2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Gut gebrüllt, ihr Löwen. Torschütze Okay Yildirim (links) und Benedikt Brusch schreien sich nach dem Treffer zur 1:0-Führung gegen den Tabellenfünften Westfalia Rhynern Frust und Freude aus dem Leib. Foto: fst
Gut gebrüllt, ihr Löwen. Torschütze Okay Yildirim (links) und Benedikt Brusch schreien sich nach dem Treffer zur 1:0-Führung gegen den Tabellenfünften Westfalia Rhynern Frust und Freude aus dem Leib. Foto: fst

Sportfreunde wie aus einem Guss

Siegen bezwingt Rhynern - Aber: Fahrlässige Chancenverwertung

Sportfreunde Siegen - SV Westfalia Rhynern 2:1
Björn Jost rannte auf die Tribüne, sprang dann mit einem Stück Kuchen in der Hand laut jubelnd die Treppen hinab Richtung Kabine: „Hat meine Oma gebacken, kann ich mir doch nicht entgehen lassen!“ Der Sportfreunde-Kapitän hatte sich die Leckerei wahrlich verdient, denn zusammen mit seinen Fußball-Kumpels hatte er zuvor den Tabellenfünften Westfalia Rhynern verdient mit 2:1 besiegt.

Als habe es die witterungsbedingte Spielpause von vier Wochen nicht gegeben, spielten die Schützlinge von Trainer Dominik Dapprich phasenweise wie aus einem Guss einen erfrischenden Tempofußball, generierten viele Torchancen und gewannen – auch Dank eines bärenstarken Torhüters Christoph Thies – völlig verdient gegen einen hochgehandelten Kontrahenten. Einziger Kritikpunkt: Die Sportfreunde gingen in der Schlussphase fahrlässig mit ihrem Konterspiel um. „Vier, fünf, sechs Mal Drei gegen Eins, da darf man dann auch mal ein Tor draus machen“, ärgerte sich Trainer Dapprich und auch Rhynerns Trainer Torsten Garbe räumte später ein: „Wenn Siegen die Konter besser ausspielt, dann fällt auch das dritte und vierte Tor.“

„Wir waren in den ersten 30 Minuten klar der Chef im Ring“, sprudelte es aus Okay Yildirim heraus und aus dem Mund von Neu-Innenverteidiger Jan-Luca Rumpf hörten sich die ersten 45 Minuten so an: „Wir haben ganz stark begonnen, hatten 70 Prozent Ballbesitz, gehen mit 1:0 in Führung und kurz vor der Pause rettet uns Torwart Thies noch den A...“ Diesen Analysen ist eigentlich wenig hinzuzufügen. Die Sportfreunde nahmen vom Anpfiff an das Heft in die Hand, waren präsent, zweikampfstark und torgefährlich. Bereits nach drei Minuten hatte Stürmer Masahiro Endo die Möglichkeit zur Führung, als ihm nach einem Eckball das Spielgerät vor die Füße fiel, er aber aus kurzer Distanz vergab. Nur drei Minuten später hämmerte Ryo Suzuki, der nach seinem Nasenbeinbruch mit einer Carbonmaske spielte, das Leder gegen die Querlatte – mit ein wenig Glück wäre das bereits die Siegener Führung gewesen. Die folgte dann in der 17. Minute: Fuad Dodic servierte und Okay Yildirim verwandelte per Kopfball zum 1:0. Nach der ersten halben Stunde kam Rhynern besser ins Spiel – und zu Torchancen, doch Sportfreunde-Schlussmann Christoph Thies demonstrierte sein Können. In der 32. Minute vereitelte er die Großchance von Neumann, dann parierte er den Nachschuss von Kleine. Mit dem Pausenpfiff rettete „Thiesi“ das 1:0, als er den Kopfball von Seber wegfischte.

Nach der Pause lief der Sportfreunde-Motor weiter auf Hochtouren: Zunächst setzte Björn Jost einen Heber Richtung leeres Tor (52.) knapp daneben, eine Minute später vergab Ryo Suzuki. Ein Konter in der 57. Minute war dann erfolgreich: Jost hatte sich über die linke Seite durchgetankt und mit einer Bogenflanke Masahiro Endo bedient, dessen noch abgefälschter Volleyschuss zum 2:0 im Netz landete. Jetzt war Rhynern bereits „tot“, doch wie aus dem Nichts knallte der 35-jährige Deutsch-Italiener und Ex-BVB-Bundesligaprofi Salvatore Gambino den Ball mit einem Schuss Marke „Tor des Jahres“ zum 2:1 in den Winkel. Mit Mut und Willen verteidigte Siegen in den letzten hitzigen zehn Minuten seine Führung – ein Ende wie gegen Gievenbeck (2:2 nach 2:0-Führung) sollte es nicht geben. Etliche Tormöglichkeiten nach Kontern ließen Lukas Hombach, Okay Yildirim und Ryo Suzuki sträflich ungenutzt.


Schiedsrichter: Selim Erk (Arminia Hols) - Zuschauer: 480
Tore: 1:0 Okay Yildirim (17.), 2:0 Masahiro Endo (57.), 2:1 Salvatore Gambino (67.)
Aufrufe: 024.3.2019, 21:48 Uhr
Frank SteinseiferAutor