2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Nach dem Pokalspiel ist vor der Zukunftsplanung beim SV Wiesbaden.Archivfoto: Vigneron.
Nach dem Pokalspiel ist vor der Zukunftsplanung beim SV Wiesbaden.Archivfoto: Vigneron.

Anbandeln der Nachbarn wäre ebenso heikel wie innovativ

Kommentar: Idee der Kräftebündelung mit dem SVWW birgt Zündstoff

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WIESBADEN.Kaum war das organisatorisch prima über die Bühne gebrachte Pokalmatch gegen Kickers Offenbach vor 1850 Zuschauern abgepfiffen, wartete Alexander Seitz, bisher Geschäftsführer des Fußball-Hessenligisten SV Wiesbaden. aus beruflichen und familiären Gründen mit seinem Rücktritt auf. Der dreifache Familienvater, der im Verein einiges bewegt hat, wird dem SVW im „Club der Freunde“ verbunden bleiben.

Davon abgesehen konnte der SVW strukturell trotz des Rückhalts durch Kartina TV nicht in dem Tempo mitwachsen, das die Mannschaft durch den 2012 erfolgten Hessenliga-Aufstieg vorlegte. Zumal die von Rainer Zerbe geführte zwölfköpfige Vorstandsriege ausschließlich aus ehrenamtlich Tätigen besteht, die ihrerseits beruflich gefordert sind. Jetzt gilt es zuerst, umgehend einen neuen kommissarischen Geschäftsführer als Bindeglied zwischen Mannschaft, Trainerstab, Vorstand und Sponsor zu finden. Daneben muss der SVW Weichen für die Saison 2015/16 stellen. Seitz hat als Privatperson Gespräche mit den Verantwortlichen des SV Wehen Wiesbaden angeregt, Sein Ansatz heißt: „Synergieeffekte nutzen“. Doch sein innovativ gemeintes Anbandeln der Nachbarn birgt SVW-intern (und wohl genauso in den SVWW-Reihen) reichlich Zünd- und Diskussionsstoff. Ganz sicher würden einige der rund 600 SVW-Mitglieder schon das Fühlerausstrecken in Richtung Brita-Arena kritisch, die Identität des 1899 gegründeten, mittlerweile schuldenfreien SV Wiesbaden in Gefahr sehen. Oder allein aufgrund von Antipathie gegenüber dem SVWW ihre Ablehnung zum Ausdruck bringen. Sollte es aber gelingen, ein partnerschaftliches Modell zu kreieren, das Identitäten wahrt und gleichzeitig beiden Vereinen hilft, könnten eventuelle Widerstände schrumpfen. Sofern das Ganze überhaupt konkrete Züge annimmt. Der SVWW, lässt Geschäftsführer Georg Kleinekathöfer verlautbaren, sei grundsätzlich zu Gesprächen mit anderen Vereinen bereit. Das gelte auch für den SV Wiesbaden.

Beim SVW würden auf jeden Fall die Mitglieder in die Entscheidungsfindung eingebunden, versichert Rainer Zerbe.

Der Sportverein müsse für 2015/16 in Alternativen denken und stets einen Plan B haben. Das beinhalte einen etwaigen Rückzug in die Gruppenliga, falls neue Geldgeber ausblieben, so Zerbe. Hört sich genauso plausibel an wie die Aussage, auf keinen Fall Schulden machen zu wollen.

Aufrufe: 08.11.2014, 09:30 Uhr
Stephan NeumannAutor