2024-04-16T09:15:35.043Z

Pokal
Der TSV Berg (vorne Silvio Battaglia gegen Weilers Galvan Lovakovic) geht trotz des schlechten Saisonstarts als Favorit ins Pokalspiel gegen den SV Weingarten. Foto: Christian Metz
Der TSV Berg (vorne Silvio Battaglia gegen Weilers Galvan Lovakovic) geht trotz des schlechten Saisonstarts als Favorit ins Pokalspiel gegen den SV Weingarten. Foto: Christian Metz
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Brisantes Duell unter Freunden

Der SV Weingarten empfängt im Verbandspokal den Ligakonkurrenten TSV Berg

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Ravensburg / tk - Die beiden Trainer kennen sich gut, zwischen den Stadien liegen nur wenige Hundert Meter Luftlinie. Das Drittrundenspiel im Fußball-Verbandspokal zwischen den beiden Landesligisten SV Weingarten gegen TSV Berg verspricht einiges an Spannung. Die Partie im Lindenhofstadion beginnt am Mittwoch um 20 Uhr.

Ursprünglich war das Spiel auf 17.15 Uhr terminiert. "Bergs Verantwortliche haben uns gefragt, ob es möglich wäre, das Spiel auf 20 Uhr zu verschieben", sagt Weingartens Trainer Rainer Schmid. Der Grund: Bergs Trainer Oliver Ofentausek ist tagsüber noch in Freiburg und hätte es bis 17.15 Uhr nicht zurückgeschafft. "Das war super nett, dass uns Rainer und der SV Weingarten so unkompliziert entgegengekommen sind", sagt Ofentausek. Nun wird also unter Flutlicht gespielt. "Es ist ein Ligaduell, ein Derby, dazu unter Flutlicht: Wir rechnen mit vielen Leuten", so Schmid.

Die Vorzeichen sind eigentlich klar: Berg ist mit seinem Kader der Favorit. Doch nach zwei Niederlagen in Folge in der Landesliga "steht Berg unter Druck, nicht wir", weiß SVW-Trainer Schmid. Ofentausek hatte seine Spieler nach dem 2:4 zu Hause gegen Weiler am Sonntagmorgen zur Teamsitzung zusammengerufen. "Das war kein Straftraining", meint Ofentausek. "Wir haben uns noch mal alles angeschaut und Unklarheiten ausgeräumt." Seine Laune sei trotz der beiden Niederlagen "wieder super".

Rotation im Berger Tor

In der Liga steht Weingarten mit vier Punkten vor Berg (drei Punkte). "Wir haben gegen Straßberg (0:0, Anm. der Red.) alles versucht", sagt Schmid. "Hätte der Torwart nicht sensationell gehalten, hätten wir gewonnen." Für das Pokalspiel gegen den TSV Berg und seinen guten Freund Ofentausek hat Schmid "Pläne in der Schublade". Und Weingarten hat noch eine Rechnung mit dem Ligakonkurrenten offen. Das Finale des Vorbereitungsturniers um den Schussenpokal verlor Weingarten mit 0:3. "Wir haben drei Kopfballtreffer kassiert, das wollen wir besser machen", sagt Schmid. Chancen rechnet sich der SVW-Trainer im eigenen Stadion allemal aus. "Wir sind keine Pfadfindertruppe, wir wollen unseren Plan umsetzen – egal ob über 90 oder 120 Minuten oder notfalls im Elfmeterschießen."

Natürlich will aber auch Berg in die vierte Runde einziehen. "Zudem ist es für uns ein gutes Spiel, um Motivation für die Liga zu bekommen", meint Ofentausek. "Das Charakterbild meiner Mannschaft ist überragend, aber es fehlt derzeit im fußballerischen Bereich." Am Samstag geht es für seine Mannschaft beim SV Kehlen wieder um Punkte in der Landesliga. Weingarten spielt ebenfalls am Samstag in Weiler.

Während Schmid nicht über fehlende Spieler sprechen möchte ("Ich versuche, mit dem vorhandenen Potenzial das Bestmögliche zu erreichen"), gibt Ofentausek zumindest kleine Einblicke in seine Aufstellung. So wird es auf der Torhüterposition zu einer Rotation kommen. Tobias Ullrich, der gegen Weiler keine gute Figur abgab, bekommt im Pokal eine Pause. Für ihn wird entweder Alin Constantinescu oder Stephan Hiller zwischen den Pfosten stehen. Furkan Ata kuriert eine Bänderverletzung aus, ansonsten stehen Ofentausek alle Spieler zur Verfügung.

Auch wenn sich Schmid und Ofentausek privat gut verstehen, am Mittwoch ruht diese Freundschaft für 90 Minuten. "Es geht nicht um Bekanntschaften oder Freunde", sagt Schmid. Es geht um den Einzug ins Achtelfinale. "Berg ist wie der sprichwörtliche angeknockte Boxer", weiß der SVW-Trainer. "Der TSV liegt weit hinter den Erwartungen zurück, natürlich rechnen wir uns am Mittwoch etwas aus."

Aufrufe: 029.8.2017, 12:33 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Thorsten KernAutor