2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Unsanft gestoppt: Griesheims Fabian Hinterschied (links) macht SVW-Flügelstürmer Joseph Olumide das Leben schwer. Foto: rscp
Unsanft gestoppt: Griesheims Fabian Hinterschied (links) macht SVW-Flügelstürmer Joseph Olumide das Leben schwer. Foto: rscp

Absturz nach Aufschwung

0:1 gegen Griesheim echter Wirkungstreffer   /   Rot gegen Pajic   /   Seitz: %u201EIndiskutabel%u201C

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WIESBADEN.Der Stachel der Enttäuschung drang bei den Hessenliga-Fußballern des SV Wiesbaden nach dem 0:1 gegen Viktoria Griesheim ganz tief in die Gemütsbahnen ein. Flügelflitzer Joseph Olumide, mit Torhüter Volkan Tekin einziger Lichtblick, hockte auf der Trainerbank, den Kopf tief gesenkt auf die Hände gestützt. Hinter ihm streckte Marko Kopilas auf der Ersatzspielerbank in Gedanken versunken die Beine aus, während Verteidiger Christian Demirtas zugab: „Uns fehlte die Durchschlagskraft. Das Tor des Gegners war wie zugemauert. Wir hätten noch eine Stunde spielen können, ohne zu treffen. Diese Niederlage gegen einen unmittelbaren Konkurrenten ist total ärgerlich. Doch wir müssen sie schnell abhaken.“

Kopilas, dessen Lattenkopfball in der zehnten Minute die einzige Großchance des SVW markierte, nahm den Faden auf: „Nach gutem Beginn haben wir ein ganz dummes Gegentor gefangen. Danach sind wir nur bis zum Griesheimer Sechzehner gekommen, weil die entscheidenden Pässe fehlten und vorne im Gegensatz zu den erfolgreichen Spielen zuvor jeder sein eigenes Ding gemacht hat.“

Wobei vom Start weg auch der letzte Biss fehlte. Neben Olumide kurbelte einzig der auf der linken Mittelfeldbahn aufgebotene Nico Heupt leidenschaftlich an. Nach einem Ballverlust in der Offensive versuchte er, den folgenden Steilpass der rustikal und kompakt zu Werke gehenden Gäste per Grätsche zu unterbinden, verfehlte aber um Zentimeter. Im Abwehrzentrum standen Kopilas und Strahinja Pajic zu weit auseinander, um den durchbrechenden Jean Marie Strack noch am Einschuss hindern zu können (27).

Im zweiten Durchgang prallten alle Bemühungen an Griesheims Gummiwand ab. Auch die des früh ausgetauschten Sascha Amstätter. Zudem bekam Stürmer Younes Bahssou keinen Stich. Und zu allem Übel handelte sich Pajic die Rote Karte ein. „Ich werde von hinten geschubst, spiele den Ball noch leicht. Doch nicht mit gestreckter Sohle. Ich wollte auf keinen Fall einen Gegenspieler verletzen. In dieser Szene hätte es eine Gelbe Karte sicher getan“, empfand des Ex-Ober-Rodener die Schiedsrichter-Entscheidung als überzogen. Somit wird Pajic, der sich bislang als Verstärkung erwies, mutmaßlich bei den Spielen in Stadtallendorf (Sa., 15 Uhr), in Lohfelden (17. April) und gegen Wehen Wiesbaden II (26. April) fehlen. Der am Knie lädierte Michael Seidelmann will unterdessen morgen wieder ins Training einsteigen.

Abgesehen von personellen Aspekten zeigte sich Geschäftsführer Alexander Seitz restlos bedient: „Kein Wille, kein Aufbäumen, keine Führungsspieler - einfach indiskutabel. Es kann nicht der Effekt des 2:0 über den Tabellenzweiten Eschborn sein, dass wir dann gegen die abgezockten Griesheimer so auftreten, als hätten wir schon etwas erreicht. Jetzt sind wieder dort, wo wir waren.“

SVW: Tekin - P. Reichardt (61. Gurok), Kopilas, Pajic, Demirtas - Olumide, Grüter, Hübner, Heupt (81. Rebic) - Amstätter (61. Schug) - Bahssou.

Tor: 0:1 Starck (27.). - SR: Meinhardt (Fulda). - Zuschauer: 300. - Rot: Pajic (85./Foul).

Aufrufe: 06.4.2014, 22:10 Uhr
Stephan NeumannAutor