische Ordnung stimmen müssen. Die 14,2 Kilometer, die Michael Seidelmann abspulte, stehen stellvertretend für die hohe Einsatzbereitschaft der gesamten Mannschaft.

Rasensperre lässt Vasic Rot sehen

Trainer Vasic sieht das Team auf Kurs, aber strukturelle Baustellen. Keiner der Zuschauer verstand aufgrund des herrlichen Wetters, warum die Partie nicht auf dem Naturrasen im Stadion stattfand. Man habe sich schon am Montag vor dem Match gegen Seligenstadt für den Kunstrasen entschieden, weil das Hauptfeld von städtischer Seite für Trainingszwecke bis zum 1. April gesperrt sei, erläuterte Vasic, um anzufügen: „Man kann nicht die Woche über auf Kunstrasen trainieren und dann nur zum Spiel auf den Naturrasen gehen. Vielleicht müssen wir als Verein künftig in die Pflege des Naturrasens investieren, damit er rechtzeitig nutzbar ist“, machte der Coach seinem Ärger Luft. Weiterer Nebenaspekt: Einige ältere Zuschauer wanderten wieder ab, weil das angrenzende Kunstrasengelände keinerlei Sitzplatzgelegenheiten bietet.

SVW: Qosa – Demirtas, Kopilas, Pajic, Heupt (23. Dimter) – Hübner, Grüter – Cavallo (80. Gündüz), Schug, Seidelmann – Bahssou (69. Amstätter).
Tore: 1:0 Schug (19.), 2:0 Demirtas (77.). – SR: Rau (Nidderau). – Zu.: 320.