2024-04-19T07:32:36.736Z

Spielbericht
Der TuS Erndtebrück holte ein 2:2 bei Westfalia Rhynern.  Fotos: carlo
Der TuS Erndtebrück holte ein 2:2 bei Westfalia Rhynern. Fotos: carlo

Erndtebrück entführt einen Punkt aus Rhynern

2:2-Remis im Aufsteigerduell

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SV Westfalia Rhynern - TuS Erndtebrück 2:2
Um es positiv zu formulieren: Der TuS Erndtebrück ist in der Fußball-Regionalliga West weiter ungeschlagen. Der Wieder-Aufsteiger hatte am Samstag nach seinem Gastspiel beim Mitaufsteiger Westfalia Rhynern (15.) ein 2:2 (2:1) im Gepäck auf der Rückreise ins Wittgensteiner Land. Allerdings hätten die Erndtebrücker Spieler durchaus auch böse geschlagen wieder in ihren Bus klettern können. In der ersten Halbzeit nämlich präsentierte sich die Erndtebrücker Hintermannschaft alles andere als sicher. Immer wieder sorgte Rhynern in seinem ersten Regionalliga-Heimspiel überhaupt mit schnellen Angriffen für Gefahr vor TuS-Torwart Samuel Aubele. „Wir durften uns über das 2:1 zur Pause nicht beschweren“, sagte Erndtebrücks Florian Schnorrenberg nach dem Abpfiff und räumte freimütig ein: „Es hätte da auch leicht schon 5:1 stehen können.“ Dabei schien Schnorrenbergs Mannschaft so weiterzumachen, wie sie sich in der Vorwoche beim 2:2 gegen die SG Wattenscheid 09 (11.) gezeigt hatte: mit aggressivem frühen Pressing.

Bereits in der 1. Minute brachte der doppelte Torschütze vom Saisonauftakt, Neuzugang Yuki Nishiya, Rhynerns Torwart Alexander Hahnemann im Westfalia-Strafraum in arge Not. Die Gastgeber aber ließen sich davon nicht beirren, starteten nach jedem Erndtebrücker Ballverlust schnelle Konter im eigenen Stadion und brachten so die TuS-Verteidiger um Mannschaftskapitän Alexander Tanidis und Mehmedalija Covic in Verlegenheit. „Wir hatten den Ball“, beschrieb Schnorrenberg hernach das Szenario, „Rhynern hatte die Chancen.“ Und dann ebneten die Erndtebrücker in der 7. Minute den Westfalen sogar den Weg zu deren ersten Regionalliga-Tor am „Papenloh“, wie der Stadionsprecher freudig verkündete: Ballverlust im Mittelfeld, der weit vorgerückte Tanidis kann den Gegenstoß nicht unterbinden, und Lennard Kleine, in der vergangenen Jahr der Top-Torschütze in der Oberliga Westfalen ist mit dem 1:0 zur Stelle.

Doch nur drei Minuten später dürfen die Wittgensteiner jubeln. Der 19-jährige Ilyass Mirroche, gekommen vom SV Wehen-Wiesbaden U-19, trat einen Freistoß von der rechten Seite weit hinein in der Rhynerer Strafraum, und am entfernten Ende des Tors köpft Xhuljo Tabaku zum Ausgleich ein. Ruhe und Ordnung brachte aber selbst dieses Tor nicht ins Spiel der Erndtebrücker. Rhynern zog sein Spiel weiter auf mit schnellen Kontern. In der 17. Minute verpassten zunächst der ehemalige BVB-Profi Salvatore Gambino und im Nachschuss Nils Hönicke die neuerliche Führung. Die war dann acht Minuten später fällig durch Gambino, der mit seinem Tor am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison zum 1:0-Sieg gegen den 1. FC Kaan-Marienborn Rhynern in die Regionalliga schoss. Vorausgegangen war ein Freistoß von Mirroche, den die Rhynerner Hintermannschaft abfing und in einen eigenen Konter ummünzte.

Schnorrenberg flachste nach dem Spielende: „Eigentlich müsste Rhynerns Torwart die Scorerliste anführen.“ Erst nach der Pause besserte sich das Erndtebrücker Spiel, war plötzlich jene Laufbereitschaft wieder da, die Trainer Schnorrenberg in der ersten Hälfte gefehlt hatte. Zumal der TuS schon zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff zum Ausgleich kam: Nach einer Ecke von Niklas Zeller stieg Mory Konate im Strafraum am höchsten und köpfte zum 2:2 ein. Zwar war Rhynern nach wie vor gefährlich, nun aber konnte Erndtebrück mehr und mehr Möglichkeiten erarbeiten. Vor allem Jan-Patrick Kadiata machte auf sich aufmerksam. Immer wieder griff er über die rechte Seite an, ließ ein ums andere Mal seine Gegenspieler stehen.

„Das war das beste Spiel von ihm“, lobte Schnorrenberg, „seit er wieder bei uns ist.“ in der 86. Minute vergab Konate nach einer schönen Kombination vom eingewechselten Philipp Böhmer über Dominik Jordan und Kadiata die letzte TuS-Möglichkeit auf den Siegtreffer. Kurz vor dem Abpfiff war es dann sogar Kadiata, der auf der eigenen Torlinie einen letzten Schuss von Kleine abwehrte und das 2:2 für seine Mannschaft sicherte. Die Erndtebrücker Partie des dritten Spieltags gegen den Tabellenzweiten Borussia Mönchengladbach U-23 findet erst am 30. August (Mittwoch, 19.30 Uhr) am Pulverwald statt. Sie ist verlegt worden, weil der TuS am Samstag (15.30 Uhr, Leimbachstadion in Siegen) in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals auf den Bundesligsten Eintracht Frankfurt trifft. Sein nächstes Liga-Spiel bestreitet die Schnorrenberg-Elf dann am 19. August (14 Uhr) beim SC Verl (16.). Der hat derzeit, ebenso wie Rhynern durch das 2:2 gegen Erndtebrück einen Punkt auf seinem Konto.

Schiedsrichter: Markus Wollenweber (RW Venn)
Tore: 1:0 Lennard Kleine (10.), 1:1 Xhuljo Tabaku (13.), 2:1 Salvatore Gambino (27.), 2:2 Mory Konate (49.)
Aufrufe: 05.8.2017, 22:31 Uhr
carloAutor