2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
Dürfen in der Leser-Traumelf freilich nicht fehlen: Alf Mintzel (links) und Sascha Mockenhaupt, hier bei der Aufstiegsfeier in Ingolstadt.
Dürfen in der Leser-Traumelf freilich nicht fehlen: Alf Mintzel (links) und Sascha Mockenhaupt, hier bei der Aufstiegsfeier in Ingolstadt. – Foto: René Vigneron

SVWW: Ein Team aus zwei Jahrzehnten

Über 5000 Stimmen von rund 500 Teilnehmern und Teilnehmerinnen sind ausgezählt: Das ist Traum-Elf der Leser des Wiesbadener Kuriers des SV Wehen Wiesbaden der vergangenen 20 Jahre.

Wiesbaden. Über 5000 einzelne Stimmen haben sich auf insgesamt 56 Fußballspieler und -trainer verteilt, die in den vergangenen 20 Jahren das Trikot des SV Wehen Wiesbaden getragen haben. Nach der Stimmauszählung der rund 500 Teilnehmer und Teilnehmerinnen steht nun die Leser-Traumelf des SVWW der vergangenen zwei Jahrzehnte fest, zu dessen Wahl der Wiesbadener Kurier aufgerufen hatte.
Tor
Markus Kolke: Den Kasten hütet die „Krake“. Acht Jahre lange spielte Markus Kolke bei den Hessen im Tor. Erlebte dabei denkwürdige Spiele im DFB-Pokal, den Abstiegskampf in Liga drei und schließlich den Zweitligaaufstieg im Relegationsdrama gegen den FC Ingolstadt als Stammkeeper mit. Ehe Elfmeterkiller Kolke, der in seiner Zeit beim SVWW mehr Strafstöße parierte als passieren lassen musste, nach dem Aufstieg zu Hansa Rostock wechselte.

Abwehr
Nikolaos Nakas: Knapp 150 Mal lief der Rechtsverteidiger für den SV Wehen Wiesbaden, beziehungsweise den SV Wehen 1926 Taunusstein, auf und erlebte unter anderem den ersten Zweitligaaufstieg des Vereins am 28. April 2007 in Pirmasens mit. Nakas war Teil des Teams, das die Folgesaison auf Rang acht der Zweitligatabelle abschloss.

Sascha Mockenhaupt: Zweikampfstark, extrem schnell und stets sympathisch sowie offen in Gesprächen: Die Leser dieser Zeitung finden, dass Sascha Mockenhaupt, der aktuell die Kapitänsbinde bei den Hessen trägt, in dieser Traumelf nicht fehlen darf. Zumal der 29-Jährige, der unter dem Namen „M_ocki“ ganz nebenbei äußerst erfolgreich in der virtuellen Fifa-Welt unterwegs ist, ein ganz wichtiger Bestandteil der Mannschaft war, die den Aufstieg in Ingolstadt realisiert hat.

Benjamin Hübner: Von so einer Karriere träumt wohl jeder Jugendspieler, der beim SVWW kickt. Benjamin Hübner ist ein echtes Eigengewächs der Hessen, ehe es ihn 2012 zum damaligen Zweitligisten VfR Aalen zog – und der Sohn von Bruno Hübner richtig durchstartete. Über Ingolstadt ging es zur TSG Hoffenheim, mittlerweile hat der gebürtige Wiesbadener knapp 120 Bundesligaspiele absolviert. Doch auch bei den SVWW-Fans ist Hübner nicht vergessen.

Alf Mintzel: Was soll man über Alf Mintzel noch schreiben, was nicht schon längst geschrieben ist? SVWW-Legende, Retter vor dem Abstieg, Aufstiegsheld – der immer bodenständig gebliebene und äußerst sympathische Dauerläufer hat bei den Fans längst Kultstatus erreicht. Ein Glücksfall für den Verein, dass Mintzel, der noch bei der SG Walluf in der Verbandsliga spielt, nach seiner Profikarriere im Marketingbereich an Bord geblieben ist und bei den Hessen den Spitznamen „Allzweckwaffe“ trägt. Eine SVWW-Traumelf ohne Alf Mintzel, der während seiner Karriere immer offen und ehrlich war, nie ein Blatt vor den Mund genommen hat, ist undenkbar.

Mittelfeld
Stefan Aigner: Wirklich lange spielt Stefan Aigner noch nicht beim SVWW. Doch auch nach dem Zweitligaabstieg blieb der mittlerweile 33-Jährige, der aktuell noch von Bauchmuskelproblemen ausgebremst ist, den Hessen treu. Seiner Rückkehr auf den Platz fiebern auch die Fans entgegen.

Robert Andrich:
Zwei Jahre lang war Robert Andrich der Herrscher über das SVWW-Mittelfeld und entwickelte sich bei den Hessen zu einem Topspieler. Nach dem knapp verpassten Aufstieg 2018 zog es Andrich nach Heidenheim in Liga zwei, ehe er mittlerweile mit Union Berlin die Bundesliga aufmischt und diese Saison sogar an das Tor zu den europäischen Plätzen anklopft.

Sascha Amstätter: Führungsspieler, Kämpfer, Kapitän – Sascha Amstätter hat in seinen insgesamt zehneinhalb Jahren beim SVWW Spuren hinterlassen. Die Nebengeräusche bei seinem Abschied 2010 sind längst abgehakt, bei den Fans ist Amstätter unvergessen. Denn es bleiben unter anderem Erinnerungen an den erstmaligen Aufstieg des Vereins in Liga zwei. Mittlerweile steht er beim Hessenligist SV Zeilsheim an der Seitenlinie.

Maximilian Nicu: In der ersten SVWW-Zweitligasaison mischte ein gewisser Maximilian Nicu, der dem Fußball als Trainer seines Heimatvereins TuS Prien verbunden geblieben ist, das Bundesliga-Unterhaus auf. Nicu gelangen damals sechs Tore und elf Assists. Gemeinsam mit Benjamin Siegert, Bakary Diakité und vor allem Ronny König hatte der SVWW ein Offensivquartett, das so manchen Favoriten nicht nur ins Straucheln, sondern auch zum Fallen brachte.

Sturm
Ronny König: Apropos Ronny König: Logisch, dass auch der „Fußballgott“ nicht in dieser Elf fehlen darf. Besonders drei seiner insgesamt 25 Tore für den SVWW sind unvergessen – nämlich der Sieben-Minute-Blitzhattrick gegen den 1. FC Köln, als König aus einem 0:2 ein 3:2 machte. Am Ende siegten die Hessen 4:3 gegen den „Eff-Zeh“, der damals von Christoph Daum trainiert wurde. Doch nach dem Spiel sprach die ganze Fußballwelt nur von Ronny König, „Fußballgott“, der auch heute noch mit mittlerweile 37 Jahren beim Drittligisten FSV Zwickau auf Torejagd geht.

Manuel Schäffler: Der erfolgreichste SVWW-Torjäger ist aber ein anderer Spieler: nämlich der „Cheffe“. Manuel Schäffler und die Hessen – das passte einfach. Der Stürmer traf beim SVWW eigentlich immer wie am Fließband. Zudem ging er als absoluter Führungsspieler voran, strahlte immer die Gier nach Siegen aus. Natürlich schmerzte sein Abgang nach Nürnberg vor der diesjährigen Saison auch die Fans. Doch für Liga drei war der 31-jährige Schäffler schlicht zu gut.

Trainer
Rüdiger Rehm: Knapp vier Jahre lang ist Rüdiger Rehm mittlerweile bei den Hessen im Amt. Eine Zeit, die von Kontinuität und – trotz des Abstiegs der Vorsaison – Verbesserungen auf (fast) allen Ebenen des Vereins geprägt ist. Rehm hat aus einem Abstiegskandidaten in Liga drei ein Aufstiegsteam geformt. Und nun wieder eine schlagkräftige Mannschaft geformt, um einen neuen Anlauf in Richtung Liga zwei zu nehmen. Die Fans stärkten ihrem Coach ohnehin zu großen Teilen den Rücken. „Rehm bleibt oder die Kurve schweigt“ war beispielsweise vergangene Saison auf einem Banner in der Brita-Arena zu lesen. Keine Frage: Rehms Verpflichtung im Februar 2017 war ein absoluter Glücksgriff der SVWW-Verantwortlichen.

Joker
Den 18er-Kader komplettieren Keeper Alexander Walke, Ex-Kapitän Fabian Schönheim, Freistoßkünstler Moritz Kuhn, Zlatko Janjic – der Mann für geniale Momente –, Antonio da Silva, der in seiner Karriere mit dem VfB Stuttgart und Borussia Dortmund drei Deutsche Meisterschaften und einen Sieg im DFB-Pokalfinale feierte, Kapitän Sebastian Mrowca, der aktuell dienstälteste Spieler beim SVWW, sowie Aufstiegsheld Daniel-Kofi Kyereh. Alle hatten ebenfalls zahlreiche Stimmen erhalten und schlitterten nur knapp an der Top-Elf vorbei.
Aufrufe: 019.1.2021, 10:00 Uhr
Stephan CreceliusAutor