2024-04-16T09:15:35.043Z

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Zwei neue Kapitäne haben die Weiler, einer davon: Yannik Weber (links). Die Rheinfelder um Routinier Tolga Polat wollen derweil zum Auftakt ihre Heimserie ausbauen.  | Foto: Niklas Schöchlin
Zwei neue Kapitäne haben die Weiler, einer davon: Yannik Weber (links). Die Rheinfelder um Routinier Tolga Polat wollen derweil zum Auftakt ihre Heimserie ausbauen. | Foto: Niklas Schöchlin

Hochrhein-Landesligisten: Weniger Masse, mehr Klasse?

Mit dem SV Weil, FSV Rheinfelden und FC Tiengen starten nur drei Hochrheinteams in die neue Saison der Landesliga

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Weniger Teams aus dem Bezirk sind nun kaum noch möglich: Am Samstag beginnt die neue Saison der Fußball-Landesliga – mit lediglich drei Hochrhein-Clubs. Weniger Masse, dafür aber mehr Klasse?
SV Weil
Die Schublade, in welche die Weiler Fußballer gesteckt werden, ist vielerorts fest zugenagelt: Große Ambitionen, große Namen – und zuletzt große Enttäuschung. Der Verein ist jedoch bemüht, mit ein bisschen mehr Bescheidenheit die Schublade aufzubrechen. Das Ziel ist nicht mehr der kurzfristige Erfolg, sondern der langfristige Aufbau einer Mannschaft, deren Entwicklung dem neuen Trainer Tobias Bächle obliegt – einer der vielen neuen Köpfe beim Landesligisten. Denn neu ist auch die Führungsspitze der Mannschaft, als Nachfolger für Kapitän Fabian Kluge (zweite Mannschaft) hat sich ein Duo empfohlen: Daniel Mundinger, 24, und Yannik Weber, 23, sind die neuen Weiler Mannschaftsführer.

Frischer Wind, frische Kräfte: Ob Vincent Knab, Mike Muser und Sandro Samardzic aus der Reserve, ob Leon Chrobok, Lirian Ismaijli und Justin Samardzic aus dem Nachwuchs – der eine oder andere Neuling wird auch am Sonntag beim Landesliga-Auftakt beim SV Solvay Freiburg, der nach dem Abstieg aus der Verbandsliga einen enormen Umbruch vollzogen hat, im Weiler Aufgebot stehen.
Ganz und gar nicht neu war beim SVW die gravierendste Schwachstelle: das Umschaltspiel. Die fehlende defensive Stabilität war in der vergangenen Runde die Weiler Achillesferse, doch habe das Team in diesem Bereich Fortschritte gemacht, stellte Bächle nach dem Ende der Vorbereitung fest. Nicht nur aus der Schublade der löchrigen Abwehr möchten die Weiler in dieser Saison herauskommen.

FSV Rheinfelden
Mit Elan geht der FSV in seine vierte Landesligasaison, gestärkt durch die Bilanz im Jahr 2017: In zwölf Spielen sammelten die Rheinfelder 21 Punkte. Hochgerechnet auf eine ganze Saison würde dies den FSV wohl ins obere Tabellendrittel führen. Doch einzelne Abschnitte zählen nicht, es ist Konstanz über die gesamte Runde gefragt.

Die Vorbereitung stärkt das Rheinfelder Selbstvertrauen, das Team setzte die Aufgaben des Trainerduos Marc Jilg/Anton Weis gut und schnell um, zudem „wissen sie, dass sie sich aufeinander verlassen können“, sagt Jilg. Optimierungsbedarf sieht er in der Gefahrenzone „beim letzten Ball“. Der FSV könne sich noch mehr hochkarätige Torchancen erspielen. Zugleich hat sich das Offensivspiel weiterentwickelt, die Automatismen greifen immer besser, auch im Pressing. Verzichten muss der Landesligist noch auf Vincent Kittel. Der 23-Jährige kehrt zwar aus dem Urlaub zurück, soll nach seiner Leistenverletzung aber erst einmal behutsam wieder aufgebaut werden. Grund zur Eile besteht nicht, der Kader ist breit besetzt.

Am Samstag geht es auf der Richterweise gegen den Aufsteiger Freiburger FC II. Das Reserveteam – eine Wundertüte? Eine undankbare Aufgabe zum Beginn? „Nein“, sagt Jilg, „da weißt du gleich, wo du stehst.“ Die FFC-Reserve werde gut bestückt sein, ein erster Fingerzeig für die Rheinfelder. Und es geht für den FSV um die Fortsetzung einer Serie: Unter Jilg/Weis sind die Rheinfelder zuhause noch ungeschlagen – sei es auf der Richterweise, sei es im Europastadion.

FC Tiengen
Eigentlich könnten die Tiengener dem Start entspannt entgegenblicken. Druck muss sich der Aufsteiger nicht auferlegen, in der Rolle des Außenseiters lässt sich zunächst einmal nur überraschen. Zumal der FCT zum Auftakt am Samstag beim hochgehandelten FV Herbolzheim antritt. Ohne Druck zu beginnen ist das eine, ohne Personal das andere. Denn die Urlauber in der Tiengener Mannschaft geben den Staffelstab munter weiter, was zu zwei vorrangigen Problemen führt. Erstens: Nachholbedarf besteht noch bei Kraft und Ausdauer, da „sind einige Spieler noch im Rückstand“, erklärt FCT-Trainer Georg Isele und verweist auf die urlaubsbedingte Fluktuation.

Die wirkt sich – zweitens – auch auf die Aufstellung aus. Isele kann in den ersten Partien noch keine Stammformation bilden, denn kehrt der eine Spieler aus dem Urlaub zurück, verabschiedet sich der andere in die Ferien. Zwar ist dies kein neues Szenario beim FCT, doch verweist Isele auf einen gravierenden Unterschied: Tiengen kickt nun in der Landesliga. In der Bezirksliga mag dies leichter aufzufangen gewesen sein. Mit der Vorbereitung zeigt sich Isele nicht zufrieden, seine Elf müsse nun „viel mehr reinschmeißen als bisher“. Denn er weiß: „Die ersten vier Wochen werden happig.“

Aufrufe: 010.8.2017, 20:00 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor