Strittiger Elfmeter und Ping-Pong-Gegentor

„Danach kam es zu einem Bruch in unserem Spiel“, sagte SVWW-Kapitän Maximilian Huß. Bis dato war der hessische Underdog klar überlegen, der aus der Testspielniederlage vor einem Monat die richtigen Lehren zog. „Wir verdichteten das Zentrum. So kamen die 05er nicht zur Entfaltung und wir erzwangen frühe Ballverluste“, erklärte Neustädter. Der Plan schien aufzugehen, nur das Abschlussglück fehlte.

Emanuel Lodama schaffte es zweimal nicht, den zu weit vor seinem Kasten stehenden Mainzer Schlussmann Henrik Weiper zu überwinden. Als hängende Spitze scheiterte der Ex-Mainzer Amin Farouk in der 16. Minute zunächst an Weiper, bevor sein zweiter Abschluss nach dem Abpraller von einem Verteidiger geklärt wurde. Vor allem nach Standardsituationen war der SVWW-Nachwuchs brandgefährlich. Huß setzte in dieser Hinsicht Akzente. Sein Innenverteidiger-Partner Dominik Bauer schraubte sich vorne zweimal hoch, setzte das Leder aber einmal knapp vorbei und einmal drüber. „Die hätte ich machen müssen“, zeigte sich der Hüne selbstkritisch.

Nach dem Seitenwechsel wurde Mainz stärker. Die Gäste agierten hingegen zunehmend fehlerhafter und konnten das hohe Tempo der ersten halben Stunde nicht halten. Neustädter wechselte sogleich dreifach, brachte mit David Toprak, Eric Scheidt und Younes Ebnoutalib neue Offensivkräfte. Fünf Minuten später war die Begegnung jedoch entschieden. SVWW-Torwart Marcel Jonetzko parierte zweimal glänzend. Nach einer Ping-Pong-Einlage prallte die Kugel aber vor die Füße von Moritz Reuther, dessen Schuss von der Brust von Huß zum 2:0 ins Netz trudelte. Nach dem Anstoß führten ein folgenschwerer Fehlpass und der Ausrutscher von Bauer zum 3:0-Endstand durch Junioren-Nationalspieler Marlon Roos Trujillo. „Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht“, befand Bauer. „Wir haben aber gezeigt, dass wir in der Bundesliga mithalten können“, stellte er klar. „Die Jungs haben heute gemerkt, was Bundesliga ist“, resümierte Peter Neustädter und appellierte: „Wir müssen schnellstmöglich in der Liga ankommen.“

SVWW: Jonetzko – Renner (53. Ebnoutalib), Huß, Bauer, Safiew (73. Wontka) – Schäfer (58. Hille), Hrvacanin, Farouk (53. Scheidt) – Johnson, Lodama (53. Toprak), Reuter.

Tore: 1:0 Schmidt (31./Foulelfmeter), 2:0 Reuther (57.), 3:0 Trujillo Roos (58.). – Zuschauer: 135.